Weinheim/Rhein-Neckar, 09. Oktober 2012. (red) Am Sonntag ist es im Weinheimer Spaßbad Miramar zu einem dramatischen Unfall gekommen. Eine Frau hat dabei einen Bruch des zweiten Lendenwirbels, einen Unterkieferbruch sowie ein Schädeltrauma erlitten. Angeblich soll sie in einer Rutsche “steckengeblieben” sein. Ein “nachrutschender” Gast sei dann auf die Frau geprallt, wodurch die erheblichen Verletzungen entstanden sein sollen.
Nach unseren Informationen ereignete sich der Unfall gegen 14:40 Uhr in einer der Rutschen. Die Frau soll aus bislang noch ungeklärter Ursache in einer der Rutschen “steckengeblieben” sein, ein nachrutschender Badegast soll mit hohem Tempo mit der Frau zusammengestoßen sein. Dabei soll sie einen Bruch des zweiten Lendenwirbels erlitten haben, ebenso einen Bruch des Unterkiefers und ein Schädeltrauma. Der Mann soll andere Gäste durch Rufe aufmerksam gemacht haben, die hätten dann die Badeaufsicht verständigt.
Schwerer Unfall – die Polizei ermittelt nachträglich
Die Polizei war nicht an den Unfallort gerufen worden und ist erst durch unsere Anfrage auf den Unfall aufmerksam geworden. Zunächst war unklar, wer für die Klärung “zuständig” ist, also die Stadt Weinheim als Bauaufsichtsbehörde oder die Polizei. Da die Rutschen technisch “abgenommen” sind, erklärte sich die Stadt für nicht zuständig, nun ermittelt die Polizei den Grund des Unfalls und wer verantwortlich ist.
Schwerste Verletzungen
Unsere Recherchen haben ergeben, dass am Sonntagnachmittag eine verunglückte Frau mit der Diagnose Bruch des zweiten Lendenwirbels, Kieferbruch sowie Schädeltrauma ins Mannheimer Universitätsklinikum eingeliefert wurde, wo sofort eine Notoperation durchgeführt worden ist, da infolge der Wirbelverletzung eine Querschnittslähmung drohte. Nach unseren Informationen muss die Frau in etwa zwei Wochen nochmals operiert werden.
Auf Anfrage unserer Redaktion hat sich die Unternehmensleitung bislang nicht zum Unfall, zum Unfallhergang und den daraus resultierenden Konsequenzen geäußert, um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten. Man wolle am Mittwoch dazu Stellung beziehen. Das Unternehmen betonte in einer ersten Antwort, dass die Rutschen sicher seien.
Rutschen in der Kritik
Erst vor kurzem waren zu den bestehenden fünf Rutschen drei neue Rutschen in Betrieb genommen worden, darunter der Hurricane Loop, bei der man mehrere Meter in die Tiefe fällt, um dann mit hoher Geschwindigkeit 170 Meter zu rutschen. Der Weinheimer Oberbürgermeister Heiner Bernhard “weihte” die Rutsche ein und beurteilte sie als “saugeil”. Der OB hatte an diesem Tag offensichtlich Spaß.
Angeblich soll der Unfall in dieser Rutsche passiert sein. Diese Information ist allerdings unsicher und konnte bislang noch nicht verifiziert werden. Vor der Inbetriebnahme der neuen Rutschen gab es Berichte auf einem Internetportal über Probleme mit den Rutschen, unter anderem über Schnittwunden und Prellungen.
Ob ein technisch-bauliches Problem der Rutschen der Grund für den aktuellen Unfall ist oder eine Verletzung der Aufsichtpflicht oder der Abläufe der Anlage, werden die kriminalpolizeilichen Ermittlungen feststellen müssen, die das Revier Weinheim aufgenommen hat. Ob die Polizei die Rutschen beschlagnahmt, stand am frühen Abend noch nicht fest.
Sobald das Unternehmen sich zur Sachlage äußert, werden wir Sie informieren.
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