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Weinheim, 17. November 2011. (red/pm) Feierliches Jubiläum zum 75-jährigen Bestehen des Weinheimer Stadtteils Weststadt. Die Siedlergemeinschaft bekam die Goldene Ehrenurkunde überreicht.
Information der Stadt Weinheim:
“Als modern aufgestellten Stadtteil mit eigener Identität und hoher Lebensqualität hat Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard jetzt die Weinheimer Weststadt gewürdigt. Der Rathauschef war Gastgeber und Hauptredner bei der Jubiläumsfeier zum 75-jährigen Bestehen des größten Weinheimer Stadtteils im Rolf-Engelbrecht-Haus. „Aufgeschaut zur Innenstadt, also jenem Teil Weinheims, der oberhalb der Bahnschienen liegt“, fasste Bernhard zusammen, „wird höchstens noch aus rein topographischen Gründen, ansonsten befindet man sich längst auf Augenhöhe“.
OB Bernhard verwies auf das historisch richtige Datum, in diesem November das Weststadt-Jubiläum zu feiern. Denn es war im Oktober und November 1936, also fast exakt vor 75 Jahren, als die Siedlung in Weinheim entstanden ist. Die Siedlung sei nicht nur die Keimzelle und der Mittelpunkt der Weinheimer Weststadt, so der OB, sie sei damals auch die erste geordnete Besiedlung des Weinheimer Westens gewesen.
Goldene Ehrenurkunde für 75-jähriges Bestehen
Die Siedlergemeinschaft, die daher genauso alt ist wie die Siedlung selbst, bekam vom Landesverband die Goldene Ehrenurkunde für 75-jähriges Bestehen überreicht. Vorsitzender Reinhold Kreckel nahm die Urkunde aus den Händen von Charlotte Günther, Mitglied des Landesvorstandes, entgegen.
Es sei eine historische Tatsache, so Heiner Bernhard, dass die „Dietrich-Eckart-Siedlung“ zu dieser Zeit aus dem nationalsozialistischen Siedlungsgedanken erwachsen war. Er betonte: „Es wäre aber völlig falsch, aus dieser historischen Tatsache heraus, die Siedler der ersten Stunde in die Nähe nationalsozialistischen Gedankengutes zu rücken. In den meisten Fällen war es gerade umgekehrt.“ Nach dem Krieg, als die Weststadt zu wachsen begann, wurde die Siedlergemeinschaft zum Aktivposten des sozialen Lebens und des sich aufbauenden Gemeinwesens, bescheinigte das Stadtoberhaupt. Außerordentlich aufrechte Demokraten seien daraus erwachsen und haben Weinheim zunehmend politisch gestaltet. Der OB nannte Paul Vollrath, vor allem aber Ehrenbürger Wolfgang Daffinger, der selbst am Abend anwesend war und ein Grußwort an die Festgäste richtete.
Der OB skizzierte das Wachstum des Weinheimer Westens in Stichworten: 1949 siedelte sich am Händelknoten das erste Unternehmen an. In den 50er Jahren begann die Bebauung südlich der OEG-Schienen und nach Norden in Richtung B 38 – die stark wachsende Bevölkerung wurde in Weinheims Westen aufgenommen.
“Banane – fast ein Denkmal aus einer vergangenen Zeit”
Bernhard: „So war es nur eine logische Konsequenz, dass Weinheim im Jahre 1956 zur Großen Kreisstadt erhoben worden ist. Ohne die Ausdehnung in den Westen wäre das wohl nicht geschehen.“ Das Wachstum war lange rasant und ungebremst, 1963 wurde mit der Kuhweide-Siedlung begonnen, 1971 die berühmte „Banane“ mit 17 Stockwerken gebaut – „heute fast ein Denkmal aus einer vergangenen Zeit“, so das Stadtoberhaupt.
1950 und 1957 entstanden zunächst die Johann-Sebastian-Bach-Schule, dann die Albert Schweitzer-Schule. Heiner Bernhard ging auch auf die Entwicklung der Multschule ein, die vor 40 Jahren als Modellschule des Landes den Schulstandort Weinheim im ganzen Land bekannt gemacht hat, hin zum heutigen Dietrich-Bonhoeffer-Schulverbund. Und er erinnerte daran, dass seinerzeit Pädagogen wegen dieser Modellschule nach Weinheim geradezu gepilgert sind.
Der OB würdigte auch die Rolle des Vereins „Pro West Weinheim“ in den letzten vier Jahren seit seiner Gründung. „Ohne das Engagement des Weststadtvereins würden wir heute dieses Fest nicht feiern, zumindest nicht so, wie wir es heute tun“, bescheinigte der OB. Der Weststadt-Verein war auch für die Organisaton des Abends zuständig. Vorsitzende Stella Kirgiane-Efremidis überreichte dem Oberbürgermeister das erste Exemplar der Festschrift und symbolisch die Druckplatte des Buchumschlags.”
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