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Donnerstag, 23. Mai 2013

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Fackelzug des WSC: Sind Corps-Studenten gut fürs Image?

Kappen, Säbel, Fackeln

Überwiegend rechtskonservative Vereinigung: Studentische Corps.

 

Weinheim, 22. Mai 2012. (red) Am Wochenende haben sich wieder Corps-Studenten des Weinheimer Senioren-Convents (WSC) aus ganz Deutschland auf der Wachenburg getroffen, um zu tagen. Am Samstagabend führten die “farbentragenden” und “schlagenden” Verbindungsstudenten einen Fackellauf durch. Im aktuellen Imagefilm der Stadt tauchen sie auch in einer kurzen Sequenz auf, was für viel Empörung gesorgt hat.

Kommentar: Hardy Prothmann

Sie legen viel Wert darauf, nicht verwechselt zu werden: Corps sind zwar Studentenverbindungen, aber sie distanzieren sich zumindest ein Bisschen von den Burschenschaften, von denen manche im Verband Deutsche Burschenschaft eindeutig rechtsextreme Positionen haben.

Der Weinheimer Senioren-Convent vereinigt als Dachverband rund 60 “Korporationen” mit über 1.000 aktiven Studenten und rund 8.000 “alten Herren”, wie sich die Verbindungsstudenten nach dem Eintritt ins Berufsleben nennen.

Mensur als “unverzichtbare Herausforderung”

Die Corps sind “pflichtschlagend”. Das heißt, man muss neben verschiedenen “Voraussetzungen” Mensuren fechten. Dabei stehen sich die “Schläger” mit Schutzkleidung gegenüber und fechten mit einem Säbel aus fester Position. Man nennt das auch “Pauken”. In früheren Zeiten gab es einige Todesfälle, mittlerweile ist die Gefahr einer tödlichen Verletzung durch Regeln und Schutzkleidung gering.

Der WSC schreibt auf seiner Homepage:

Dieses Fechten mit scharfen Waffen kann zu Verletzungen führen, kann aber auch vollkommen ohne Blessuren ausgehen. Die Mensur stellt für den jungen Menschen eine große Herausforderung dar. Aus diesem Grund wollen die Corps auf gar keinen Fall darauf verzichten.

Durch die Treffer mit der Klinge können Platz- oder Schnittwunden beim Gegner erzeugt werden – der so genannte “Schmiss”. Verbindungsstudenten “tragen” ihn als Erkennungszeichen oft voller Stolz, soll er doch ihren “Mut” zum Kampf bezeugen.

Im Kern sind viele Studentenverbindungen etwas, dass kein anderes Land so institutionalisiert hat wie Deutschland: Eine Vereinigung, also ein Verein. Viele sind aber nicht eingetragen (so auch der WSC) und müssen keine demokratischen Spielregeln zwingend beachten.

Hierarchischer Elitedünkel

Tatsächlich stehen die Studentenverbindungen aber schon seit ihrem Aufkommen in der Kritik, weil sie einem hierarischen Standeswesen anhängen. Die meisten Verbindungen verweigern Frauen die Aufnahme, auch Zivildienstleistende sind überwiegend ausgeschlossen. Auch haben Saufgelage, das sogenannte “Kneipen”, den Ruf der Verbindungen nicht gerade verbessert.

Rechtsextreme Verbindungen sind nur vereinzelt vor allem bei den Burschaften zu finden. Insgesamt ist ein rechtskonservatives Hierarchiedenken aber sehr ausgeprägt. Klar positionierte Ablehnungen der Corps gegen die Burschenschaften fehlen leider. Dafür gibt es aber viele Versuche, das Image zu verbessern.

In Mannheim beispielsweise hat sich 2010 eine Modefirma “ProPatria” gegründet, die das Motto “Pauken mit Stil” führt. Der Firmengründer ließ sich bereits mehrfach von rechten Publikationen interviewen und will patriotisch-konservative Kunden finden.

Verklärtes Geschichtsverständnis

Gerade Verbindungen wie der WSC versuchen gezielt, die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit positiv zu beeinflussen. Besonders viel Wert wird auf einzelne Widerstandskämpfer gelegt, die im 3. Reich verfolgt oder sogar getötet worden sind. Die Hitler-Diktatur lehnte die Verbindungen überwiegend ab – aber nicht wegen eines vorhandenen demokratischen Geistes, sondern wegen des bis heute ausgeprägten Elitedenkens, das mit der “nationalsozialistischen Elite” kaum vereinbar war.

Was auch selten deutlich hervorgehoben wird, ist dass diese Studentenverbindungen seit ihrem Aufkommen vor rund 200 Jahren immer wieder verboten wurden. Wenn, dann angeblich wegen ihres “demokratischen” Geistes, doch das ist Geschichtsklitterung.

Gleichzeitig rühmen die Verbindungen Wehrmachtsoffiziere “aus den eigenen Reihen” und zeigen damit ein durchaus “verklärtes” Geschichtsverständnis und einen deutlichen Pro-Militarismus.

Perfide Einvernahme

Besonders perfide ist die Einvernahme von bekannten Persönlichkeiten durch den WSC, beispielsweise Heinrich Heine als Beispiel eines Verbindungsstudenten aus “Kunst und Kultur”. Dass Heine sich zunächst interessierte, aber kein Jahr Mitglied in einer Verbindung war, wegen vermutlich antisemitischer Gründe ausgeschlossen wurde und sich später angewidert vom Verbindungswesen abgewandt hatte, wird nur beiläufig und unangemessen erwähnt.

Auszug aus “Deutschland, ein Wintermärchen”, Kapitel 17

Auch deine Fahne gefällt mir nicht mehr,
Die altdeutschen Narren verdarben
Mir schon in der Burschenschaft die Lust
An den schwarzrotgoldnen Farben.

Viele Studentenverbindungen “alten Schlags” verlieren zunehmend Nachwuchs, weil das deutschtümelnde Brauchtum und das Elitengehabe nicht mehr zieht und früher durchaus vielversprechende Vorteile durch günstige Zimmer oder eine Versorgung auf dem “Haus” heute durch andere Angebote übertroffen werden. Andere Studentenverbindungen, beispielsweise konfessionelle,  verzeichnen hingegen teils Zuwächse, weil man sich dadurch eine bessere Vermittlung ins Arbeitsleben erhofft.

Gut fürs Image?

Ob eine Bildungsstadt wie Weinheim tatsächlich solch altvordere Gebilde wie schlagende Studentenverbindungen als Teil des eigenen Images befördern sollte, ist durchaus umstritten. Unsere Leserinnen und Leser lehnten dies klar ab, während sich Oberbürgermeister Heiner Bernhard (SPD) gerne mit Corps-Studenten fotografieren lässt.

Es gibt sicher auch Menschen, die uniformierte und mit Säbeln bewaffnete, bekappte, angeschickerte Studenten beim Fackelzug für irgendwie “romantisch” halten – ebenso wie die Wachenburg, die aber ganz unromantisch zwischen 1907 und 1928 von den Verbindungen als “Vereinshaus” gebaut worden ist und ganz sicher keinen “alten traditionellen” Ort darstellt.

Und selbst wenn die Mensur erlaubt ist, bei der sich zwei junge Männer mit Säbeln auf den Kopf zu hauen versuchen, wie der Rechtsprofessor Björn Burkhardt im Interview mit dem Weinheimblog feststellt, so kann man durchaus Zweifel haben, dass erstens der Charakter sich mit Schmissen formen lässt und zweitens ein gutes Image dabei rauskommt.

Nicht umsonst ist es mit dem Image der Studentenverbindungen seit 200 Jahren nicht weit her.

Moderation von Kommentaren

Die Moderation liegt bei der Redaktion. Für uns steht fest: Kritische Diskussionen sind erwünscht, persönliche Beleidigungen hingegen werden entfernt. Wie wir moderieren steht in der Netiquette.

  • Weinheimerin

    Danke für diese ausgewogene und kritische Würdigung der Weinheim Corps.Das bekräftigt meine Auffassung, dass die Corps kein Image Aushängeschild der Stadt sind und keinesfalls Teil dieses unseligen Films sein sollten.

    Herr Bernhard sollte sich sehr gut überlegen, wie zielführend und imagebildend für Weinheim es ist, wenn er als OB sichtbar mit einer Gruppierung ganz am rechten Rand kuschelt und dabei gleichzeitig die Gefühle zahlreicher Weinheimer wie Nicht-Weinheimer mit Füßen tritt.

    • Stefan

      “Gruppierung ganz am rechten Rand”
      Diese Aussage ist eine unglaubliche Beleidigung und fälscher könnte sie kaum sein.

      Ich, und viele andere Corpsstudenten, finden es teilweise peinlich wie sich manche Corpsstudenten in Weinheim aufführen. Das ist die eine Sache, die andere Sache ist hier die Corps dem “ganz [..] rechten Rand” zuzuschreiben.
      “Ganz am rechten Rand” heisst für mich “rechtsextrem”. Und wenn dies ihre ernsthafte Behauptung sein sollte, dann ziehen sie sich bitte nächstes Jahr eine Brille auf wenn sie dem Treiben auf dem Marktplatz zuschauen.

  • K

    Ich dürfte nicht der einzige Weinheimer sein, dem dieser jährliche Aufmarsch von uniformierten, gewaltbereiten und betrunkener Rechten unheimlich ist.

  • brtz

    @K: Ich dürfte nicht der einzige Nicht-Weinheimer sein, dem der Artikel und die passenden Kommentare von uninformierten, vorurteilsbeladenen und intoleranten Recken unheimlich sind…

    • bergsträsser

      Na klar, wer die Corps kritisch sieht, ist “uninformiert, vorurteilsbeladen und intolerant ….”

      Dieselbe Strategie fährt die die NPD mit ihrer “Die Presse lügt”-Kampagne.

      • Corpsstudent

        Genau dieser Vergleich zeigt Ihre Uninformiertheit.

        Es ist Ihrer aller Recht, nicht einer Verbindung jedweder Art beigetreten zu sein. So wie es aber das Recht von uns allen ist, aktiv zu sein.

        Btw, ich bin nicht Weinheimer. Weder geographisch, noch verbandstechnisch.

      • Charles

        Wer die Corps kritisch sieht, würde sich Gedanken darüber machen, was er in die Kommentare schreibt und nicht einfach nur nachplappern was ihm von oftmals geistig unreifen, linksextremen, gewalttätigen und verfassungsfeindlichen vorgetragen wird.

        Ich habe selber erlebt, wie wöchentlich oder jede zweite Woche, über das Zusammenleben, Veranstaltungen, etc. von allen aktiven Verbindungsstudenten diskutiert und abgestimmt wird. Dabei hat jeder eine Stimme (Basisdemokratisches Verhalten), von einer Hierarchie ist hier nichts zu sehen!

        Hinzu kommt, dass der Vorwurf, Verbindungen seien ein rechtsextreme Gruppierung, einfach unsinnig und aus der Luft gegriffen ist. Die meisten Verbindungen stellen keine politischen Ansprüche an ihre Mitglieder und die, die es dennoch machen lassen dem einzelnen Menschen, in den meisten Fällen zumindest, die freie Entscheidung in welche Richtung sie sich Orientieren.
        Als Ausländer bin ich noch nie von Verbindungsstudenten, wegen fehlendem deutschen Pass, verbal oder körperlich angegriffen worden. Von linksautonomen schon.

