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Samstag, 31. August 2013

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Grundschulganztagsbetreuung

Es fehlt der Platz für Grundschulbetreuung

Weinheim, 22. April 2013. (red/ld) Die Betreuung von Grundschulkindern bleibt ein umstrittenes Thema. Zur Bürgerfragestunde betraten gestern gut 20 Frauen den Gemeinderatssaal, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Der war auch Inhalt des TOP 6 der Sitzung. Kurios: Während der Stadtverwaltung der räumliche Platz für mehr Kinderhorte fehlt,und Ganztagsschulen den Bedarf übernehmen könnten, klagten einige Mütter darüber, dass ihre Kinder in Zukunft nachmittags Unterricht hätten.

Von Lydia Dartsch

Allen Wünschen der Eltern werde die Stadt nicht gerecht werden können, sagte Oberbürgermeister Heiner Bernhard gestern in der Fragestunde. Es sei zwar nach der Betreuungsquote für Kinder bis zum Grundschulalter nur konsequent, auch für die Grundschulzeit eine Tagesbetreuung für die Kinder anzubieten, sagte Günter Bäro (Freie Wähler), aber:

Das ist eine freiwillige Leistung der Stadt, die mit einem hohen Organisationsaufwand verbunden ist. Wir können als Stadt hier keine Wünsche erfüllen, die eigentlich an das Land zu richten wären,

sagte Heiner Bernhard. Wünsche habe man aber stets erfüllt: Sobald fünf neue Anmeldungen für Betreuung nach dem Unterricht vorlagen, habe man eine neue Gruppe eröffnet und entsprechend dem Bedarf die Betreuungszeiten verlängert. Nun gibt es keinen Platz mehr.

Neue Plätze bei Bedarf und Platz

Deshalb beschloss gestern der Gemeinderat einstimmig, auch im kommenden Schuljahr 2013/14 die Betreuungszeit auszuweiten, sollten zu Beginn oder im Laufe des Schuljahrs fünf verbindliche Anmeldungen zustande kommen. Die Begrenzung der Betreuungsplätze Einrichtung wurde mehrheitlich mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung beschlossen. Dieser Beschluss sah auch vor, neue Räume anzumieten, sollten geeignete Räume gefunden werden.

Einstimmig wurden die Kriterien beschlossen, anhand derer die Plätze vergeben werden, wenn es mehr Anmeldungen als freie Plätze geben sollte. Danach werden alleinerziehende, berufstätige Eltern besonders berücksichtigt sowie Geschwisterkinder, die bereits nach der Grundschule betreut werden.

Gebührenordnung für Schulessen geändert

Die Inklusion an Schulen soll weiter voran gebracht werden. Sollten für inklusiv beschulte Kinder zusätzlichen Personalstunden für die Pflege notwendig werden, beschloss der Gemeinderat einstimmig, die dafür notwendigen Assistenzkräfte einzustellen oder die Leistung in Auftrag zu geben. Der Zusatz von Carsten Labuda (Die Linke), eine Mindestlohngarantie einzuholen, sollten die Aufträge an Unternehmen vergeben werden, wurde bei 16 Enthaltungen von CDU und FDP mehrheitlich beschlossen.

Weniger eindeutig, aber mehrheitlich erging der Beschluss, die Gebühren zum 01. September zu ändern. Für das Mittagessen an den Ganztagsschulen wurden bisher 50 Euro pro Monat berechnet – bei einer Teilnahme an drei Tagen 30 Euro. Gehen Kinder nur an vier Tagen in der Woche zum Essen, kostet das die Eltern künftig 40 Euro im Monat statt vorher 50 Euro, wie die Schülerinnen und Schüler, die an fünf Tagen am Schulessen teilnehmen.

Die Änderung war nötig geworden, da die Dietrich-Bonhoeffer-Schule ab dem kommenden Schuljahr eine offene Ganztagsschule sein wird. Der Vorschlag, die Gebühren an die Einkommenssituation der Eltern zu koppeln, fand keinen Anklang. Zu groß sei der dafür nötige Verwaltungsaufwand, sagte Oberbürgermeister Bernhard.

Kinderbetreuung oder Ganztagsschule?

Rätselhaft bleibt die Anfrage der Bürgerinnen, die in der Fragestunde zum einen mehr Hortplätze verlangten und zum anderen ihre Kinder nicht zur Ganztagsschule schicken wollen. Dabei könnten die Ganztagsschulen den Bedarf an Hortplätzen auffangen, erwartet die Stadtverwaltung laut Vorlage:

Ich freue mich über jede Schule, die beschließt, eine Ganztagsschule zu sein,

sagte Heiner Bernhard und wies die Verantwortung für diese Entscheidung von sich. Die träfen die Schulen selbst. Der Gemeinderat beschließe anschließend, ob er die dafür nötigen Mittel zur Verfügung stellt.

 

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