Weinheim, 15. Mai 2013. (red/pm) Die Stadtwerke Weinheim erhöhen nach zehn Jahren erstmals ihre Preise. Insgesamt 12 Euro mehr pro Jahr soll der Durchschnittshaushalt zahlen. Trotz allem zählen die Weinheimer Stadtwerke weiterhin zu den günstigen Versorgern im Land.
Information der Stadt Weinheim:
“Nach zehn Jahren Preisstabilität erhöhen die Stadtwerke Weinheim zum 1. Juli 2013 erstmals ihre Arbeitspreise für Trinkwasser: Der Kubikmeter Trinkwasser steigt dann um 8 Cent – oder 3,9 Prozent – auf 1,83 Euro netto; inklusive Steuern sind es 1,96 Euro. Der Grundpreis bleibt unverändert. Das bedeutet für einen Durchschnittshaushalt mit 150 Kubikmeter Wasserverbrauch 12 Euro mehr pro Jahr.
Doch auch nach dieser Erhöhung zählen die Stadtwerke Weinheim weiterhin zu den günstigen Wasserversorgern im Land. Der aktuelle Mittelwert der Wasserpreise beträgt nach einer Aufstellung der Landeskartellbehörde derzeit 2,33 Euro pro Kubikmeter inklusive Steuern.
„Wir ermitteln den Zählerstand zum Stichtag rechnerisch, um es unseren Kunden bequem zu machen“, informiert Peter Krämer, Geschäftsführer der Stadtwerke Weinheim. „Sie können ihren Zählerstand aber auch am 30. Juni genau ablesen und uns durchgeben – per E-Mail oder übers Internet unter „www.sww.de/de/Service/Online-Service“, führt er weiter aus.
Den Bürgern verpflichtet
„Unsere letzte Preisanpassung war 2003, also vor zehn Jahren. Seither sind nicht nur die Personalkosten kräftig gestiegen, sondern auch die Kosten für Energie, die wir beispielsweise für den Betrieb von Pumpen und Wasserwerken brauchen“, erklärt der Stadtwerke-Chef. „Zudem haben wir in den vergangenen zehn Jahren auch kräftig in den Ausbau und die Modernisierung des Netzes sowie der Überwachungs- und Steuerungstechnik investiert“, teilt er mit.
Eine langfristig sichere und qualitativ hohe Versorgung erfordert vorausschauendes Handeln und kontinuierliche Investitionen. Die Stadtwerke Weinheim haben in den vergangenen zehn Jahren bei unveränderten Verbraucherpreisen insgesamt 2,5 Millionen Euro in ihre Trinkwassersparte gesteckt. Im vergangenen Jahr haben sie beispielsweise im Wasserwerk Hemsbach einen neuen Brunnen für 300.000 Euro gebaut und die Trinkwasserleitung einschließlich Hausanschlüsse in der Nördlichen Hauptstraße für 90.000 Euro komplett erneuert.
„Es ist uns wichtig, qualitativ hervorragendes Trinkwasser zu möglichst günstigen Preisen zu bieten“, sagt Peter Krämer. „Wir sind ein Unternehmen, das zum Großteil der Stadt – also den Bürgern – gehört und Trinkwasser ist ein unverzichtbares Gut.“ Die Stadtwerke orientieren sich bei der Preisbildung am Leitfaden des Verbands kommunaler Unternehmer (VKU) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
„Unsere Preise werden von den Behörden auch streng überwacht, was ich für richtig halte“, betont Peter Krämer und ergänzt: „Wasser ist ein Menschenrecht. Deshalb ist es auch wichtig, dass gesundes Trinkwasser für jedermann erschwinglich bleibt.“
Die Stadtwerke Weinheim sind verantwortlich für die Trinkwasserversorgung von rund 45.000 Menschen in der Stadt Weinheim und der Gemeinde Gorxheimertal. Zudem unterstützen sie neben der Stadt Lindenfels die Gemeinde Absteinach sowie den Zweckverband Gruppenwasserversorgung „Obere Bergstraße“ bei der Betriebsführung.
Trinkwasser muss in kommunaler Hand bleiben
„Die Trinkwasserversorgung erfordert eine hohe Sorgfalt und großes Verantwortungsbewusstsein; Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel“, meint Peter Krämer. „Es ist eine Aufgabe, die immer komplexer wird und viel Wissen erfordert.“
Von daher findet er es wichtig und richtig, dass die Trinkwasserversorgung in Baden-Württemberg eine Aufgabe der öffentlichen Daseinsfürsorge ist. Die Pläne der Europäischen Union, die Trinkwasserversorgung zu privatisieren, hält er für gefährlich. „Nur wenn die Trinkwasserversorgung weiterhin in kommunaler Hand liegt und am Gemeinwohl ausgerichtet ist, können wir in Deutschland die erstklassige Qualität unseres Trinkwassers halten“, davon ist er überzeugt.
Dazu müsse sich auch künftig der Wasserpreis an den Kosten orientieren und nicht an der Profitgier europäischer Großkonzerne. „Wir sehen doch an den Beispielen England und Spanien, wohin die Privatisierung führt: zu maroden Netzen und überhöhten Preisen“, informiert der Geschäftsführer.”
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