  • Meine Meinung

    Ich bin seit Jahren öfters am Weinheimer Marktplatz, ich kann den Bericht nicht nachvollziehen. Vorallem nicht die Meinung von “K”.
    Gut, die Jungs sind Betrunken, was an uniformiert schlecht sein soll, weiß ich nicht, die Polizei etc. ist es ja auch. Rechts? Habe ich nicht den Eindruck, und von Einzelpersonen auf die Masse schließen, nee, möchte ich nicht.
    Übrigens ist es wohl so, wer an dem Wochenende im Corps über die Stränge schlägt, wird intern bestraft, nein nicht gefoltert…
    Da sind für den unbehelligten Bürger meiner Meinung nach Kerwe oder Fußballtage am Marktplatz viel gefährlicher, aus eigener Erfahrung kann es da schneller mal rumpeln als wenn man zwischen den Studenten steht.
    Und was die Mensur angeht, da kann man sicherlich drüber streiten, finde ich auch nicht gut, aber das ist ne Sache, die sollte man einzeln für sich betrachten, ich verurteile den Rest dadurch nicht.
    Ich habe das Gefühl, so wie sich der Bericht liest man möchte das Image gerne so halten wie es seit 200 Jahren ist! Schade eigentlich, als unabhängiger habe ich eigentlich einen anderen Eindruck von dieser Veranstaltung.

    • Goecker

      Wir haben im Prinzip nichts gegen feiernde Burschenschaftler, beobachten jedoch seit Jahren bei den Corps rund um den Marktplatz immer stärkere Akoholexzesse, Gröhlen, Scherben am Tag danach etc. Da stellt sich uns schon die Frage, ob solche Vereine “Vorbild” und eher gut oder schlecht fürs Image sind.

      Als Altstadtbwohner vervringt man solche Nächte jedenfalls am besten ausserhalb…

      • Corpsstudent

        Ich kenne die Situation in Weinheim nicht, kann Ihnen aber nur sagen: Was Betrunkene, Grölen, Scherben und zudem Müll und laute Musik aus Ghettoblastern betrifft, so geht es hier in Heidelberg allemal Donnerstag bis Samstag hier ganz ohne Verbindungen genauso zu. Die Neckarwiese ist nach jedem milden Abend ein Schlachtfeld. Eklig.

        Und ganz uncorporiert…

  • http://www.corpsstudenten.eu VomCorpsstudenten

    Es ist immer wieder nett zu lesen, dass Karl Marx (Autor des Kommunistischen Manifests), Wilhelm Liebknecht (Gründungsmitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD), Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler (Bischof von Mainz, Begründer der Katholischen Soziallehre), Hermann Weinkauff (erster Präsident des Bundesgerichtshofs), und viele andere bekannte, lebende Persönlichkeiten der SPD und der Grünen dem rechten politischen Spektrums angehören sollen. Mir fehlt jegliches Verständnis dafür, dass für ihre urdemokratische Auffassung und Freiheitsliebe hingerichtete Widerstandskämpfer, wie z.B. Friedrich Hecker, Ulrich von Hassell, Rudolf von Scheliha, Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg, Albrecht von Hagen (Beschaffer des Sprengstoffs beim Hitler-Attentat), Peter Graf Yorck von Wartenburg, Georg Ferdinand Duckwitz und Adam von Trott zu Solz allesamt Corpsstudenten, als Rechtsradikale verspottet werden. Wir als Nachkriegsgenerationen haben unsere Freiheiten, weil diese Menschen die Grundlagen dafür gelegt hatten. Ich kann nicht nachvollziehen, wie eine so dumme Behauptung “Corpsstudenten = Rechts” sich seit 1968 in den Köpfen mancher Menschen festsetzen konnte. Entschuldigung, wo bleibt da die Aufgeklärtheit unserer Gesellschaft?

    Was die Mensur angeht habe ich eine eigene Auffassung. Ich bin Corpsstudent in der 6. Generation meiner Familie. Wer in den Tennisclub geht, möchte in der Regel Tennis spielen. Wer in einen Fußballclub geht, identifiziert sich in der Regel mit dem Fußballsport. Wer in einen Schachclub geht erwartet, dass dort Schach gespielt wird. Wer sich einem studentischen Corps anschließt, der geht davon aus, dass dort auch Mensuren gefochten werden. Die Mythen, die sich rund um die Mensur in den Köpfen mancher Menschen halten, sind genauso wahr und reflektiert, wie ein Sozialdemokrat der NPD angehört. Abschließend möchte ich festhalten, dass immer die über das Mensurwesen genau Bescheid wissen, die auf der einen Seite noch nie einer Mensur beigewohnt haben oder auf der anderen Seite je eine Mensur gefochten haben. Entsprechend präzise sind auch die Beschreibungen und entsprechend reflektiert die Aussagen.

  • Sebastian Kellner

    Dieser Artikel ist leider als tendenziös, schlecht recherchiert und damit journalistisch wenig wertvoll zu betrachten.

    Viele Details sind einfach falsch und zeigen, dass es dem Autor mehr um ein möglichst objektives verklären seiner subjektiven Botschaft ging. Die Fechtenden heißen nicht Schläger sondern Paukanten, die Waffen heißen Korbschläger. Ein Säbel ist etwas anderes. Schon jedem Sportfechter sollten hier die Haare zu Berge stehen. Entstehende VerletzungEN sind SchmissE. (entdecke die wunderbare Welt des Plurals!)

    Die Wagenburg wurde nicht als “Vereinslokal” oder ähnliches, sondern als Gefallenenmahl für die Toten des Krieges 70/71 gebaut und um Gefallenentafeln für die Toten der Folgenden Kriege erweitert. Die weiteren Gebäude der Anlage sind um das Ehrenmahl herum entstanden.

    Auch die “Deutsche Burschenschaft”, von der sich die Corps angeblich nur ein “bisschen” distanziert, ist keine einzelne Verbindung/Burschenschaft, wie es sich hier liest, sondern ein Dachverband wie es der WSC für Corps ist.

    Die Distanzierung zu den Burschenschaften wird, ich muss erneut das Wort tendenziös gebrauchen, als halbherzig oder kaum vorhanden dargestellt. Ein weiteres Indiz dafür, dass sich der Verfasser dieses Artikels wenig mit der Materie auseinander gesetzt hat. Die Unterschiede zwischen beiden Verbindungsformen sind immens, allein da sie schon in grundsätzlichen Unterschieden verankert sind. Burschenschaften sind als Folgen ihrer Entstehungsgeschichte und per eigener Definition politisch. Sie nehmen oft nur Männer auf die ihren Wehrdienst abgeleistet haben, usw. Ein in entschiedenen Details völlig anderes Konzept.

    Besonders perfide ist die dargestellte Verbindung zu Antisemitismus und Nationalsozialismus. Sämtliche Verbindungen wurden deutschlandweit verboten, da sie sich öffentlich über Hitler lustig gemacht hatten. Schon zuvor wurden zahlreiche Verbindungen aufgelöst, da sie sich weigerten, jüdische Mitglieder auszuschließen. Mehr Courage, als die breite Masse zur damaligen Zeit hatte!

    Soviel zur Richtigstellung einiger Fakten. Was mich jedoch mehr stört, ist das jeder Schreiberling seine Meinung heutzutage in einem halbherzig recherchierten Pamphlet verpackt und sich als moralische Instanz aufspielt.

    Einige Kommentare, die ich hier gelesen habe, kann ich gut nachvollziehen.
    “Ich dürfte nicht der einzige Weinheimer sein, dem dieser jährliche Aufmarsch von uniformierten, gewaltbereiten und betrunkener Rechten unheimlich ist.” Ein ehrliche Aussage eines Außenstehenden, mit der man ggf. arbeiten kann.

    Der Schreiber dieses Artikels hätte besser daran getan, einfach zu sagen:

    “Ich habe nicht viel Ahnung von der Sache aber ich finde Verbindungen blöd.”

    Darauf hätte man nämlich ganz einfach Antworten können: “Das ist völlig in Ordnung. Dann tritt keiner bei. Leben und Leben lassen.”

    • Redaktion

      Guten Tag!

      Die Aggressivität, mit der hier Kommentare verfasst werden, zeigt, welche “Haltung” Verbindungsstudenten wohl bevorzugen.

      Die von Ihnen vermeintlich aufgeführten Fehler sind keine. “Schläger” ist in Anführungszeichen gesetzt und in übertragener Bedeutung verwedet. Die Mensur wird auch Schlägerfechten genannt. Und aus Sicht des Autoren sind Paukanten “Schläger”. Der Singular zu Schmissen heißt Schmiss, so ist das Wort auch verwendet.

      Richtig ist, dass der Verband der Deutschen Burschenschaft nicht deutlich herausgehoben wurde. Das ist korrigiert.

      Eine deutliche Abgrenzung zu den Burschenschaften war bei der Recherche über die Informationsangebote der Corps nicht zu erkennen. Sie können gerne Beispiele liefern, wenn Sie welche haben.

      Die Darstellung zu Heine entspricht den historischen Fakten – und wenn Sie richtig lesen könnten, sehen Sie im Text auch keine Verbindung zum Nationalsozialismus. Dort wird das angespannte Verhältnis beschrieben.

      Ob Sie unseren Autoren als “moralische Instanz” sehen oder als “Schreiberling”, bleibt Ihnen überlassen. Im Interview mit Professor Burkhardt, der eine wissenschaftliche Instanz ist, finden Sie eine juristische Bewertung der Mensur und eine moralische durch den Rechtsprofessor, die sich auch heute noch dem Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 1953 anschließt. Aber vielleicht halten Sie Professoren und Richter auch nur für “Schwätzer”.
      http://weinheimblog.de/2012/05/22/die-mensur-ist-eine-erlaubte-korperverletzung/

      Einen schönen Tag wünscht
      Das Weinheimblog.de

      • Thomas Vogtmann

        >>Die von Ihnen vermeintlich aufgeführten Fehler sind keine. “Schläger” ist in Anführungszeichen gesetzt und in übertragener Bedeutung verwedet. Die Mensur wird auch Schlägerfechten genannt. Und aus Sicht des Autoren sind Paukanten “Schläger”.<< Tschuldigung, aber so viel Beratungsresitenz und Ignoranz tut weh. Bei der Mensur sind die Schläger die Waffen – und diese Tatsache sollte auch der Verfasser des Artikels einfach respektieren.

      • Alexander Becker

        Eine deutliche Abgrenzung zu den Burschenschaften war bei der Recherche über die Informationsangebote der Corps nicht zu erkennen. Sie können gerne Beispiele liefern, wenn Sie welche haben.

        >>>
        Na dann bitte:

        “Anders als Burschenschaften verfolgen die Kösener Corps keinerlei politische Ziele oder Gesinnungen. Im Gegenteil, als oberste Prinzipien sind in den Konstitutionen sämtlicher Corps die politische und weltanschauliche Neutralität und das Toleranzprinzip festgeschrieben. (…)”
        http://www.die-corps.de/753.0.html

        “(…) Die Kösener Corpsstudenten distanzieren sich hiermit nachdrücklich von den rassistischen und vollkommen unangemessenen Äußerungen eines prominenten Mitglieds der „Deutschen Burschenschaft“ zu dem Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer und verurteilen seine Äußerungen auf das Schärfste. (…)”
        http://www.corpsstudenten.eu/2012/04/11/nachdruckliche-distanzierung-von-bonhoeffer-verunglimpfung-durch-kscv-und-vac/#more-3137

        (…) Die Verbände der Kösener und Weinheimer Corps, die den ältesten Typ studentischer Verbindungen in Mitteleuropa repräsentieren, nehmen die derzeitigen Diskussionen innerhalb des Verbandes „Deutsche Burschenschaft“ zum Anlass, eindeutig und unwiderruflich klar zu stellen, dass sich die Corps von ethnischen Fragestellungen distanzieren und ihren Erfolgskurs von Weltoffenheit und Toleranz beibehalten. (…)
        http://www.corpsstudenten.eu/2011/06/17/corps-und-burschenschaften-unterschiede-wie-tag-und-nacht/

        usw.usw….

        google und 3 Minuten Zeit.

