Weinheim, 20. Mai 2012. (red/pm) Als „Fehlstart in den Bürgerdialog“ bezeichnet die Bürgerinitiative „Schützt die Weinheimer Breitwiesen“ das jetzt von der Stadtverwaltung eingeleitete Verfahren. Obwohl inzwischen ein Gespräch stattgefunden zwischen der Verwaltungsspitze und Mitgliedern der Initiative habe, blieben erhebliche Bedenken, die in einem weiteren Brief an Professor Lietzmann (Uni Wuppertal) verdeutlicht sind.
Information der Bürgerinitiative “Schützt die Weinheimer Breitwiesen”:
“Die Initiative zitiert aus diesem Brief:
Offenbar sind Sie tatsächlich nur von der Stadtverwaltung darüber informiert worden, wer als „Interessensvertreter“ zum Auftakt eingeladen werden sollte. Anders ließ sich auch bei unserem Gespräch nicht ableiten, warum einige für Weinheim wichtige Gruppen nicht eingeladen waren.
Diese sollen nun auf Vorschlag der Initiative ebenfalls eingeladen werden: Dazu gehören der Naturschutzbund, betroffene Eigentümer und weitere Verbände. Der Initiative fiel bei der Liste der Eingeladenen auf, dass offenbar nur diejenigen Eigentümer geladen waren, die eventuell zu einem Verkauf bereit sind und dies auch schon kundgetan haben:
Andere, die ganz klar und auch zum Teil öffentlich die Landwirtschaft nicht einem Gewerbegebiet opfern und auch keinem Verkaufsangebot folgen wollen, sind nicht eingeladen.
Zufall? Die Initiative glaubt dies eher nicht. Zum Dialogforum am kommenden Dienstag werden daher auch einige dieser Eigentümer kommen, zusammen mit dem Vorstand des örtlichen Bauerverbandes. Wie Fritz Pfrang und Karl Bär verdeutlichen, müssten diese Personen unbedingt gehört werden, da ansonsten keine ausgewogene Meinung dargestellt werden könne. Weiter stellt die Initiative klar, dass ein Schutz der Breitwiesen vor einer Bebauung keinesfalls die Opferung des Hammelsbrunnen als Naherholungsgebiet bedeuten muss: „Es wird immer unterstellt, der Erhalt der Feldflur im Bereich Breitwiesen hätte als automatische Folge eine massiven Bebauung im Hammelsbrunnen, also der Gärten und Äcker um das Krankenhaus herum. Der Hammelsbrunnen aber sei seit über acht Jahren als Gewerbegebiet vorgesehen.
Die Gefahr einer großflächigen Bebauung habe sich bisher keineswegs verdichtet und sei auch in Zukunft unwahrscheinlich. „Schlimmes kann dort nicht passieren: Das Krankenhaus, die schützenswerten Biotope und die schlechte Erschließbarkeit werden den Hammelsbrunnen der Naherholung erhalten,“ unterstreicht Rechtsanwältin Ingrid Hagenbruch die Grundhaltung der Bürgerinitiative. Zumal die massive Bebauung an und neben dem Krankenhaus den Charakter eines „ökologisch hochwertigen Gebietes“ bereits jetzt gründlich zunichte mache.
Daher bedeute ein Beibehalten des bisherigen Flächennutzungsplans keine „Opferung“ des Hammelsbrunnen. Im übrigen seien auch andere Gebiete für größeres Gewerbe geeignet.“ Nur weil die Breitwiesen schnell und bequem für riesige Hallen an der Autobahn zu erschließen sei, dürfe eine Stadt wie Weinheim nicht alle anderen Interessen und Aspekte nachhaltiger Stadtplanung dem vermeintlichen Nutzen großer Gewerbeflächen unterordnen:
Ökologie, Landschaft und eben die Landwirtschaft dürfen nicht vergessen werden.
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