Mannheim/Weinheim, 10. April 2013. (red/pol) Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat gegen einen 55-jährigen Mann aus dem Hochtaunuskreis Anklage wegen Verdachts des versuchten Mordes erhoben. Der Beschuldigte soll Mitte Januar als Verwalter eines Weinheimer Mehrfamilienhauses den Kamin mittels eines eigens angefertigten Blechs heimlich verschlossen haben.
Information der Staatsanwaltschaft Mannheim:
“Hierbei habe er zumindest billigend in Kauf genommen, dass durch die am Abziehen gehinderten Rauchgase Menschen bis hin zum Tod geschädigt werden könnten. Tatsächlich erlitten zwei Mieterinnen im Alter von 50 und 30 Jahren starke Kopfschmerzen und mussten im Krankenhaus ambulant behandelt werden. Eine der Frauen war infolge des in der Wohnung ausströmenden Kohlenmonoxids bereits eingeschlafen, wurde jedoch noch rechtzeitig durch ihren Hund geweckt.
Als Tatmotiv betrachten die Ermittlungsbehörden länger andauernde Mietstreitigkeiten in dem der Ehefrau des Beschuldigten gehörenden Anwesen. Der Beschuldigte, von Beruf Maschinenbauingenieur, hat einen Tötungs- oder Verletzungsvorsatz bestritten und sich dahingehend eingelassen, er habe die Hausbewohner durch das Abdichten des Kamins lediglich zur Benutzung der vorhandenen Elektroheizung statt ihrer Holz- und Kohleöfen zwingen wollen.
Die Staatsanwaltschaft sieht dies aufgrund der beruflichen Vorbildung des auch als KFZ-Sachverständiger tätigen Beschuldigten und der Tatsache, dass er die Mieterinnen nicht über seine Maßnahme informierte, als Schutzbehauptung an. Da die beiden Frauen durch die Rauchgase körperliche Beeinträchtigungen davontrugen, lautet die Anklage neben Mordversuch zugleich auf gefährliche Körperverletzung und schwere Gefährdung durch Freisetzen von Giften.
Der Beschuldigte befindet sich in Untersuchungshaft. Ein Hauptverhandlungstermin bei der zuständigen Schwurgerichtskammer des Landgerichts Mannheim ist noch nicht bekannt.”
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