        Was sagt das wohl über die sonstige Qualität Ihrer Recherche aus?!

        • Redaktion

          Guten Tag!

          Sie hätten als Journalist oder freier Mitarbeiter bei uns wegen unzureichender Recherche keine Chance. Hoffentlich arbeiten Sie im Studium sauberer.

          Die .eu-Adresse hat folgende Information im Impressum:
          “http://www.corpsstudenten.eu ist eine private Initiative einiger Corpsstudenten und nicht Organ oder Plattform der corpsstudentischen Verbände und ihrer Würdenträger.”

          Es ist also keine “offizielle” Distanzierung – Ihre Beispiele mithin untauglich.

          Der andere Link auf die Corps-Seite verweist auf einen Text von 2005 (sic!), also vor sieben Jahren. Und der Anlass war nicht, dass sich die Verbände oder eine Vielzahl von Corps aus freien Stücken von der Deutschen Burschenschaft distanzierten, sondern weil die SPD Verbindungsstudenten nicht als Mitglieder haben wollte.

          Kleiner Tipp: Google ist nicht gleich “Recherche”, sondern nur ein Glied in der Kette.

          Wir haben zusammengenommen rund zehn Stunden Recherche betrieben. Darunter Google – allerdings nicht drei Minuten, sondern umfassend aus mehreren dutzend Quellen Informationen gesucht, geprüft und nachrecherchiert. Auch mit Gesprächen und anderen uns zur Verfügung stehenden Quellen.

          Im übrigen geht Ihr Bemühen in die falsche Richtung und muss allein schon deshalb scheitern: Wir haben die Corps nicht mit den Burschenschaften gleich gesetzt und auch nicht behauptet, sie seien “nationalsozialisch”.

          Sehr wohl aber, dass sie sich nicht eindeutig (aus freien Stücken) distanzieren, nationalpatriotisch und rechtskonservativ sind und einem “gestrigen” Weltbild anhängen.

          Dazu stehen wir weiterhin.

          Einen schönen Tag wünscht
          Das Weinheimblog.de

          • VomCorpsstudenten

            Sehr geehrte Damen und Herren des Weinheimblogs,

            ich möchte mich weniger in den emotionalen Dialog einschalten. Dennoch muss ich festhalten, dass gerade der Beitrag http://www.corpsstudenten.eu/2011/06/17/corps-und-burschenschaften-unterschiede-wie-tag-und-nacht/ auf corpsstudenten.eu die offizielle Reaktion und Distanzierung aller corpsstudentischen Verbände (KSCV, VAC, WSC und WVAC) von den Ansichten und dem Auftreten der Deutschen Burschenschaften ist. Es ist der Abdruck der offiziellen Pressemeldung der corpsstudentischen Verbände, wie sie auch von div. anderen Publikationen abgedruckt wurde. Ob dieser Beitrag auf der offiziellen Seite zu lesen ist oder nicht ist dabei völlig unerheblich.

            Die corpsstudentischen Verbände stellten fest: “…nehmen die derzeitigen Diskussionen innerhalb des Verbandes „Deutsche Burschenschaft“ zum Anlass, eindeutig und unwiderruflich klar zu stellen, dass sich die Corps von ethnischen Fragestellungen distanzieren…” und “Verpönt sind bei den Corps, wie auch den meisten anderen Formen von Studentenverbindungen, politische Festlegungen und eine Auswahl der Mitglieder nach Herkunft, Religion oder anderen äußeren Merkmalen. Im Gegenteil: Der Anteil der Corpsstudenten mit Migrationshintergrund wächst ständig.”

            Vielleicht sollte auch die Redaktion von Weinheimblog.de zur Kenntnis nehmen, dass es auch unter den Verbindungsstudenten Formen gibt, die eben nicht “nationalpatriotisch und rechtskonservativ” sind. Dazu gehören unwidersprochen die Corps. Wie ich in meinem o.g. Beitrag schon schrieb, kann man Karl Marx und Wilhelm Liebknecht nun wirklich nicht rechtskonservativ nennen. Die vielen aktiven SPD- und Grünen-Mitglieder, die auch Corpsstudenten sind, möchte ich hier nicht namentlich nennen. Es steht mir einfach nicht zu. Unter Corps gilt die Regel, ein Politiker kann Corpsstudent werden, ein Corpsstudent mit Band sich jedoch niemals parteipolitisch positionieren.

            Corps nehmen seit über 200 Jahren Menschen mit nichtdeutschem Pass in ihren Reihen auf. Auch das ist kein Merkmal einer “nationalpatriotischen und rechtskonservativen” Auffassung.

            Wussten Sie eigentlich, das Artikel 1 und 2 des Grundgesetztes in der grundgesetzgebenden Versammlung insbesondere durch Corpsstudenten durchgesetzt wurden? Ich zitiere:

            Artikel 1:
            (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

            Artikel 2:
            (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
            (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.

            So oder so ähnlich steht es in vielen Konstitutionen = Vereinssatz der Corps seit der Gründungen zwischen 1780 und 1860. Corps sind die logische Konsequenz und die Kinder der Aufklärung, des Pluralismus, des Säkularismus und der Basisdemokratie, denn die Basisdemokratie wird bei den Corps seit über 200 Jahren auf den Conventen jede Woche gelebt.

            Die von der Presse immer wieder zitierten “neuen Ideen der Piraten-Partei” sind bei den Corps seit über 200 Jahren Realität. Was ist daran bitte “gestriges Weltbild”?

            Ich wünschen diesem Blog weiterhin viel Erfolg und die Entwicklung hin zu einer differenzierteren Betrachtung der tatsächlichen Begebenheiten.

          • WeinheimerCorpsstudent

            Sehr geehrte Damen und Herren.
            Anbei die offizielle Stellungnahme aller Corpsstudenten zum Thema Burschenschaften.

            Corps und Burschenschaften – Unterschiede wie Tag und Nacht
            Pressemitteilung der corpsstudentischen Verbände KSCV, WSC, VAC, WVAC, 17. Juni 2011

            Corps sind und bleiben weltoffen und tolerant. Die Verbände der Kösener und Weinheimer Corps, die den ältesten Typ studentischer Verbindungen in Mitteleuropa repräsentieren, nehmen die derzeitigen Diskussionen innerhalb des Verbandes „Deutsche Burschenschaft“ zum Anlass, eindeutig und unwiderruflich klar zu stellen, dass sich die Corps von ethnischen Fragestellungen distanzieren und ihren Erfolgs- kurs von Weltoffenheit und Toleranz beibehalten.
            Die einzelnen Verbände studentischer Korporationen weisen extreme Unterschiede auf. Verpönt sind bei den Corps wie auch den meisten anderen Formen von Studentenverbindungen politische Festlegungen und eine Auswahl der Mitglieder nach Herkunft, Religion oder ande- ren äußeren Merkmalen. Im Gegenteil: Der Anteil der Corpsstudenten mit Migrationshintergrund wächst ständig. Dazu kommen auch zu- nehmend Vertreter nicht-christlicher Religionen. Die Corps sehen sich in ihrem Toleranzprinzip bestätigt, weil sie feststellen, dass auf diese Weise hochtalentierte und leistungsfähige junge Männer als Mitglie- der auf Lebenszeit gewonnen werden können.
            Im Frühjahr 2011 zeichnete der Stifterverein Alter Corpsstudenten sieben junge und besonders erfolgreiche Wissenschaftler mit der Friedrich-von-Klinggräff-Medaille aus, darunter einen Doktoranden der Elektrotechnik aus Ägypten.
            Erfolg und Wachstum
            Der Erfolg gibt den Corps recht. Im Jahre 2011 konnten sowohl die Kösener, als auch die Weinheimer Corps Zuwächse bei den studieren- den Mitgliedern feststellen. Die Corps bilden zahlenmäßig eine bedeu- tende Gruppe unter den Studentenverbindungen. Zur Zeit gibt es 161 studentische Corps an 53 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie repräsentieren rund 3.400 Studenten und rund 21.000 berufstätige Akademiker („Alte Herren“).
            Die Corps sind aus historischen Gründen in zwei unterschiedlichen Dachverbänden organisiert, dem Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) und dem Weinheimer Senioren-Convent (WSC). Die „Kösener Corps“ und die „Weinheimer Corps“ arbeiten auf der Basis gemeinsamer Vorstellungen und Ideale eng zusammen und haben ein gemeinsames Publikationsorgan, „Corps – das Magazin“, sowie einen gemeinsamen Internetauftritt (www.die-corps.de).

            Die corpsstudentischen Verbände KSCV, WSC, VAC, WVAC

            In Zunkunft empfiehlt sich eine reflektierte Recherche. Sollte Gesprächsbedarf herrschen stehen Ihnen sämtliche Corps und inbesondere die Vertreter ihrer Dachverbände zu Interviews bereit. Nun liegt es an Ihnen.

            Ich persönllich bin erschüttert, dass sich so etwas wie dieser Artikel und die Reaktionen der Redaktion Journalismus schimpft.

          • Thomas M

            Hallo,

            soviel zu “deutlichen Abgrenzungen” – dass ich nicht lache…

            Die Siegener Zeitung schreibt in der Ausgabe vom 31. Oktober 2002 unter der Überschrift: “Alte Herren trafen sich. Jedes Jahr ist Waffenkommers/Immer ein aktuelles Thema”

            js Siegen.

            Auch wenn das Siegerland nicht mit einer “traditionellen” Universität aufwarten kann, so ist doch eine Tradition auch hierzulande: Die Alt-Herren-Verbände des Coburger Convents (VAAC), der Deutschen Burschenschaft (VAB) und der Studentencorps (AHSC) treffen sich zum Waffenringkommers. “Unsere Verbände wechseln sich mit der Organisation dieser Treffen ab,” erläuterte Dieter Reinhardt gegenüber der SZ.

            (…)

            http://www.die-corps.de/PRESSE-SPIEGEL.574.0.html

            Anm. d. Redaktion:
            Unter (…) wurde in Teil des Artikels entfernt. Bitte beachten Sie, dass Texte urheberrechtlich geschützt sind und nur mit Genehmigung voll übernommen werden dürfen.

        • beobachter

          “Die Alt-Herren-Verbände des Coburger Convents (VAAC), der Deutschen Burschenschaft (VAB) und der Studentencorps (AHSC) treffen sich zum Waffenringkommers. “Unsere Verbände wechseln sich mit der Organisation dieser Treffen ab,” erläuterte Dieter Reinhardt gegenüber der SZ.”

          Soviel zum Thema “klare Abgrenzung” der Corps zu Burschenschaften! Man verbrüdert sich und grenzt sich ab, wie mans gerade braucht… Aber einigermaßen kritische Beobachter fallen auf solche Nebelkerzen von WSC Mitgliedern ohnehin nicht rein.

          Für mich sind die Corps für Weinheim so überflüssig wie ein Kropf. Wir werden sie leider nicht so schnell loswerden, müssen sie aber auch weiss Gott nicht zum Image-Aushängeschild unserer sonst so liebenswerten Stadt machen.

          • Charles

            http://www.coburger-convent.de/willkommen/aktuelles/einzelansicht/article/coburger-convent-cc-bekraeftigt-convent-deutscher-akademikerverbaende-cda.html

            Lesen!
            Informieren und nicht uralte Artikel irgendwo aufsuchen!

