Weinheim-Hemsbach, 22. Juni 2012. (red/pm) Wasserzweckverband Badische Bergstraße: Neuer Brunnen fördert Trinkwasser. Acht Brunnen sorgen für die Trinkwasserversorgung in der Region.
Information der Stadtwerke Weinheim:
“Leise und völlig unspektakulär hat er seine wichtige Aufgabe übernommen: Der achte Trinkwasserbrunnen des Wasserwerks Hemsbach. Er arbeitet jetzt im Verbund mit seinen sieben Kollegen für die Trinkwasserversorgung von rund 80.000 Menschen in der Region.
Der neue Brunnen ist nach seiner Fertigstellung Anfang Juni ausgiebig gespült worden und hat danach alle Prüfungen und Wasseranalysen nach den Richtlinien der Trinkwasserverordnung ordnungsgemäß bestanden.
Seither fördert er rund 230 Kubikmeter bestes Trinkwasser pro Stunde – und das etwa acht Stunden am Tag.
Der Wasserzweckverband Badische Bergstraße (WZV), dem das Wasserwerk Hemsbach gehört, hat mit diesem Brunnen in die Trinkwasservorsorgung investiert: Er hat 300.000 Euro gekostet, sein Bau hat rund acht Monate gedauert – länger als geplant.
„Die strengen Spätfröste haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Peter Krämer, Geschäftsführer des WZV. „Alles war gefroren und das Grundwasser stand höher als üblich.“
Umso mehr freue er sich jetzt über die einwandfreie Funktion des Brunnens. „Durch den zusätzlichen Brunnen sind auch künftige Generationen sicher mit ausreichend Trinkwasser versorgt“, ist sich Peter Krämer sicher. „Sollte irgendwann ein Brunnen ausfallen oder altersbedingt abgeschaltet werden müssen, ist die Versorgung der Bürger weiterhin garantiert.“
In Vorsorge investiert
Die Filterstrecke des Brunnens befindet sich in einer Tiefe von 59 bis 100 Metern unter der Erdoberfläche. Von dort fördert der neue Brunnen Trinkwasser nach oben in den Tagesbehälter des Wasserwerks. Im Werk wird das Wasser von Eisen und Mangan befreit, bevor es ins Leitungsnetz fließt. Zwischen den Bohrungen der acht Brunnen liegen jeweils rund 150 Meter Luftlinie.
Die acht Brunnen fördern pro Jahr insgesamt rund vier Millionen Kubikmeter Wasser; sie sind wechselseitig im Einsatz, jeder im Durchschnitt etwa acht Stunden pro Tag. „Der achte Brunnen macht den Betrieb der Wasserversorgung langfristig noch sicherer und komfortabler. Wir können problemlos einen für längere Wartungs- oder andere Arbeiten aus dem Betriebsverbund nehmen“, erklärt der Geschäftsführer.
„Eine sichere Trinkwasserversorgung ist ein hohes Gut. Da muss man verantwortungsbewusst und nachhaltig investieren.“
Seit Jahrhunderten unberührt
Die Brunnen des Wasserwerks Hemsbach fördern Wasser, das dort im Untergrund seit 500 bis 800 Jahren gut abgeschirmt ruht. Eine bis zu zehn Meter dicke Tonschicht in 40 Metern Tiefe deckt die Grundwasserschicht, aus der das Trinkwasser stammt, ab. Die Tonschicht verhindert, dass Dünger von den Feldern in das Trinkwasser gelangt.
„Die Nitratwerte unseres Wassers sind sehr niedrig und messtechnisch kaum erfassbar“, meint Wasserwerksleiter Michael Seßler dazu, „wir versorgen unsere Bürgerinnen und Bürger mit bester Qualität.“
Gut gespült in Betrieb
Als der achte Brunnen fertig war, wurde er in das Leitungsnetz im Wasserwerk eingebunden und auch elektrisch angeschlossen. Danach folgten zunächst umfangreiche Spülungen und Qualitätskontrollen. „
Mehrere Tage lang wurde das geförderte Wasser in den Graben gespült und untersucht. Es muss sicher sein, dass der neue Brunnen selbst keimfrei ist, bevor das Wasser als Trinkwasser verwendet werden darf“, berichtet Michel Seßler. „Wir arbeiten da Hand in Hand mit dem Gesundheitsamt.“
Am 8. Juni wurde der neue Brunnen in die Versorgung eingebunden.
Bestens kontrolliert
„Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland“, weiß Michael Seßler. Von der Förderung bis zum Wasserhahn sorgen zahlreiche Kontrollen stets für gesunde Qualität und Frische.
Allein im Wasserwerk nimmt ein geprüftes Fachlabor pro Jahr 50 mikrobiologische und drei physikalisch-chemische Proben – letztere mit 200 verschiedenen Parametern.
Die Werte werden vom Labor jeweils automatisch an das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises übermittelt. „In den vergangenen 40 Jahren war immer alles in Ordnung. Das Trinkwasser unserer Region ist gut geschützt.“, sagt Michael Seßler. So musste das Trinkwasser bisher aus mikrobiologischer Sicht noch nie gechlort werden.
Sicher versorgt
Michael Seßler und seine drei Kollegen sind für den Betrieb des Wasserwerks Hemsbach des Wasserzweckverbands Badische Bergstraße verantwortlich.
Dazu gehören auch die acht Brunnen. Die Versorgungsleitungen zu den Städten betreuen die einzelnen Verbandsmitglieder des Wasserzweckverbandes – die Stadtwerke Weinheim, die Stadt Hemsbach und die Gemeinde Laudenbach.
Die Stadtwerke Weinheim versorgen mit Trinkwasser des WZV die Stadt Weinheim, den Zweckverband Gruppenwasserversorgung Eichelberg und die Gemeinde Gorxheimertal. Im Gorxheimertal betreuen die Stadtwerke auch das Leitungsnetz.
Neueste Kommentare