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Sonntag, 01. September 2013

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Einsatzbericht der Feuerwehr

Brandschutztechnik und Ortskenntnis verhinderten eine Katastrophe

Rettungskräfte kümmern sich um geschockte Personen.

Weinheim, 06. Juni 2012. (red/fw/rm) Die Feuerwehr Weinheim und andere Wehren haben eine Katastrophe im GRN-Betreuungszentrum verhindert. Durch funktionierende Technik und einen soliden Einsatz.

Von Ralf Mittelbach

Die Feuerwehr Weinheim Abteilung Stadt wurde am Dienstagabend um 19:53 Uhr zu einem Brand in das GRN Betreuungszentrum in der Viernheimer Straße gerufen.

Bereits um 19:58 Uhr traf das Vorauslöschfahrzeug der Weinheimer Feuerwehr an der Einsatzstelle ein und startet mit einem Trupp unter Atemschutz mit Kleinlöschgerät die Erkundung. Auf dem Anzeigetableau der Brandmeldeanlage hatten mehrere Rauchmelder in der Station 14 des Altbau ausgelöst und deuteten auf einen Brand hin.

Im dritten Obergeschoss der Pflegestation war es aus bisher ungeklärter Ursache zu einem Zimmerbrand gekommen. Um 19:59 war die Drehleiter einsatzbereit und um 20 Uhr war das nächste Löschfahrzeug der Weinheimer Feuerwehr in den Einsatz eingebunden.

Da sich beim Eintreffen der Feuerwehr noch alle Bewohner im Gebäude befanden und zunächst noch nicht bekannt war, wie weit das Feuer sich bereits ausgebreitet hatte, wurde eine umfangreiche Nachalarmierung erforderlich.

Für die Feuerwehr Weinheim Abteilung Stadt wurde Vollalarm ausgelöst und die Abteilungen Sulzbach und Lützelsachsen – Hohensachsen mit jeweils 2 zusätzlichen Löschfahrzeugen nachalarmiert. Von der Werkfeuerwehr der Firma Freudenberg wurde ein weiteres Hubrettungsfahrzeug alarmiert. Die Feuerwehr Hemsbach wurde mit dem Löschzug nachgefordert, bestehend aus dem Einsatzleitwagen, zwei Löschfahrzeugen und einer Drehleiter.

Außerdem wurde die Unterkreisführungsgruppe alarmiert um die Einsatzleitung vor Ort zu unterstützen. Auch Kreisbrandmeister Peter Michels, der stellvertretende Landrat Joachim Bauer und Bürgermeister Torsten Fetzner kamen zur Einsatzstelle um die Einsatzleitung der Feuerwehr Weinheim um Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht zu unterstützen.

Für die anrückenden Kräfte wurde die Viernheimer Straße gesperrt um einen Bereitstellungsraum einzurichten. Hier wurden die Fahrzeuge gesammelt und nach Bedarf abgerufen und eingesetzt.

Während der erste Trupp unter Atemschutz mit dem ersten Rohr die Brandbekämpfung einleitet, waren weitere zehn Trupps bestehend aus je zwei Feuerwehrangehörigen unter Atemschutz damit beschäftigt die Bewohner aus der verrauchten Station ins Freie zu bringen. Dies gestaltet sich als schwierig, da viele Bewohner unter Schock standen und orientierungslos umherirrten.

Insgesamt 18 Bewohner konnten von der Feuerwehr gerettet und aus dem Gebäude gebracht werden. Hier hatte der Rettungsdienst eine Patientenübergabe eingerichtet und nahm die Geretteten in Empfang. Von dort wurden die Verletzten an eine Kapelle auf dem GRN Gelände gebracht. Hier hatte der Rettungsdienst eine Verletzten Sammelstelle errichte.

Aufgrund der Vielzahl von Verletzten, wurde auch für den Rettungsdienst Großalarm ausgelöst. Insgesamt 25 Rettungswagen, drei Notärzte, der leitende Notarzt sowie der organisatorische Leiter Rettungsdienst waren im Einsatz.

Die Schnelleinsatzgruppen des Ehrenamts von der Johanniter Unfallhilfe und des Deutschen Roten Kreuz Weinheim kamen ebenfalls in den Einsatz. Hier wurde auch der vom Bund für Katastrophenschutz Einsätze zur Verfügung stehende Gerätewagen San eingebunden

Zur Betreuung der Verletzten, Bewohner und Mitarbeiter wurde auch die Feuerwehrseelsorgeeinheit dazu gerufen. Diese kümmerte sich um die Betroffenen und versuchte in Gesprächen den Menschen zu helfen, ihre Eindrücke zu verarbeiten.

Im dritten Obergeschoss des Altbaus liefen die Löscharbeiten auf Hochtouren. Zwischenzeitlich wurde auch die Drehleiter in Stellung gebracht und an dem betroffenen Zimmer im dritten Obergeschoss angeleitert.

Es stellte sich heraus, dass das Feuer in einem Zimmer mit integriertem Bad ausgebrochen war. Der Schlaf / Wohnbereich des Zimmers stand in Flammen und die 18jährige Bewohnerin des Zimmers konnte durch die Einsatzkräfte nur noch tot geborgen werden.

Die Sicherheitseinrichtungen des GRN Betreuungszentrums hatten gut funktioniert. So schlossen die Brandschutztüren sowie Rauchschutztüren nach der Branderkennung. Dadurch konnte sich das Feuer und der Rauch nicht auf weitere Stationen ausbreiten.

Um die beiden zur Verfügung stehenden Treppenhäuser rauchfrei zu halten wurden zwei mobile Rauchverschlüsse eingesetzt und mit Überdruck belüftet. Eine Evakuierung der anderen Stationen war nicht erforderlich, da die Feuerwehr den Brand schnell unter Kontrolle bringen konnten und durch die funktionierende Sicherheitseinrichtungen mit Brandabschnitten für die Bewohner in den anderen Stockwerken keine Gefahr bestand.

Nachdem der Brand gelöscht war, wurde noch eine Person vermisst und von den Kräften des Rettungsdiensts gesucht. Es stellte sich heraus, dass sich die Person während des Brandes in einer anderen Station aufgehalten hatte und dort wohlbehalten wartete.

Gegen 22 Uhr konnte die Feuerwehr Weinheim den Einsatz beenden und die Einsatzstelle an den Rettungsdienst übergeben. Dieser kümmerte sich noch um die Verlegung der Bewohner, da die Pflegestation bis auf weiteres unbewohnbar sein wird.

Gegen 24 Uhr konnten aber auch die letzten Kräfte des Rettungsdienst den Einsatz abschließen. 14 Personen mussten in umliegende Krankenhäuser eingeliefert werden, während andere Betroffene nach der Sichtung durch die Notärzte in der GRN Klinik bleiben konnten.

Nach Einschätzung der Weinheimer Feuerwehr, dürfte sich der Schaden bei circa 150000 Euro liegen. Die Kriminalpolizei Weinheim hat die weiteren Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Fazit: Die regelmäßigen Objektbegehungen und Übungen im GRN Betreuungszentrum haben sich bewährt. Durch die Ortskenntnis und den geschulten Umgang mit den Bewohnern, sowie das Wissen um die Brandschutzeinrichtungen haben den Einsatzverlauf positiv beeinflusst.

Anm. d. Red.: Ralf Mittelbach ist Pressewart der Feuerwehr Weinheim.

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