            Die geistige Armut und Intoleranz mancher Kommentare ist erstaunlich und erschreckend. Ihr sollt euch schämen so wenig mitzudenken!
            Zitat Fackelzug Coburg 2011:
            Antifamann mit Megafon: “Laßt euch nichts vorsagen, lernt eigenständig denken!”
            Restliche Antifamitglieder: “Laßt euch nichts vorsagen, lernt eigenständig denken!”

            “ich habe fertig!”, Giovanni Trapattoni.

          • Redaktion

            Guten Tag!

            Danke für den Hinweis.

            Sehr lesenswert ist ebenfalls, dass es fast ein Jahr bis zu dieser Meldung gebraucht hat:
            http://www.coburger-convent.de/willkommen/aktuelles/einzelansicht/article/coburger-convent-laesst-mitgliedschaft-im-convent-deutscher-akademikerverbaende-ruhen.html

            “Dementsprechend wurde gegen die DB ein Ausschlussverfahren aus dem CDA eröffnet. Da sich hierfür keine Mehrheit gefunden hat, lässt der Coburger Convent seine Mitgliedschaft bis auf weiteres im CDA ruhen. Zusätzlich haben die aus den Reihen des Coburger Convents nominierten Vorstandskandidaten ihre Kandidaturen für den CDA zurückgezogen. Mit Wirkung vom 22. Oktober 2011 ist im Vorstand des CDA kein Mitglied des Coburger Convents mehr vertreten.”

            Es hat sich also keine “Mehrheit” gefunden – sprich, eine deutliche Distanzierung wurde von den meisten nicht vorgenommen.

            Einen schönen Tag wünscht
            Das Weinheimblog.de

          • Vincent

            Hallo,

            CDA? Da sind die letzten Corps schon vor zehn Jahren ausgetreten. Kein Wunder, dass der Coburger Convent innerhalb des CDA keine Mehrheit gegen die Burschenschaften mobilisieren konnte, denn mit den Corps und den katholischen Verbindungen _hat_ sich die Mehrheit längst vom CDA distanziert.

            Ach, und übrigens sind Zivildienstleistende bei Corps herzlich willkommen.

            Schöne Grüße
            Vincent

  • Redaktion

    Guten Tag!

    Wir freuen uns, dass der Artikel außerordentlich gut gelesen und auch kommentiert wird.

    Wie man anhand der veröffentlichten Kommentare sehen kann, lassen wir auch Kommentare zu, die die Inhalte ablehnen und den Text kritisieren.

    Wir veröffentlichen aber keine ehrverletzenden und beleidigende Kommentare – es ist also reichlich sinnloss, seine Zeit damit zu verschwenden. Leider mussten wir bislang fast ein Dutzend Kommentare, teils mit Gewaltandrohungen, löschen.

    Das gibt leider kein gutes Bild über die ab, die sich hier für ihre Verbindung “einsetzen”, in dem sie ausfällig werden.

    Einen schönen Tag wünscht
    Das Weinheimblog.de

    • Thomas Vogtmann

      Es ergibt auch ein komisches Bild, wenn Sie Tatsachen verdrehen (siehe Diskussion zum begriff “Schläger”)…

    • goecker

      Warum überrascht es mich nicht, dass aus dieser Ecke nicht nur Beleidigungen, sondern handfeste Drohungen kommen…

      Diverse Kommentare hier bestärken mich als Weinheimer in meiner Auffassung nach mehrjähriger Beschäftigung mit dieser “Szene”: Ohne die Corps wäre Weinheim eine attraktivere, tolerantere und lebenswertere Stadt.

  • Sebastian Kellner

    Ich bedauere es sehr, wenn sich Vertreter von dem Artikel entgegengesetzten Meinungen zu
    inadäquaten Kommentaren hinreißen lassen. “Teils mit Gewaltandrohungen” hat zwar schon wieder ein G’schmäckle. So etwas kann man so herrlich unbelegt stehen lassen und damit die Gegenseite in eine gewalttätige Ecke rücken. Aber sei es drum.

    Ich möchte nicht so weit gehen und in das Wechselspiel “Ihr Kommentar war aggressiv” “-nein Ihrer!” einsteigen. Stattdessen -warum etwas selbst formulieren, wenn jemand, der besser mit Sprache umgehen kann, es bereits bestens für einen Ausgedrückt hat- möchte ich ebenfalls Heine, ebenfalls aus dem Wintermärchen zitieren.

    In Kapitel 10 oder 11 schreibt dieser:

    Der lieben Westfalen, womit ich so oft
    In Göttingen getrunken,
    Bis wir gerührt einander ans Herz
    Und unter die Tische gesunken!

    Ich habe sie immer so liebgehabt,
    Die lieben, guten Westfalen,
    Ein Volk, so fest, so sicher, so treu,
    Ganz ohne Gleißen und Prahlen.

    Wie standen sie prächtig auf der Mensur
    Mit ihren Löwenherzen!
    Es fielen so grade, so ehrlich gemeint,
    Die Quarten und die Terzen.

    Sie fechten gut, sie trinken gut,
    Und wenn sie die Hand dir reichen
    Zum Freundschaftsbündnis, dann weinen sie;
    Sind sentimentale Eichen.

    So schlecht scheinbar seine Erfahrungen mit den Burschenschaften waren, so positiv sind wohl doch seine Erinnerungen an die Erfahrungen beim Corps Guestphalia Göttingen.

    • Redaktion

      Guten Tag!

      Leider hat Ihnen noch niemand gesagt, dass Heines Stück ein satirisches ist.

      Das hier verwandte Mittel der Ironie ist Tadel durch Lob. Kleines Beispiel, damit Sie es verstehen: Ein Kind macht etwas kaputt. Die Mutter reagiert: Das hast Du aber schön gemacht…

      Einen schönen Tag wünscht
      Das Weinheimblog.de

      • Sebastian Kellner

        Ich, wie die anderen Kommentierenden hier bestimmt auch, freue mich über die steten Belehrungen und lasse es damit stehen.

        • Redaktion

          Guten Tag!

          Es handelt sich nicht um “Belehrungen” – wenn Sie das so empfingen, fühlen Sie sich sicher noch als “Lernender”. Sie haben, wenn Sie möchten, immerhin gelernt, was Ironie ist. Und das sogar von Heine. Dass Sie dabei ein Argument verloren haben, ist aus Ihrer Sicht bestimmt bedauerlich.

          Wenn Sie aber intellektuell damit umgehen, das heißt, Ihren Kopf benutzen, statt anderen Leuten mit blanker Waffe auf den Kopf zu schlagen, erlangen Sie sicherlich eine größere Reife.

          Einen schönen Tag wünscht
          Das Weinheimblog.de

          • kritiker

            Offenbar wurde das Blog hier koordiniert vom WSC mit corps-freundlichen kommentaren geflutet. Wirkt genau sympathisch wie die AUfmärsche durch Weinheim …

  • Alexander Becker

    Ein Kommentar spiegelt die Meinung eines Einzelnen wieder und diese gönne ich, ganz nach Viktor Hugo, einem jeden von Herzen, egal wie aberwitzig und unfundiert diese ist.

    Erstaunlich ist trotzdem, wie Sie es obig schaffen, rhetorisch pejorative Bögen zu spannen, basierend auf offensichtlich nichteinmal rudimentären Kenntnissen der Materie.

    Wie weit politisch abseits der Mitte muss man eigentlich stehen, um zahlreiche Menschen, die aus aus allen Ländern Europas, dem Orient, Fernasien, Afrika und Amerika kommen und in Deutschland Corpsstudenten werden und solchen, die diese in Ihren Reihen willkommen heissen und sie Bruder nennen, rechtslastiges Gedankengut zu unterstellen?!
    Sichten Sie dazu bitte die Fotografien unterhalb Ihres eigenen Kommentars, eine weitere Beweisführung ist problemlos möglich, aber doch wohl obsolet.

    Einlässe auf Ihre Ausführungen zum Mensurwesen spare ich mir vorneweg. Sie haben wohl nie eine gesehen, wahrscheinlich sich nichteinmal mit einem an einer Mensur Beteiligten unterhalten und beziehen Ihre Informationen aus tendenziösen Quellen, die uns wohlbekannt sind und welche in Sportfechter-Kreisen entsprechend geringe Wertschätzung geniessen. Es ist geradezu so, als ob mir jemand das Abseits erklären möchte, ohne jemals ein Fußballspiel gesehen zu haben – ein gelinde gesagt fragwürdiges Unterfangen, das in Ihrem Fall grandios gescheitert ist.

    Für die Zukunft sollten Sie sich, wenn es Ihnen nun unbedingt danach ist, Kritik an der Gewalttätigkeit einer Sportart zu üben, auf das Boxen, den Fussball o.ä. beschränken. Davon haben Sie sicher mehr Ahnung, haben es auch schon mal gesehen und bei beiden gibt es wesentlich zahlreichere und wesentlich gravierendere Verletzungen und vor allem gibt es dort im Gegensatz zur Mensur auch regelmäßig Todesfälle.

    Dass man sich dann auch wie eben jeder Fussball-, Schützen- oder Kegelclub uniformiert, ist natürlich genauso ein Skandal, wie die Tatsache, dass man keine Frauen aufnimmt, wie eben auch jede Herrenfußball-, Herrenkegel- oder Herrenschützenmannschaft.

    Über den Alkoholkonsum und entsprechende Ausfälle seitens junger Studenten allerdings sollte dringend diskutiert werden, da bin ich ganz bei Ihnen.
    Als leidgeprüfter Ahnwohner der Mannheimer Universität muss ich wöchentlich besoffene Studenten ertragen, die laut sind, randalieren und Dreck hinterlassen – das allerdings ohne dabei mehrere Hunderttausend Euro an die Mannheimer Gastronomie, Hotellerie und Taxiunternehmen zu transferieren. Allerdings auch ohne uniformiert zu sein und somit greifbar, erkennbar und responsibel.
    Es scheint ja fast so als ob auch junge Corpsstudenten integrative Teile unserer Zivilgesellschaft sind, deren neueste Modeerscheinung im Koma- und Flatratesaufen von Heranwachsenden Ausdruck findet. Erstaunlich….

    Dass sich Corps nicht zu Burschenschaften der Deutschen Burschenschaft klar abgrenzten und sich bei bestimmten Vorfällen deutlichst distanzierten, ist übrigens schlicht unwahr. Die Pressestelle der Corpsverbände hilft hier gerne weiter.

    Dass Corpsstudenten gewaltbereit sind, ist ebenso eine haltlose und eigentlich auch eine unverschämte unterschwellige Unterstellung. Tatsächlich ist mir kein Vorfall bekannt, bei dem in Weinheim Tätlichkeiten von Corpstudenten ausgingen. Jedoch sind mir alleine aus den letzten drei Jahren Überfälle, schwere Körperverletzungen, Diebstähle, Sachbeschädigungen usw. deren Opfer Corpsstudenten wurden, traurigerweise zuhauf bekannt.

    Dass Studenteverbindungen von autoritären Regimen in Deutschland gerne verboten wurden, ist ein Fakt dessen wir uns nicht schämen. Wie Sie es schaffen Verbote durch die beiden menschenverachtenden deutschen Diktaturen als ein Negativmerkmal deutschen Verbindungsstudententums herauszustellen, zeigt allerdings welchen Geistes Kind Sie zu sein scheinen. In den viel zu kurzen Phasen deutscher Demokratien wurde jedenfalls niemals auch nur ansatzweise ein Verbot akademischer Corps in Erwägung gezogen – das sollte Ihnen zu denken geben…

    “Was der Mensch nicht versteht, fürchtet er
    Was der Mensch fürchtet, will er zerstören”

    • Redaktion

      Guten Tag!

