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Montag, 15. Oktober 2012

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Hilfe bei Demenz in Weinheim: Musiktherapie bei der Katholischen Sozialstation

Wenn sich Ohren und Herzen öffnen

Musiktherapie in Weinheim

Weinheim, 06. Oktober 2012. (red/pm) Musiktherapie kann bei Demenzerkrankungen helfen: Die Katholische Sozialstation in Weinheim bietet diese Form der Therapie zwei Mal wöchentlich an.

Information der Stadtverwaltung Weinheim:

“Es war wie ein Erwachen, schildert Gisela Rexroth-Deuschel. Normalerweise sei der Mann in seiner Demenzerkrankung sehr verschlossen und in sich gekehrt. Er sprach auch so gut wie nie. Dann legte die Musiktherapeutin Vogelgezwitscher auf. Langsam glitt der Mann ins Leben zurück. Wenige Minuten später erklärte er den anderen Personen in der Musiktherapie den Unterschied zwischen den Stimmen und welches Gezwitscher von welchem Vogel stammt.

„Solche Überraschungen erlebe ich immer wieder“, erklärt Gisela Rexroth-Deuschel, die gute Erfolge mit Musiktherapie für Demenzkranke vorweisen kann. In Weinheim, wo sich mehr als ein Dutzend Einrichtungen zum „Runden Tisch Demenz“ zusammengeschlossen haben, bietet sie diese Therapie zweimal in der Woche bei der Katholischen Sozialstation in der Paulstraße an; die Sozialstation ist Gründungsmitglied des Runden Tischs.

Musik sei Herausforderung und biete „immer wieder Überraschungen“, erklärt sie, deshalb sei sie für Demenzkranke oft das Medium, mit dem bereits Vergessenes wieder zum Vorschein geholt werden kann. „Der Mann mit den Vogelstimmen war früher ein fleißiger Beobachter im Wald“, erklärt sie.

„Wir haben ausgezeichnete Erfahrungen mit diesem Angebot“, ergänzt Sylvia Büch, die Pflegedienstleiterin der Sozialstation. Dienstag- und Donnerstagnachmittag, spielt für die betroffenen Menschen die Musik. Die Therapie ist als Behandlung auch von der Krankenkasse anerkannt. Die Therapeutin wird bei der Sozialstation von den beiden Betreuerinnen Ulrike Halbig und Ada Wirnitzer unterstützt.

„Musik stärkt Emotionen“, erkärt Gisela Rexroth-Deuschel, Musik stimuliere den Kopf und das Herz. Meistens beginnt sie in der Gruppe mit einem Eröffnungslied; gerne bewegen sich die Teilnehmer auch bei einem Sitztanz oder malen zur Musik. „Ich versuche, alle Sinneskanäle anzusprechen“, erklärt die Therapeutin.

Reaktionen spürt sie manchmal an kleinen Gesten, einem plötzlichen Blickkontakt, den der Kranke zuvor gemieden hat, oder an einem Lächeln. Auch Phasen der Stille haben ihren Sinn, wenn es ansonsten um Klänge und Töne geht. Erfolgserlebnisse verschafft eine selbstgebaute Tischharfe, die ganz leicht nach Anleitung gezupft werden kann, während die anderen Mitglieder der Gruppe mit Rhythmusgeräten begleiten.

Info: Musiktherapie für Demenzkranke jeden Dienstag und jeden Donnerstag bei der Katholischen Sozialstation in der Paulstraße, Telefon 06201-68051

Mail: [email protected], Internet www.sozialstation-weinheim.de
Die Vertreter der Sozialstation und Musiktherapeutin Gisela Rexroth-Deuschel stehen auch am 2. Weinheimer Demenztag am Sonntag, 14. Oktober, 14 Uhr bis 17 Uhr, im Rolf-Engelbrecht-Haus für Fragen und Informationen zur Verfügung.”

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