Mannheim/Rhein-Neckar, 17. April 2013. (red/aw) Der tägliche Gang zum Briefkasten kann in den nächsten Tagen ernüchternd werden. In einigen Städten gerät der Service rund um Briefe und Pakte ins Stocken, weil die zuständigen Zustell-Stützpunkte heute, am Mittwoch den 17. April, streiken. Tarifksräfte und Auszubildende aus Weinheim, Schwertzingen, dem Bereich Heidelberg sowie Mannheim (Rheinau und Neckarau) haben sich heute auf den Weg nach Karlsruhe gemacht, um vor dem ver.di-Gebäude einer Streikversammlung beizuwohnen. ver.di fordert für die 132.000 Tarifbeschäftigten der Post sechs Prozent mehr Einkommen.
Nachdem auch die zweite Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt der Deutschen Post AG ohne Ergebnis geblieben ist, hatte ver.die zu den Warnstreiks aufgerufen. Andrea Kocsic, Verhandlungsführerin von ver.die forderte daraufhin:
Jetzt muss der Druck erhöht werden.
Der Arbeitgeber habe erneut kein Angebot vorgelegt. Das Ziel sei klar: “Wir wollen in der nächsten Verhandlungsrunde am 25. April ein Ergebnis durchsetzen”, so die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Kocsic.
ver.di fordert für die etwa 132.000 Tarifbeschäftigten der Post linear sechs Prozent mehr Einkommen. Mindestens aber soll jeder Arbeitnehmer 140 Euro mehr verdienen. Die Auszubildenden und Studierenden an Berufsakademien sollen 65 Euro mehr bekommen. Gekündigt ist der Tarifvertrag bereits zum 1. April 2013. Der neue soll zwölf Monate gelten. Für die rund 43.000 Beamtinnen und Beamten will ver.di auch die Postzulage neu fassen. Darin ist eine Sonderzahlung für die Bundesbeamten bei der Post geregelt.
Nur Teilausfälle
Die Mitarbeiter im Beamstenstatus nehmen nicht am Streik teil. Wie Gewerkschaftssektretär für Postdienste, Spedition und Logistik, Andreas Hens, auf unsere Nachfrage sagte, wolle man “die Beamtinnen und Beamten nicht in Schwierigkeiten bringen”, da das abschließende Streikrecht für Angestellte im Beamtenstatus noch nicht geklärt sei. Er versichert aber, dass sich der Streik zunächst auf den heutigen Tag begrenzt. Die verzögerte Zustellung von Postsendungen wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach daher in Grenzen halten:
Es kommt zu keinem hundertprozentigen Ausfall,
so der ver.di Gewerkschaftssekretär. Auch in anderen Bundesländern hat Verdi zum Warnstreik aufgerufen. Die Aktionen sollen bis zum nächsten Treffen von Post und Gewerkschaft am 25. April weitergehen.
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