      Ihre Argumentation ist leider schwach: Körperverletzungen gehören zum Beispiel beim Fußball nicht zum System des Spiels und werden geahndet. Sicherlich haben Sie Recht, dass es häufige Fouls gibt. Die heißen aber so, wie sie zu bewerten sind: Faule Aktion. Und die Mehrheit der Fußballfans liebt sauberen Fußball.

      Boxen ist eine Randsportart, die auch nur ein begrenztes Publikum findet und in der Gesellschaft sicherlich auch umstritten ist – aber durchaus mit der Mensur als “verabredete, legale Körperverletzung” einzuschätzen. Sie finden den Vergleich hier im Interview zur rechtlichen Einordnung der Mensur:
      http://weinheimblog.de/2012/05/22/die-mensur-ist-eine-erlaubte-korperverletzung/

      Darin finden Sie auch die Einschätzung der Richter des Bundesgerichtshofs von 1953, sicherlich auch eher konservative, sehr rational und emotionslos denkende Experten, die über die juristische Bewertung hinaus sich klar ablehnend geäußert haben:

      “Die Frage, ob eine Körperverletzung trotz Einwilligung des Verletzten gegen die guten Sitten verstößt, lässt sich nicht nur nach der Schwere der Verletzungen beantworten. Vielmehr spielen auch die sonstigen Umstände und vor allem die Beweggründe eine wesentliche Rolle. Die Beweggründe der schlagenden Studenten können nicht nur im Sportlichen gesucht werden. Der studierenden Jugend stehen überaus zahlreiche Sportarten zur Verfügung, auch solche, die den persönlichen Mut ausbilden. Als einzige dieser Sportarten wird die Schlägermensur von weiten Kreisen des Volkes missbilligt, und zwar eben wegen ihrer geschichtlichen und gesellschaftlichen Besonderheiten, nämlich wegen ihres geschichtlichen Zusammenhangs mit dem Vorrechtsanspruch einzelner Stände. Die studierende Jugend erhebt nach ihrer Berufswahl den Anspruch, später die geistige Führung der Nation zu übernehmen. Es ist schwer vorstellbar, dass gerade sie sich aus rein s p o r t l i c h e n (sic!, so aus der Veröffentlichung übernommen) Gründen eine derart umstrittene Betätigung auswählen sollte. Vielmehr müssen die Beweggründe mindestens zum Teil in eben jenen Besonderheiten gesucht werden, die zu einer so weitgehenden Ablehnung der Mensur geführt haben. Zum mindesten kann der Anschein entstehen, als sei es den Mensurkämpfern um eine Wiederbelegung der erwähnten Standessitten und vielleicht auch der damit verbundenen Standesrechte zu tun.
      Quelle: “Entscheidungen des Bundesgerichtshofes in Strafsachen” 4. Band S.24 ff.”

      Auch wenn es schwerfällt: Sie müssen unterscheiden, was wo steht. “Gewaltbereit” ist im Artikel nicht zu finden.

      Darüber hinaus liegen Sie ebenfalls falsch mit Ihren Vermutungen, was “Geistes Kinds” usw. angeht. Der Autor betreibt selbst mit Unterbrechungen seit über 30 Jahren Kampfsport und hat während seiner Studentenzeit zwei Jahre als Türsteher einer großen Disco in Ludwigshafen gejobbt. In dieser Zeit kam es nur vier Mal zu “Gewalttätigkeiten zur Durchsetzung des Hausrechts”, weil alle anderen, sehr häufigen Konflikte gewaltfrei gelöst werden konnten.

      Ihm ist der Umgang mit Waffen vertraut. Die Idee, mit jemanden sportlich zu kämpfen und den anderen unter Vorsatz zu verletzen, lehnt er tatsächlich kategorisch ab.

      Er ist Anhänger der demokratischen Gewaltenteilung und sieht bis auf die Selbstverteidigung das Gewaltmonopol beim Staat, was er journalistisch aufmerksam und kritisch begleitet. Ebenso die politische Landschaft, bis zu den Extremen:
      http://www.rheinneckarblog.de/2012/05/02/gegen-rechts-gegendemo-schickt-nazis-nach-hause/

      Dass bei uns eine differnzierte Betrachtung und intensive Recherche immer Standard ist, können Sie auch aus diesem Text ablesen, bei dem der Autor selbst zur Waffe gegriffen hat.
      http://www.heddesheimblog.de/2010/06/09/kanone-magnum-und-schwedenkuss-schutzen-prasentieren-sich/

      In diesem Sinne: Wenn uns eine schlagende Verbindung in der Umgebung zur Mensur einlädt, sind wir neugierig bereit, einer solchen beizuwohnen und schreiben dann aber das auf, was wir beobachen und erleben konnten. Wir vermuten mal vorab, dass wir keine Einladung erhalten. Vermutlich, “weil man eh schon weiß, was rauskommt”.

      Die von Ihnen genannten “Herrenvereine” haben dasselbe Problem wie schlagende Verbindungen: Rückläufige Mitgliederzahlen.

      Einen schönen Tag wünscht
      Das Weinheimblog.de

      • kritiker

        Diese Figuren können ja auf ihrer “Burg” gern Mensuren aufführen, wie sie wollen. Ist ja ein freies Land. Aber wir finden es nicht gut, dass unsere Heimatstadt regelmäßig für öffentliche, aggressive Aufmärsche einschließlich Alkoholexzessen und -gelagen missbraucht wird. Von (einzelnen) deutschnationalen Parolen ganz zu schweigen. Offizielle Distanzierungen des WSC helfen bei der fragwürdigen Gesinnung der einzelnen Mitglieder (vermutlich nicht der Mehrheit) wenig. Und durchgegriffen wird scheinbar nicht.

  • Sebastian Schneider

    Guten Tag!

    Eines sei gleich vorangestellt: Ich bin kein Corpsstudent, habe nie auf Mensur gestanden und bin mit den “Begleiterscheinungen” der Weinheimtagung nicht vertraut. Dass ich mich trotzdem zu einem Kommentar hinreißen lasse, hat mit der grundsätzlichen Haltung des Artikels zu tun, die mir als Couleurstudenten doch sauer aufstößt.

    Verbindungen sind demnach vor allem eines: überflüssig. Sie werfen die Frage auf, ob denn “eine Bildungsstadt wie Weinheim tatsächlich solch altvordere Gebilde wie schlagende Studentenverbindungen als Teil des eigenen Images befördern sollte.” Die Meinung sei Ihnen gerne gelassen, wenn nur die Argumentation standhält. Dabei finden sich in diesem Kommentar auch abseits der bereits viel gerügten Beschreibung der Mensur gewisse Passagen, die trotz aller Recherche nicht von ihrer Belastung mit Vorurteilen befreit werden konnten.

    Zuerst fällt mir hier die Klassifizierung der “Kneipen” als “Saufgelage” ins Auge. Dabei geht es mir nicht darum, zu behaupten, auf diesen Veranstaltungen würde nicht getrunken, schließlich wäre das ja gelogen. Aber ich stoße mich daran, dass der Artikel (bewusst?) den Eindruck erregt, dass solche “Saufgelage” eine rein couleurstudentische Unsitte sind. Damit ist zumindest ein Ziel schnell erreicht: Die “Elite” wird als Haufen Trunkenbolde diskreditiert.
    Gerade der Autor, der ja während des Studiums als Türsteher gejobbt habe, dürfte den Alkoholkonsum nichtcorporierter Studenten genauso kennen, und muss sich dann wohl eingestehen, dass zwischen sieben oder acht Bier auf einer Kneipe wohl keinen Unterschied zu sieben oder acht Wodka-Red Bull in einer Diskothek sind. Im Übrigen noch ein gut gemeinter Hinweis: Es sollte in der Überschrift des gemeinten Absatzes eigentlich wohl “hierarchisch” und nicht “hierarich” heißen.

    Das Zweite betrifft die “Geschichtsklitterung” die von Studentenverbindungen betrieben wird. Auch wenn die Berufung auf die Demokratie als einzigen Verbotsgrund die Tatsachen verdreht, so greift auch die Behauptung, die Verbote seien stets durch das “Elitendenken” Korporierter verursacht worden, viel zu kurz.
    Das erste allgemeine Verbot von Studentenverbindungen, die sog. “Karlsbader Beschlüsse” entstammen der Auffassung der damaligen Regierungen des Deutschen Bundes, dass die Studentenverbindungen eine Gefahr für die öffentliche Ordnung darstellten. Auslöser war die Ermordung Kotzebues durch den Burschenschafter Sand und die Beteiligung vieler Studenten an den sogenannten “Hep-Hep-Krawallen”. Niemals vergessen werden darf aber, dass auch die Couleurstudenten nur Kinder ihrer Zeit waren. Dass viele ihrer damaligen Ansichten heute faktisch inexistent sind, weil sie nicht mehr passend wären, wird aber gerne und oft vergessen.
    Das Zweite derartige Verbot fand im Dritten Reich statt. Zugegeben, viele Studenten (darunter natürlich auch Korporierte) sympathisierten mit der NSDAP oder zumindest dem NSDStB, aber gerade die Prinzipien der Studentenverbindungen standen im Konflikt mit dem Bild, das die Nazis vom “Deutschen Studenten” hatten. Das Couleurtragen widersprach der gewünschten Gleichheit aller Deutschen, das Lebensbundprinzip hatte dazu geführt, dass gerade in den Corps noch viele jüdische “Alte Herren” waren, die nun natürlich hätten ausgeschlossen werden müssen. Auch der studentische Ehrbegriff passte nicht zur Ideologie des dritten Reichs. Und schließlich war auch das Demokratieprinzip nicht mit dem Führerprinzip vereinbar.
    Nun darauf zu pochen, dass es genügen Couleurstudenten gab, die im Hitler-Regime Karriere gemacht hatten, wäre übrigens wieder eine sehr selektive Wahrnehmung. Es gab solche Personen zwar, jedoch war es sicherlich nicht den Korporierten vorbehalten, Nazi zu sein. Wer sich anschickt, diesen Teil der Geschichte in seine Kritik an Studentenverbindungen einfließen zu lassen, sollte konsequent genug sein, in der Folge auch Kritik an Feuerwehrleuten, Schützenvereinen, Bäckergesellen, Maurern oder Schreinern zu üben.

    Der Artikel versucht sich unterm Strich an einer Beurteilung der “Wichtigkeit” von Studentenverbindungen. Die Beurteilung gelingt, auch wenn man über das Ergebnis geteilter Meinung sein kann, denn ein “objektiver” Teil ist aber eigentlich nicht vorhanden. Zu sehr dringt die ablehnende Haltung des Autors durch, zu viele alte Vorurteile werden aufgewärmt, ob nun aus Kalkül oder wegen mangelnder Sachkenntnis, sei dahingestellt.

  • Thomas M

    Hallo,

    passend zur Debatte gibts bei der Burschenschaft Bewegung:

    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/dlfmagazin/1766417/

    • kritiker

      Danke. Der Fall Kai Ming Au ist einer der Gründe, warum man Burschenschaften und Corps intensiv und kritisch beobachten sollte, allerdings ohne in Hysterie und pauschale Verurteilung zu fallen. Der Schoss ist fruchtbar noch ….

      • Edler von Lapp

        Guten Tag,

        so viele Kommentare habe ich nicht erwartet und sicherlich schon gar nicht, die vielen Repliken der Redaktion.

        Es zeigt sich leider jedoch, dass jeder auf seinem Standpunkt beharrt und in keiner Weise der Kommentare und Erklärungen der “anderen” Seite, wenigstens teiweise, anerkennt..
        Die Redaktion, mit vielen richtigen Behauptungen sieht nicht ein, dass sie teilweise mit ihren Recherchen ganz kräftig daneben liegt und die Kommentatoren wollen sich die teils richtige Standpunkte der Redaktion, auch nicht zu Eigen machen. So läuft das ganze leider in die Leere. Keiner ist weiser!

