Guten Tag!
Weinheim, 10. Januar 2011. Irgendwelche Vorsätze an Neujahr zu fassen ist insgesamt betrachtet ziemlich albern. Denn was unterscheidet den 31. Dezember des alten Jahres vom 1. Januar des Neuen Jahres? Nüchtern betrachtet nur ein Sprung des Sekundenzeigers – meint Gabi.
Mit dem Rauchen aufzuhören und mehr Sport zu treiben sind aber sicherlich Vorhaben, die man nicht für den 1. Januar ankündigen sollte, möchte man sich nicht gleich den Frust des Versagens abholen.
Wir haben an Silvester bei uns zu Hause gefeiert mit Freunden. Kurz vor Mitternacht kam das Thema auf, was man sich für das neue Jahr vornehme. „Erst mal soll 2011 einfach besser werden, denn 2010 war eindeutig nicht mein Jahr“, sagte eine Freundin.
Ja, dachte ich, da kann ich ihr nur Recht geben. Ich hatte eindeutig zu viel Stress und habe viel zu wenig Zeit für mich gehabt im vergangenen Jahr. Kinder, Mann und Job haben mich so auf Trab gehalten, dass kaum Zeit zum Durchschnaufen blieb.
Egoistischer sein.
„Ich werde 2011 egoistischer sein“, warf ich provokativ in die Runde. „Ich tue endlich mal die Dinge auf die ich Lust habe, was mir gut tut.“
„Du hast vollkommen Recht“, antwortete eine Freundin. „Mein nächstes Jahr muss auch besser werden.“
„Man kann sich so viel vornehmen wie man will, letztendlich weißt man nie mit welchen Herausforderungen man konfrontiert wird“, erzählt ein Freund.
„Ich bin mit tausend guten Vorsätzen ins Jahr 2010 gestartet und dann hat meine Firma zugemacht und ich musste mir einen neuen Job suchen, damit wurde alles andere relativiert.“
„Ja, das stimmt. Bei Freunden wurde der Sohn schwer krank, da ging es jeden Tag nur darum, dass der nächste besser wird“, erzählte ein anderer Freund.
Ein Jahr ist ganz schön lang.
Das gab mir ganz schön zu denken, vielleicht muss man seine Ziele einfach kürzer stecken. Ein Jahr ist lang, da kann ganz schön viel passieren. Im Dezember 2011 können andere Dinge wichtig sein wie jetzt im Januar.
„Ich glaube, ich werde Monatsvorsätze fassen. Das ist überschaubar konkreter und hat man Erfolg gehabt, kann man sich monatlich freuen“, überlege ich laut und finde in der Runde viel Zustimmung.
Ich nehme mir vor im Januar meine Steuer zu machen, wöchentlich joggen zu gehen und den Keller auszumisten. Und damit ich mich gut fühle, gönne ich mir einen Wellness-Tag, lese ein schönes Buch und gehe in einen kitschigen Liebesfilm. Das klingt doch schon mal ganz gut, finde ich. Und im Februar … Stopp, darüber werde ich erst Ende Januar nachdenken, weiß Gott, was bis dahin passiert.
Auf alle Fälle werde ich im nächsten Jahr nicht mehr jede Woche eine Gabi schreiben. Denn einerseits kennen Sie inzwischen schon fast mein ganzes Leben und andererseits kann ich die Zeit gut gebrauchen für … Halt! Über diesen Vorsatz werde ich noch nicht reden, denn das sprengt eindeutig den Monatsrahmen.
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