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Sonntag, 03. November 2013

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Rhein-Neckar: Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts kontrollieren

Vergiftungen führen unweigerlich zum Tod

Hübsch, aber hochgiftigt - das Jakobskreuzkraut. Quelle, Wikipedia

Heidelberg/Rhein-Neckar, 11. Juli 2012. (red/pm) Das Landratsamt warnt vor dem Jakobskreuzkraut. In den vergangenen Jahren  hat sich die Pflanze in der Region ausgebreitet. Sie ist hochgiftig und kann vor allem Pferde zur Bedrohung werden. Flächen mit Jakobskreuzkraut dürfen daher auf keinen Fall beweidet werden.

Informationen des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis:

“Die Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts nimmt im Rhein-Neckar-Kreis wie auch in den benachbarten Landkreisen im Regierungsbezirk Karlsruhe weiterhin zu. Die Pflanzen fallen jetzt an Straßenrändern und noch ungemähten Wiesen durch ihre leuchtend gelben Blüten, rot angefärbten Stängel und den hohen Wuchs auf. „Es handelt sich dabei um eine alte heimische Pflanze, die allerdings hoch giftig ist und vor allem bei Pferden zu Vergiftungen führt“, erklärt Klemens Joerger vom Landwirtschaftsamt und Naturschutz im Rhein-Neckar-Kreis.

Die Giftstoffe seien in der ganzen Pflanze und zwar sowohl in frischen Pflanzen als auch in Heu und Silage vorhanden, so Joerger weiter. Junge Pflanzen enthalten keine Bitterstoffe, so dass sie von Weidetieren gefressen werden. Diese Stoffe aus der Gruppe der Alkaloide verursachen Lebervergiftungen, wobei auch die längere Aufnahme von kleinen Mengen zu Vergiftungen führt, weil die Giftstoffe sich in der Leber anreichern. Die Symptome können erst nach Wochen oder Monaten auftreten, führen dann aber fast unweigerlich zum Tod.

Flächen mit Jakobskreuzkraut dürfen daher auf keinen Fall beweidet werden. Aufwuchs von diesen Flächen darf weder frisch noch als Heu oder Silage verfüttert werden. Auch beim Menschen sind schon einzelne Vergiftungsfälle bekannt geworden. Sie aßen das Kraut im verunreinigten Salat oder tranken einen Gesundheitstee.

Die Pflanzen werden über Samen verbreitet, die, wie beim Löwenzahn, über den Wind weitergetrieben werden und bis zu 150.000 Stück pro Pflanze betragen können. Die Hauptblütezeit des Jakobskreuzkrauts ist Juli bis August.

„Eine weitere Ausbreitung muss unbedingt verhindert werden“, so Joerger. Und jeder Tierhalter sollte seine Tiere vor der Gefahr der Vergiftung schützen. Problematisch sind hier extensiv genutzte Wiesen und Weiden, insbesondere Pferdeweiden, sowie Flächen ohne Nutzung wie Stilllegungen, Straßenränder und Böschungen, weil diese oftmals erst spät gemäht werden und dadurch zur Verbreitung beitragen.

Flächen, auf denen das Jakobskreuzkraut stark auftritt, sollten kurz vor oder während der Blüte – unter Beachtung naturschutzrechtlicher Bestimmungen – gemäht oder gemulcht werden. Zu diesem Zeitpunkt sind noch keine Samen ausgefallen und durch den Wind verbreitet, die Mutterpflanze wird jedoch so stark geschwächt, dass sie meist im Folgejahr nicht mehr austreibt.

Einzelne Pflanzen können durch Ausreißen beseitigt werden, dabei sollten unbedingt Schutzhandschuhe getragen werden. Gemähte oder ausgerissene Pflanzen müssen von Weideflächen unbedingt entfernt werden. Diese können dem Restmüll beigegeben oder, solange keine Samen vorhanden sind, kompostiert werden.

Weitere Informationen zum Jakobskreuzkraut gibt es unter www.jacobskreuzkraut.de oder beim Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Karlsruhe unter Tel. 0721/926-5173.”

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