        Wäre ich aktiver Corpsstudent, so würde ich meinen CC (Corps Convent) bitten, einen Redakteur zu einer Mensur zuzulassen.
        Vielleicht bringt er dann mehr Erfahrung im Mensurwesen in seine Redaktion und vielleicht ist dann sein nächster Kommentar, der Weinheimer Kongress ist jedes Jahr wieder, etwas mehr von Sachkenntnis gekennzeichnet.

        Bei aller redaktionellen Freiheit und jener der Meinung, empfiehlt es sich doch, sich nicht auf wochenlanger Recherche auszuruhen, wenn diese anscheinend etwas vorberlastet ist.

        Noch ein Wort zu den Antworten der Redaktion; einige hatten doch einen “leicht” aggressiven Hintergrund.

        • Redaktion

          Guten Tag!

          Frei nach dem Journalismus-Professor Peter Glotz: “Journalismus ist die Kunst der Zuspitzung.”

          Wir schalten uns immer ein, wenn wir einen Bedarf sehen – da sehr viele nicht-haltbare Behauptungen gemacht worden sind, war das nötig.

          Wir können tatsächlich immer noch keine Fehler erkennen. Es gab keine Beschreibung der Mensur, also können wir die auch nicht falsch dargestellt haben.
          Eine kleine Pressemitteilung, die ein Jahr als ist und eine weitere, die sieben Jahre alt ist, stellt für uns keine deutliche Distanzierung dar. Die Corps-Seiten haben ausführliche Texte zur Selbstdarstellung und dort müsste man eine solche Abgrenzung erwarten. Sehr hübsch fanden wir den Kommentar mit dem Link zu gemeinsamen Veranstaltungen von Corps und Burschenschaften. Danke an den Kommentator.

          Einen schönen Tag wünscht
          Das Weinheimblog.de

  • WeinheimerCorpo

    Ich muss schon sagen, der Artikel ist mehr als schlecht. Die Kommentare die ich hier lesen darf übertreffen zumindest die Qualität des Artikels und tragen auch besser zur Diskussion bei. Ich muss mal eines vorab sagen: Es ist beschämend, Studenten, die sich außerhalb der Universität in einem freundschaftlichen Kreise engagieren, über Jahrhunderte zu Fortschritten in Wissenschaft und Technik beigetragen haben hier öffentlich im Netz als konservative Spinner hinzustellen. Diese “Rechtskonservativen” engagieren sich zu einem großen Teil in sozialen und freiwilligen Verbänden und erwirtschaften mithin keinen unwichtigen Teil unserer Steuern. Wer hier ernsthaft meint, Corps würden faschistoide und gestrige Werte anerziehen der irrt. Man wird höchstens diszipliniert, lernt sich zu organisieren, zu managen und mit anderen Personen gesitteten Diskurs zu führen. Wenn ich mir anschaue dass immer mehr Menschen sozial verrohen, nicht ausbildungsfähig sind (Aussagen von Handelskammern und Industrieverbänden) und oft keinerlei soziale Kompetenz mitbringen, mache ich mich als Corpsstudent gerne schuldig diesem Zeitgeist nicht zu folgen. Sollte ich damit ewiggestrig und rechtskonservativ sein, dann ist das eher ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft, als für die Corps. Ich selbst habe mehrere soziale Initiativen (darunter “Schule ohne Rassismus” etc.) betreut und fühle mich gelinde gesagt von diesem Artikel beleidigt. Dass man die Mensur gut finden kann oder nicht ist mir klar, sollte aber jedem selbst überlassen sein. Viele mögen auch das Boxen nicht, was daran besser sein soll wenn sich 2 Männer gegenseitig den Kiefer ausrenken während tausende im Stadion jubeln, ist mir ein Rätsel. Rechtlich gesehen sind ALLE KÖRPERBETONTEN SPORTARTEN Körperverletzungen in die eingewilligt wurde. Das man das bei der Mensur so herausstellt zeigt die Tendenz des Artikels. Das kann ihnen im übrigen jeder Jurastudent im 2. Semester erklären, da müssen sie sich auch zukünftig nicht die Mühe machen einem Professor die Zeit zu stehlen. Dass die Weinheimer Bevölkerung teilweise ein Problem mit uns hat kann ich nachvollziehen, muss aber sagen dass ich in persönlichen Gesprächen mit der Bevölkerung nie diesen Eindruck hatte. Letztlich, gemessen an der Anzahl der Teilnehmer an der Weinheimtagung, ist der Dreck der entsteht etc. doch eher überschaubar. Habe auch noch nicht gehört dass Corpsstudenten körperliche Übergriffe vorgenommen haben oder wild randalierten, dafür gibt es von uns eigens dafür organisierte Streifen. Ich will das Antifakonzert in einer Stadt sehen, dass solch eine Disziplin an den Tag legt. Im Allgemeinen – wo Menschen sind entsteht eben Dreck, das wird man bei so einer Großveranstaltung nicht vermeiden können, aber dafür lassen die Studenten auch gutes Geld da liebe Weinheimer, vllt. sollte man auch daran denken. Ich freue mich auch auf die zukünftigen Tagungen und die vielen Weinheimer, die ich selbst schätzen gelernt habe, ob mich dabei ein außenstehender als Nazi beschimpft, nur weil ich eine “Uniform” anhabe, ist mir dabei fast schon egal. Ich muss mich nicht dafür rechtfertigen, meine Freizeit sinnvoll zu nutzen, indem ich Veranstaltungen organisiere und Softskills erwerbe und mich einmal im Jahr mit anderen jungen zielstrebigen Menschen treffe. Schließlich gibt es schon mehr als genug, die das eben nicht tun. Noch zu einer Sache bezüglich der gemeinsamen Veranstaltungen von Burschenschaften und Corps: Vllt. ist das nicht angekommen: Jedes Corps und jede Burschenschaft ist für sich eine AUTONOME VERBINDUNG. Die Corps und Burschenschaften sind nicht alle gleichgeschaltet, auch wenn vllt. unsere äußere Uniformität das vermuten lässt. Wenn ein Corps mit einer normalen liberalen und eben NICHT rechtsradikalen Burschenschaft (ja, auch diese gibt es, die sind sogar die Mehrheit) ein gemeinsames Treffen organisiert ist daran NICHTS verwerflich. Entsprechend dieser Logik müsste die SPD nur aus Nazis bestehen, weil Sarrazin ja in der SPD ist. Sie sehen, das ganze ist kein Beweis für ihre Thesen, sondern belegt nur ihre Pauschalisierung der Themen. Einen schönen Tag wünsche ich.

  • beobachter

    Seit wann ist Sarrazin ein Nazi? Ist das das politische Abstraktions- und Urteilsniveau, das man von Deutschlands corporierter Elite erwarten sollte?

  • K

    Zur Klärung meines Kommentars:

    Die Gewaltbereitschaft der Weinheimer Corps sollte eigentlich keiner Erklärung bedürfen, da diese ja zwingend schlagend sind. Wer also einem dieser Bünde beitreten möchte, der MUSS bereit sein, mit einem scharfen Gegenstand sein gegenüber zu bearbeiten, mit dem hohen Risiko diesen nachhaltig zu verletzen. Ginge es alleine ums Fechten, könnte man sich sicher auch um Regularien und Vorkehrungen bemühen, wie es der anerkannte Fechtsport zur Vermeidung von Verletzungen macht. Das wird aber nicht getan. Bewusst nicht.

    Die Uniformiertheit dieser Bünde befremdet ebenfalls, da ein besoffen gröhlender Fackelzug, sagen wir mal etwas dunkle geschichtliche Erinnerungen weckt. Ebenso ist die Zurschaustellung von Uniform-Kokolores aus dem 19 Jahrhundert sicher ebenfalls wenig zuträglich, um ein modernes und weltoffenes Bild nach aussen zu transportieren.

    Als einer derjenigen, die schon das zweifelhafte Vergnügen hatten, diese Klientel zur Weinheimtagung zu bewirten, kann ich auch aus erster Hand beurteilen, wie wenig sympathisch weite Teile dieser Gruppierungen sind.

    Der Umgangston untereinander ist zwar bemüht gepflegt, doch geprägt von elitistischer Überheblichkeit. Das Menschenbild kann ebenfalls kein gutes sein, wenn junge Neulinge der Verbindungen als sogenannte “Füchse” dafür zuständig sind, Lakaien zu spielen für die älteren und Demütigungen als Aufnahmerituale durchstehen müssen. Getrunken wird dort ebenfalls kaum aus geselliger Feierlaune, sondern regelmäßig als weitere archaische Mannesprüfung und Wettstreit zelebriert, wenn sich Studenten verschiedener Corps kaum heimlich zum Bierkrug stürzen treffen und es dann natürlich besonders zuträglich für die Ehre des eigenen Verbandes ist, wenn der andere langsamer das Bier in sich stürzt..
    Wie kann es da verwundern, wenn dann selbst der letzte Rest an Ansehen flöten geht, wenn auch mal eben die erste und zu Recht verpönte Strophe des Lied der Deutschen gegröhlt wird und man sich als Migrantenkind anhören muss, man könne ruhig stolz auf seine Herkunft sein, da dieses Land ja im zweiten Weltkrieg ein treuer Verbündeter der Deutschen war? Und wenn dann wie zum Hohn das Steigerlied gegröhlt wird, obwohl keiner dieser gut betuchten Bengel jemals im Schweisse seines Angesichtes schuften musste und ein Arbeiterlied nur ob seiner Trinkliederqualität gesungen wird?

    Ich lasse dabei ungern den Eindruck entstehen, alle über einen Kamm zu scheren, gerade weil auch ein guter Freund meiner Familie ein Mitglied in einem dieser Bünde ist – doch habe ich Jahr für Jahr eben hautnah die Erfahrung machen müssen, dass es nur wenige weitere positive Ausnahmen in diesen Reihen gibt.

    Corpsstudenten stellen sich eben als chauvinistische Traditionalisten dar. Da mag dann auch die vereinzelte Aufnahme von Quoten-Ausländern nicht darüber hinweg täuschen, dass hier eine sehr deutsche und sehr elitistische Gesinnung gepflegt wird, der man nur mit Mühe einen Anstrich von Demokratie und Weltoffenheit verpassen mag.

    Sicher wird dann gerne auf Widerstandskämpfer in den eigenen Reihen verwiesen, die den Nazis damals die Stirn boten – Wieso findet man aber heutzutage keinen aggressiven Widerstand gegen braune Tendenzen innerhalb der Verbindungen? Es spielt keine Rolle, dass es damals auch aufrechte Menschen unter diesen Bündnissen gab, wenn deren Andenken nicht als Vorbild genutzt wird, sondern lediglich als Feigenblatt zur Argumentation mit Kritikern dient.

    Und zu guter letzt ist es den Weinheimern egal, dass dieser Mob Jahr für Jahr hunderttausende Euro in die Kassen der Gastronomie spülen, denn wenn das das einzig gute Argument für diese Veranstaltung ist, dann hätten wir mal besser hier dem Großbordell in der Mühle zugestimmt, wo die Prostitution wenigstens ehrlich beim Namen genannt werden kann.

    • Jan_Weinheim

      “Als einer derjenigen, die schon das zweifelhafte Vergnügen hatten, diese Klientel zur Weinheimtagung zu bewirten, kann ich auch aus erster Hand beurteilen, wie wenig sympathisch weite Teile dieser Gruppierungen sind.”

