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Samstag, 09. November 2013

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Schnelles Internet für alle

Vertragsunterzeichnung für das landesweite Modellprojekt fibernet.rnk (vorne v.l.n.r.): Nils Drescher (Projektleiter, Rhein-Neckar-Kreis), Landrat Stefan Dallinger, Rudi Feil (Geschäftsführer Geo Data), Jennifer Reckow (Projektleiterin, Geschäftsführerin processline). (hinten v.l.n.r.): Prof. Dr. Jürgen Anders (HS Furtwangen), Volker Weinkötz (Vergabestelle, Rhein-Neckar-Kreis), Manuel Hommel und Werner Riek (beide Geodata GmbH), Ann-Katrin Schwöbel (processline), Kai-Markus Schenek (iuscomm), Detlef Brandt (processline). Foto: Landratsamt Rhein-Neckar

 

Rhein-Neckar, 05. August 2013. (red/pm) Welche Maßnahmen sind im Rhein-Neckar-Kreis notwendig, um die Haushalte und Unternehmen flächendeckend mit schnellem Internet zu versorgen? Wie soll ein möglicher Ausbau organisiert und finanziert werden? Am 31. Juli fiel im Landratsamt der Startschuss für das landesweite Modellprojekt fibernet.rnk, das Antworten auf diese zentralen Fragen geben wird.

Information des Landratsamtes Rhein-Neckar:

“Ende Februar 2013 wurde im Rahmen der Breitbandinitiative II der Landesregierung die Förderung von landkreisweiten Breitbandplanungen in einem Leitfaden geregelt. Kurz zuvor hatte Landrat Stefan Dallinger beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz bereits die Anerkennung des Kreisprojekts fibernet.rnk als landesweites Modellprojekt erreicht. Nach Freigabe durch das Regierungspräsidium Karlsruhe konnten die Projektdienstleistungen schon im März 2013 europaweit ausgeschrieben werden.

Aus dem Verhandlungsverfahren der Ausschreibung ging nun am 16. Juli unter elf Interessenten eine Bietergemeinschaft um die in der Breitbandplanung renommierte Geo Data GmbH (Westhausen) als am besten geeigneter Anbieter hervor.

Daneben unterstützen die Firma processline GmbH (Speyer), das Sachverständigen-Büro für Telekommunikation Ledermann (Freising) und die auf Kommunalberatung spezialisierte Sozietät iuscomm (Stuttgart) mit ihrem spezifischen Sachverstand bei der komplexen Aufgabenstellung.

Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts erfolgt durch die Stiftungsprofessur Digitale Infrastrukturen im Ländlichen Raum der Hochschule Furtwangen unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Anders. Die Bietergemeinschaft hat über 650 Beratertage für das umfangreiche Projekt bis spätestens Ende Februar 2014 kalkuliert.

Verträge wurden unterzeichnet

Zur Vertragsunterzeichnung kam es am 31.07.2013 im Landratsamt, als Vertreter der Bietergemeinschaft mit den benannten Projektleitern Jennifer Reckow (processline) und Nils Drescher (Rhein-Neckar-Kreis) die ersten konkreten Projektschritte abgesprochen hatten. Im Anschluss wurde der Vertrag für das Planungsverfahren von Landrat Stefan Dallinger und Rudi Feil, dem Geschäftsführer der Geo Data GmbH unterzeichnet.

Breiter Konsens – hohe Förderung des Landes

Alle 54 Städte und Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis beteiligen sich aktiv am Projekt. Zentrales Ergebnis wird eine Machbarkeitsstudie für eine landkreisweite Glasfaser-Zubringerinfrastruktur („backbone“) sein. An die geplanten Übergabepunkte kann dann vor Ort angedockt werden. Wie dies genau möglich ist, kann die Kommune im Rahmen einer optionalen Mitplanung durch den gemeinsamen Dienstleister erfahren.

33 Kommunen haben ihr Interesse an dieser Option erklärt. Auch der Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises steht fraktionsübergreifend hinter dem Projekt. In öffentlicher Sitzung in Dossenheim am 23.07.2013 wurden einstimmig ohne Enthaltung die für das Projekt erforderlichen zusätzlichen Mittel bereitgestellt. Das Land Baden-Württemberg fördert das Modellprojekt mit einem Zuschuss von 238.350 Euro.

Gemeinsam mit den mitplanenden Städten und Gemeinden werden so über 560.000 Euro in eine detaillierte, abgestimmte Planung für den Glasfaserausbau im Rhein-Neckar-Kreis investiert.

Gut geplant ist halb gewonnen

„Der Glasfaserausbau gehört für mich zur kommunalen Daseinsvorsorge, genau wie die Versorgung mit Wasser oder Energie. Es ist dringend notwendig, sich intensiv mit dem Ausbau dieser zukunftsentscheidenden Infrastruktur zu beschäftigen“, so Landrat Stefan Dallinger zum Start des kreisweiten Breitbandprojekts fibernet.rnk. Ohne Beteiligung der öffentlichen Hand wird es große Lücken bei der Versorgung mit schnellem Internet geben, dies lässt sich überall im Rhein-Neckar-Kreis belegen.

Damit keine Fehler beim späteren Ausbau passieren, aber auch alle Einsparmöglichkeiten durch die Zusammenarbeit der 54 Kommunen genutzt werden, ist eine abgestimmte Planung anhand eines technischen Ausbauhandbuchs unumgänglich. Aber wie sieht es mit dem technologischen Fortschritt aus? Ist die Planung nicht bald überholt? Die Experten der Bietergemeinschaft um Geschäftsführer Rudi Feil sind sich sicher: „Die auf unserer Masterplanung gebaute Glasfaserinfrastruktur hält rund 50 Jahre, das ist unsere Einschätzung“.

Umsetzung der Planung wird bereits vorbereitet

Es soll aber nicht bei einer Planung bleiben. Machbare Organisations- und Finanzierungsformen werden in zwei von fünf Teilprojekten bereits gemeinsam mit der Planung bis Ende des Jahres bearbeitet, um diese politisch abstimmen zu können. Die Kreisverwaltung wird im Rahmen der anstehenden Haushaltsplanung für das kommende Jahr bereits Geld für die Umsetzung der Planung anfordern. So können dann im nächsten Jahr die ersten Bagger durch den Rhein-Neckar-Kreis rollen.”

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