Weinheim, 15. Oktober 2012. (red/pm) Unterstützerkreis bietet ehrenamtliche Hilfe für Jugendliche beim Übergang in den Beruf – „Eine persönliche Bereicherung“. Der WUB sucht dringend mehr Paten, da viele Schüler auf eine Betreuung durch die ehrenamtlichen Begleiter warten.
Information des Weinheimer Unterstützerkreises WUB:
“Manch einem Jugendlichen fällt der erste Schritt in das Berufsleben nach der Schule nicht leicht. Mal fehlt die Orientierung, mal sind die Noten nicht gut genug, um Pläne verwirklichen zu können. Die Schule leistet „Berufsorientierung“, ein Lehrer kann jedoch nicht langfristig intensiv mit einem einzelnen Schüler oder einer Schülerin sprechen. Diesen wichtigen Kontakt pflegen in Kooperation mit dem Lehrer die ehrenamtlichen Paten des „Weinheimer Unterstützerkreises Berufsstart – WUB“.
Es gibt die Lern-Paten, die den Schüler (oder die Schülerin) in den einzelnen Schulfächern unterstützen, um ihm mehr Chancen für den Übergang in den Beruf mit besseren Noten zu geben, wobei das Gespräch oft auch Fragen der beruflichen Zukunft streift. Dann gibt es die Berufs-Paten. Sie versuchen Interessen, Stärken und Neigungen auszuloten. Sie vermitteln ein Praktikum, in dem Fähigkeiten entdeckt werden können, werten diese Erfahrungen aus und versuchen den richtigen Ausbildungsplatz zu finden.
Der WUB sucht dringend mehr Paten, da viele Schüler auf eine Betreuung durch die ehrenamtlichen Begleiter warten. Die Johann-Philipp-Reis-Schule, die kaufmännische berufliche Schule in Weinheim, ist in diesem Schuljahr mit in die Betreuung des WUB aufgenommen worden. Auch die Schillerschule – Werkrealschule in Hemsbach möchte eine eigene Initiative gründen, die der WUB unterstützt.
Mit neuen Paten führen die Verantwortlichen von WUB und der regionalen Jugendagentur Job Central zuerst ein ausführliches Gespräch, in dem herausgefunden werden soll, welche Interessen des Paten zu welchen Aufgaben des WUB am besten passen. Sabine Beckenbach von Job Central unterstützt den WUB mit professionellen Ratschlägen.
Ein Training hilft neuen Paten, wie man am geschicktesten einen ersten Kontakt mit Schülern aufnimmt, die bisher wenig Berührung mit der Erwachsenenwelt oder der Arbeitswelt hatten.
Paten sind sehr unterschiedlich in ihren beruflichen oder familiären Erfahrungen. Gefragt sind Menschen, die sich auf die oft andere Vorstellungswelt der Jugendlichen und jungen Erwachsenen einlassen können. „Wie ticken Jugendliche?“ ist also ein ständiges Weiterbildungsthema für Paten.
Die Motive, Pate beim WUB zu werden, sind sehr unterschiedlich,
erklärt WUB-Sprecher Prof. Dr. Hansjörg Weitbrecht. Es mag die eigene schwierige Schullaufbahn sein, die zu dem Wunsch führte, Jugendlichen heute Hilfestellung zu geben. Manche haben die eigenen Kinder gut auf den Weg gebracht und möchten nun andere unterstützen. Oder Paten wollen ihre eigenen Kenntnisse in Mathematik oder Englisch lebendig halten und sind als Lernpaten tätig. Immer wieder betonen Paten, so Weitbrecht, dass sie selbst durch ihre Patentätigkeit gewinnen und dazulernen.
Nicht zuletzt ist es Anerkennung durch anderen Paten oder von Bekannten. Positive Rückmeldung gibt es von Eltern und gelegentlich auch explizit von Schülern. Für Paten ist es eine Belohnung, wenn eine Schulnote sich verbessert, der Übergang in eine weiterführende Schule oder – das eigentliche Ziel des WUB – in ein Praktikum und eine Ausbildung positiv verlaufen.
Anerkennung kommt aber auch von der Stadt für den WUB als Teil der Bildungskette, in der Kinder und Jugendliche begleitet werden, mit Sprachunterricht, Nachhilfe und Berufsorientierung, von der Kindertagesstätte bis zum Übergang in den Beruf. Dr. Susanne Felger koordiniert die Bemühungen im Übergang Schule-Beruf (www.uebma-weinheim.de) im Auftrag des Oberbürgermeisters. Weitbrecht: „Es ist ein gutes Gefühl, mitzuwirken an einer Initiative, die als vorbildlich gilt in der Bundesrepublik.“
Der WUB sei besonders stolz, dass inzwischen fünf Stadträte als Paten mitwirken. Sie bringen ein Netzwerk an Kontakten in die Arbeit des WUB ein. Stadträtin Uschi Heil hat zusammen mit Stadtrat Jürgen Hohmann jahrelang an der Karrillon-Werkrealschule Schüler und Schülerinnen erfolgreich in Praktika und Ausbildungsstellen vermittelt. Jetzt bauen beide die Arbeit des WUB an der Johann-Philipp-Reis-Schule auf, wo ihnen wieder ihre Verbindungen in die Stadt und in die Weinheimer Wirtschaft helfen.
Stadtrat Otfried Ramdohr arbeitet im Team der Dietrich-Bonhoeffer-Werkrealschule mit und Stadträtin Stella Kirgiane-Efremidis in der Helen-Keller-Schule, der beruflichen Schule für pflegerische und sozialpädagogische Berufe. Stadtrat Dr. Ditmar Flothmann ist Mitglied im Leitungsgremium Sprecherkreis des WUB und hat engen Kontakt zur Hans-Freudenberg-Schule, der beruflichen Schule mit technischer Ausrichtung.
Weitbrecht setzt eine hohe Marke: „Mehr Bürger in Weinheim sollen den WUB kennen und bereit sein, als Pate mitzuwirken, im Unternehmen einen Praktikumsplatz zur Verfügung stellen oder einzelne Projekte unterstützen. So kann unser Ziel, dass kein Jugendlicher verloren geht, erreicht werden.“
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