      Ich kann dem nur zustimmen und war einige Male in Lokalitäten u. Kneipen zugegen, in denen die Corps zu vorgerückter Stunde “die Sau rausgelassen” haben. Widerlich das Benehmen, die Sprüche, das Verhalten anderen Gästen gegenüber und jüngeren Mitgliedern (eine genaue Rangfolge konnte ich nicht ausmachen). Hinter all dem Traditionsgehabe stecken stinknormale (oft völlig unpolitische) Suffgelage – gern chauvinistisch/frauenfeindlich aufgeladen.

      Nun kann man sagen: Auch nicht schlimmer als deutsche Touris am Ballermann. Gewiss. Aber dieses Benehmen passt nun leider überhaupt zu den elitären Ansprüchen der Corps, wie sie auch in einigen Kommentaren oben erhoben werden. Lieber WSC – verlegt eure Treffen einfach von Weinheim nach Malle, und alles wäre fein…

    • Alexander Becker

      Eigentlich wollte ich mich nicht mehr in diese fruchtlose, weil verfahrene Diskussion einschallten, aber an dieser Stelle:

      – Chapeau! -

      Ich danke Ihnen für den konstruktiven Teil ihrer Kritik und das meine ich ernsthaft.

      Wir werden in vielen Teilen unterschiedlicher Meinung mit Ihnen bleiben, das wird sich auch kaum ändern und das ist aber auch gut so. Das muss schließlich so sein, in einer Gesellschaft, welche die Demokratie als ihr höchstes Gut erachtet.

      Ich werde deshalb bewusst nicht auf die ersten Punkte Ihrer Kritik eingehen und nicht versuchen zu erklären oder zu rechtfertigen.
      Traditionen und Geschichte werden immer extrem subjektiv wahrgenommen und werden dementsprechend subjektiv bewertet – das macht die Meinungspluralität unserer Gesellschaft aus und daran soll nicht gerüttelt werden.

      Die Corps selbst möchten sich mit Sicherheit anders sehen, als Sie diese wahrnehmen. Sie sind es wohl auch, dennoch muss ich zugestehen, dass Ihr Eindruck einer ist, den zumindest Teile unserer Mitglieder auf der Weinheimtagung aktiv vermitteln.

      Das müssen wir ändern, daran müssen wir arbeiten.

      Ich kann Ihnen versichern, dass der WSC kein homogener Verband aus gleichgeschalteten Mitläufern ist und dass wir selbst, einiges an uns sehr kritisch sehen. Dies führt intern zu massiven Diskussionen und zu entsprechenden Handlungen. Möglicherweise waren wir bisher dahingehend zu schwerfällig oder zu inkonsequent, aber gerade deshalb ist eine konstruktive Kritik von aussen, wie die Ihrige, für uns sehr wichtig.

      Letztendlich wird die Weinheimtagung aber immer Ihren volksfestlichen Charakter behalten, mit entsprechenden Auswüchsen. Und es wird auch unter uns Corpsstudenten immer wieder Idioten geben – wie jede andere Gruppierung auf dieser Welt, sind auch wir davor nicht gefeit.

      Ich wünschte Kritik, welcher wir uns regelmäßig ausgesetzt sehen, würde sich seltener in Sphären begeben, die der vorurteilsbehaftete Verfasser weder erfassen noch begreifen kann, würde auch seltener versuchen aus Informationsfetzen Verschwörungskonstrukte heraufzubeschwören, sondern hätte viel öfter einen derart konstruktiven und ehrlichen Charakter, der auf eigenen Beobachtungen beruht – dafür bedanke ich mich nochmals.

      In der Hoffnung, dass wir die von Ihnen geschilderten Negativeindrücke in Zukunft widerlegen werden und Weinheim sich uns wieder derart verbunden fühlt, wie ein jeder von uns sich der wunderschönen Stadt Weinheim verbunden fühlt, verbleibe ich mit den besten Grüßen

      - ein Schreinersohn aus Kasachstan -

      • Rocco_Magdeburg

        Lieber Herr Becker,

        besser hätte ich es nicht sagen können! Denn gerade diese Ungleichheit, Diskussionsfreude und auch Kritikausübung sowie -Fähigkeit in den Corps hat uns vor falschen Ideologien und Fanatismus geschützt.

        - Ein Bergbausohn aus der Lausitz -

  • Ein Weinheimer

    Die Schlussfolgerung, dass Mitgliedschaft in einer pflichtschlagenden Verbindung automatisch einer Gewaltbereitschaft entspricht, halte ich für haltlos.
    Dementsprechend wäre jeder Kampfsportler, jeder Fußballer, jeder Handballer und jeder Basketballer ebenfalls gewaltbereit und gefährlich.
    Insbesondere der Autor, der über mehrere Jahre Kampfsport betrieben hat und als Türsteher gearbeitet hat.
    Im Basketball und anderen Sportarten werden Fouls zwar geahndet, gehören aber eindeutig zum Kern des Spiels.
    American Football ist der Volkssport der USA sind damit alle Amerikaner gewaltbereit?
    Desweitern wüsste ich gerne inwieweit die Redaktion Boxen als Randsportart deklariert. Kämpfe wie Klitschko-Haye werden in der Öffentlichkeit zelebriert. Ist jeder Zuschauer gewaltbereit?

    Ich begrüße es, dass Sie 10 Stunden in die Recherche gesteckt haben, allerdings empfehle ich Ihnen, beim nächsten Mal die Zeit für die Recherche eindeutig zu erhöhen. Außerdem bin ich beeindruckt, dass Sie glauben eine über 200 Jahre alte Tradition mit mehreren Dachverbänden in so geringer Zeit recherchieren konnten.

    Ich muss allerdings mehrere Sachen anmerken.
    Der schon zitierte Satz:
    „Dabei stehen sich die “Schläger” mit Schutzkleidung gegenüber und fechten mit einem Säbel aus fester Position. Man nennt das auch “Pauken”.“

    Die betreffenden Personen heißen Paukanten und nicht Schläger.
    Die Waffe heißt Schläger oder Korbschläger und nicht Säbel.
    (Ich kann es verstehen, wenn Sie u.U. andere Begriffe verwenden, aber die Säbel haben im mensurtechnischen eine andere Bedeutung und sollten nicht verwechselt werden.)
    Pauken heißt das Üben im akademischen Fechten und nicht die Mensur.

    Ebenfalls schreiben Sie
    „In früheren Zeiten gab es einige Todesfälle, mittlerweile ist die Gefahr einer tödlichen Verletzung durch Regeln und Schutzkleidung gering.“
    Es stimmt, dass es in früheren Zeiten Todesfälle gab, dies war aber im 19. Jahrhundert, als Pistolenduelle in Deutschland und in Europa noch erlaubt waren.
    Seit dem 2. Weltkrieg gab es nur einen Todesfall (meines Wissens) und der kam daher, dass der betreffende Student ein schwarzes Stofftuch auf seine Kopfwunde gezogen hat und an einer Blutvergiftung gestorben ist. Ich hoffe Sie stimmen mir zu, dass Ihr Satz bezüglich einer geringen Todesgefahr, wenn nicht falsch so dann doch extrem unglücklich formuliert ist. Allgemein bedeutet eine „geringe Todesgefahr“ mehr als einen Verstorbenen in den letzten 70 Jahren. Ich bin sicher, dass es viele Sportarten in Deutschland gibt, die schon mehr Todesfälle seit dem 2. Weltkrieg zu verarbeiten hatten.

    Ebenfalls hat die Mensur nicht die Absicht, dem gegenüber eine Schnittwunde zuzufügen, sondern ist als eigene Überwindung anzusehen, „für den eigenen Laden den Kopf hinzuhalten.“
    Selbst Ihre zeitlich begrenzte muss Sie auf die Homepage die Homepage des WSC und des KSCV geführt haben, wo steht:
    „Toleranz ist ein wichtiges Merkmal. Corps sind weder politisch noch konfessionell gebunden. Auch Nationalität oder Herkunft spielen als Aufnahmekriterium keine Rolle.“
    Dies widerspricht eindeutig der Position der Burschenschaftler.

    Zum Antisemitismus in Deutschland gab es bis in die 30er hinein jüdische Corps im KSCV.

    Wenn die Weinheimtagung so eine Zumutung ist, dann bin ich immer wieder überrascht, dass viele Mitglieder der Zivilbevölkerung während der Weinheimtagung auf dem Marktplatz sind.

    In meinem eigenen Corps hat ein CB letztes Jahr einen Strafantrag bekommen, weil er sich gegenüber einer Bedienung schlecht benommen hat. Davon haben Sie zwar nichts mitbekommen, von unserer Seite wird das Verhalten aber überwacht.

    Der Ton untereinander kann manchmal etwas rauer werden, dies liegt am sogenannten Paulen. Ich verspreche Ihnen aber, dass er für die aktuelle Jugend durchaus normal ist.

    Dafür, dass wir betrunkene, saufende rechtsextreme, pöbelnde, gewaltbereite Uniformierte sind, geht kaum etwas zu Bruch und der Marktplatz sieht am nächsten Morgen unglaublich gut aus.

    Ich stimme Ihnen zu, dass im Journalismus das Instrument der Übertreibung existiert und häufig genutzt wird, siehe Karikaturen. Ihnen werfe ich aber vor, dass Sie die falschen Informationen aus Unwissenheit gedruckt haben. Außerdem behaupte ich, dass Ihre Meinung schon feststand bevor, sie die erste Minute in die Recherche gesteckt haben.

    Ich bin wirklich beeindruckt, dass Sie in Ihrem Artikel die wohl einzige rechtsextreme Modefirma des Landes erwähnen, bevor Sie eine einzige positive Eigenschaft über das Verbindungsstudententum drucken.

  • Jurist

    Bildname: Überwiegend rechtskonservative Vereinigung.

    Haben Sie hierfür einen Beweis? Ich würde Sie also bitten, den Namen neutral zu gestalten.
    Haben Sie den das Recht an diesem Bild? Mich würde interessieren, ob die dort abgebildeten Herren wissen, dass Sie sie als Beispiel für eine rechtskonservativen Vereinigung verwenden! Läst sich aber leicht rausfinden.
    Dann die Frage, ob alle Leser schon mal gehört haben, was ein Stereotyp ist? Das ist die Verallgemeinerung einer oder mehrer Personen auf eine ganze Gruppe.

    • Redaktion

      Guten Tag!

      Es handelt sich nicht um einen Namen, sondern eine Bildunterschrift und die bleibt, wie sie ist, weil diese Meinungsäußerung nach unseren Recherchen zutreffend ist.

      Das Bild ist dokumentarisch im öffentlichen Raum aufgenommen worden und somit auch ohne Wissen der abgebildeten Personen nutzbar. Falls Sie anderer Meinung sind, finden Sie unsere Anschrift im Impressum und können den Rechtsweg zu beschreiten versuchen.

      Einen schönen Tag wünscht
      Das Weinheimblog.de

    • Goecker

      Mit diesem Kommentar haben Sie bewiesen, dass Sie eines ganz bestimmt nicht sind: Jurist.

  • Jurist

    Ich würde dies als Vermutung bzw. als Werteurteil einstufen, dass genau diese Corpsstudenten – die auf dem Bild zu sehen sind – überwiegend rechtskonservativ sind.
    Sollten Sie sich dabei auf die Geschichte bzw. die Traditionen beziehen, lasse ich das in bestimmten Maß gelten. Der Leser erhält aber den Eindruck, dass genau diese Herren zu den Rechtskonservativen gehören.

    Recht am Bild stimme ich zu, da die Aufnahmen zu einer öffentlichen Versammlung gehören. Sie stellen die Herren aber in einen Kontext, welcher nicht belegt und somit haltlos ist.Es ist eine Vermutung.

    Ein Bildname wie “Fackelzug Weinheim 2012″ entspricht einem wahren Kontext.

    Inhalt des Pressekodex: Nachrichten und Informationen sind auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Ihr Sinn darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden. Unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen.

    • Redaktion

      Guten Tag!

      Dann lesen Sie den Text – unsere Einschätzung ist durch viele Quellen belegt.

      Einen schönen Tag wünscht
      Das Weinheimblog.de

    • gordongecko

      Sind wir hier im Amtsgericht oder was sollen diesen jurist. Unterstellungen und Belehrungen?

      • Redaktion

        Guten Tag!

        Wir sind im ganz normalen Leben mit Meinungsbeiträgen, die mal so und mal so sind. ;-)

        Einen schönen Tag wünscht
        Das Weinheimblog.de

  • Weinheimerin

    Wer Weinheim kennt, weiß was er an Weinheim hat: eine Geschichte, einen wunderschönen Marktplatz, einen Hermannshof, den Schlosspark, zwei wunderschöne Burgen, denen Weinheim seinen Namen “Zwei-Burgen-Stadt” zu verdanken hat und viele weitere Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind.
    Was Weinheim leider auch zu verbuchen hat, sind viele Bürger, die sich mit der Geschichte der Stadt und der beiden Burgen weniger auskennen, als mit dem Fernsehprogramm am Nachmittag und daher immer noch der Meinung sind, die Wachenburg sei eine historische Burg, auf der früher Ritter und Burgfräulein gehaust haben.
    Was allerdings noch trauriger für das sooft genannte „Image“ der Stadt ist, ist ein Bericht über die Weinheimer Corps, dem es an allen Ecken und Kanten an Fakten mangelt und der daher tendenziös und wenig objektiv wirkt, was nicht zuletzt an den vielen Anführungszeichen liegt.
    Wenn sich die Redaktion dann aber noch damit rühmt „zusammengenommen rund zehn Stunden Recherche betrieben“ zu haben, wundert einen ein solches Ergebnis nicht. Denn ohne hier anmaßend wirken zu wollen, bedarf es durchaus mehr als zehn Stunden, um einen Einblick zu bekommen, was hinter dem Begriff „Corps“ steckt. Sei es nun was den geschichtlichen Hintergrund, die Situation heute oder gewisse Begriffe anbelangt, die man im Alltagsdeutsch so nicht findet.
    So meine ich behaupten zu können, dass die Redaktion während ihrer gesamten Recherche nicht einmal über den Ausdruck „Vollwichs“ gestolpert sein dürfte, denn sonst wären Umschreibungen wie „uniformierte und mit Säbeln bewaffnete […] Studenten“ wohl kaum nötig
    Außer natürlich sie sind bewusst gewählt. Dann macht die Entscheidung für den Begriff „Säbel“, der eher an Ali Baba und die 40 Räuber erinnert, natürlich Sinn, dergestalt, dass man mit dieser Wahl dem Text und dem Abschnitt über das akademische Fechten gleich den nötigen Beigeschmack gibt, ohne offensichtlich unsachlich zu erscheinen.
    Wenn man sich dann noch die vielen Kommentare durchliest, wird einem schnell deutlich mit welcher Unwissenheit und damit einhergehenden Antihaltung man konfrontiert wird. Und viele, die sich mit dem Thema unzureichend befassen, dazu neigen Verallgemeinerungen wie alle Studentenverbindungen sind das Gleiche:rechtsradikal, frauenfeindlich, fechtgeil und veraltet und es einen daher nicht verwundert, dass einige hier schreiben „ihnen seien die Studenten, die sich jedes Jahr in der Himmelfahrtswoche in Weinheim treffen unheimlich, suspekt oder gar verhasst.“

    So schreibt ein Leser des Blogs: „Ich dürfte nicht der einzige Weinheimer sein, dem dieser jährliche Aufmarsch von uniformierten, gewaltbereiten und betrunkener Rechten unheimlich ist.“
    Und ein anderer äußerst sich, indem er oder sie schreibt: „Wir haben im Prinzip nichts gegen feiernde Burschenschaftler, beobachten jedoch seit Jahren bei den Corps rund um den Marktplatz immer stärkere Alkoholexzesse, Gröhlen, Scherben am Tag danach etc. Da stellt sich uns schon die Frage, ob solche Vereine “Vorbild” und eher gut oder schlecht fürs Image sind.“
    Zum einen wird hier bereits wieder deutlich, dass alle Studentenverbindungen über einen Kamm geschoren werden und zum anderen fragt man sich, wie es die Verfasser dieser beiden Kommentare mit Straßenfasching und Weinheimer Kerwe, an der (wie ich meine) mehr Betrunkene Randale veranstalten und die Verschmutzung danach noch größer ist, halten.
    Ein andere Leser des Blogs wiederum schreibt „Diverse Kommentare hier bestärken mich als Weinheimer in meiner Auffassung nach mehrjähriger Beschäftigung mit dieser “Szene”: Ohne die Corps wäre Weinheim eine attraktivere, tolerantere und lebenswertere Stadt.“
    Dazu meine Gegenthese: Ohne die Corps gäbe es die Wachenburg nicht, was dem Gesamtbild Weinheims bestimmt einen Abbruch täte. Und inwiefern es sich um eine „Szene“ handelt, sei hier mal dahingestellt.
    Und zu der Aussage von K.,
    „Die Uniformiertheit dieser Bünde befremdet ebenfalls, da ein besoffen gröhlender Fackelzug, sagen wir mal etwas dunkle geschichtliche Erinnerungen weckt. Ebenso ist die Zurschaustellung von Uniform-Kokolores aus dem 19 Jahrhundert sicher ebenfalls wenig zuträglich, um ein modernes und weltoffenes Bild nach aussen zu transportieren.“, lässt sich nur antworten, dass es sich bei dem Fackelzug um einen Dank der Corps an die Weinheimer Bevölkerung für ihre Gastfreundschaft handelt und folglich in keinem Verhältnis zur „dunklen Geschichte“ Deutschlands steht. Zudem sind die alten Uniformen der Studentenverbindungen Ausdruck ihrer Tradition. Was daran verwerflich sein soll, begreife ich nicht, vor Allem in einer Zeit, in der sich jeder darüber aufregt, dass wir es mit einem ständig schlimmer werdenden Werteverfall zu tun haben und es Traditionen zu bewahren gilt.
    Es ist wirklich bedauerlich wie engstirnig und vorgeprägt die Meinung von vielen ist.
    Wer sich einmal eingehender mit dem Thema „Corps“ befasst und seine Voreingenommenheit ablegt, wird schnell feststellen, dass es sich bei den meisten Verbindungsstudenten um normale Menschen handelt und eine Verallgemeinerung nicht wirklich sinnvoll und in den meisten Fällen zu vollkommen falschen Aussagen führt, die sich dann wieder in diversen Berichterstattungen über das Thema manifestieren.
    Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass viele Corpstudenten bessere Manieren, was Etikette und Benehmen betrifft, haben als manch andere, was nicht zuletzt daran liegt, dass „gutes Benehmen“ von den meisten Corps gewünscht und der „Benimmunterricht“ noch fester Bestandteil der Fuchsenzeit sind. Und um hier nochmal auf eine Aussage aus dem breiten Kommentarkatalog einzugehen: bei den Füchsen handelt es sich keinesfalls um Lakaien, die ihren älteren Corpsbrüdern dienen müssen, wer einmal bei einem Corps zu Gast war, wird mir dieses unaufgefordert unterschreiben. Es mag sein, dass manche Aussagen oder „Zeremonien“ befremdlich wirken, jedoch sollten diese nicht immer als purer Ernst aufgefasst werden.
    Es wird immer wieder kritisiert, dass es während der Weinheimtagung zu Exzessen kommt. Dieses ausufernde Verhalten findet sich auf jedem Fest, sei es nun groß oder klein, oder in Diskotheken, an jedem Abend wieder.
    Der Unterschied hierbei jedoch liegt darin, dass sich niemand darüber aufregt, wenn sich in der Diskothek jemand übergibt oder eine Schlägerei anzettelt
    An der Weinheimtagung, die dieses Jahr und die Jahre davor äußerst friedlich und ruhig verlaufen ist, das Benehmen und Grenzüberschreitungen einzelner (und ich meine wirklich einzelner Studenten) als Skandal und als Imageschädigend angesehen wird. Worin besteht denn hier die Logik?
    Zumal Ausuferungen und Fehlverhalten innerhalb des WSC mit schweren Geldtrafen geahndet werden. Wer die Jungs mit der weißen Armbinde schon einmal über den Marktplatz hat laufen sehen und sich gewundert hat welche Aufgabe sie erfüllen: man nennt sie Streife und sie tragen dafür Sorge, dass, sollte es zu einem Regelbruch kommen, der Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen wird.
    Zudem sollte sich jeder ersteimal selbst an die Nase fassen und zu sich ehrlich sein, wenn es darum geht, wie oft er oder sie im betrunkenen oder angeheiterten Zustand schon über die Stränge geschlagen hat.
    Also bevor man sich eine Meinung bildet, sollte man sich erst einmal eingehend mit dem Thema befassen. Alles andere ist scheinheilig.

    • Redaktion

      Guten Tag!

      Wir haben den Corps ein Angebot gemacht und berichten gerne im kommenden Jahr als Reporter vor Ort – unabhängig.

      Und wir sind ziemlich sicher, dass das Angebot nicht angenommen werden wird ;-)

      Einen schönen Tag wünscht
      Das Weinheimblog.de

  • Jurist

    Sehr geehrter Herr Prothmann, sehr geehrte Redaktion,

    ich habe Ihren Artikel gelesen, in dem leider inhaltlich auch ein paar Fehler zu finden waren. Der Artikel selber entspricht aber Ihrem Meinungsbild und das ist auch in Ordnung. Schließlich gibt es ja zum Glück Presse- und Meinungsfreiheit.

    Ich möchte aber doch noch einmal anmerken, dass die Bildunterschrift nichts mit Quellen bzw. Meinungsfreiheit zu tun hat, sondern schlichtweg eine Behauptung ist.
    Ich persönlich störe mich deshalb sehr an der Bildunterschrift, welche eine Wertigkeit darstellt und die so nicht belegt wurde. Ein Beleg wäre doch, dass Ihnen die Herren auf dem Bild bekannt sind und Sie mit diesen ein Interview geführt haben, in deren Folge eine politische Orientierung genannt wurde. Ich verweise deshalb noch einmal auf den Pressekodex, der zwar leider gesetzlich nicht verbindlich ist, aber doch der Anspruch jedes Journalisten sein sollte, oder? Ein weiterer sehr interessanter Schritt wäre die Offenlegung der Quellen.Vielen Dank schon im Voraus.

    • Redaktion

      Guten Tag!

      Letztmalig in der Sache – da keine neuen Informationen hinzukommen. Sie können sich Ihre eigene Meinung bilden – uns bei einer Recherche über Presseartikel und wissenschaftliche Arbeiten werden Sie sicher auch zu dem Schluss kommen, dass schlagende Verbindungen insgesamt so eingeordnet werden können.

      Was das Foto angeht: Die Personen sind “Beiwerk”. Die BU spricht keine einzelne Person an, sondern die Corps.

      Einen schönen Tag wünscht
      Das Weinheimblog.de

  • Redaktion

    Guten Tag!

    Cicero hat sich dem Thema schlagende Verbindungen auch gewidmet.

    http://www.cicero.de/berliner-republik/deutsche-burschenschaften-braunschweig-germania-rechtsextremismus-ehre-freiheit-vaterland/49907

    Einen schönen Tag wünscht
    Das Weinheimblog.de