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Dienstag, 21. Mai 2013

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„Ideell und materiell erhalten“

Stadt Weinheim und Corpsstudenten schließen neuen Nutzungsvertrag für die Wachenburg ab

Bei der Vertragsunterzeichnung: Stephanie Lang, Stadt Weinheim (Amt für Immobilienwirtschaft), OB Heiner Bernhard sowie Horst Eversz und Dr. Marcel Hattendorf von den Studentenvereinigungen (vlnr.). Bild: Stadt Weinheim.

 

Weinheim, 23. April 2012. (red/pm) Die Weinheimer Studentenverbände WVC und WVAC haben mit der Stadt Weinheim einen neuen Vertrag über die Pachtverhältnisse der Wachenburg geschlossen. Der neue Vertrag ersetzt eine nicht mehr zeitgemäße Regelung aus dem Jahre 1955. Durch den neuen Vertrag können die Studentenverbände als Besitzer der Burg ab jetzt auch kommunale Zuschüsse für größere Investitionsmaßnahmen beantragen.

Information der Stadt Weinheim:

Die Wachenburg mit ihrem Umfeld soll ein lebendiges Kulturerbe und Sinnbild für demokratische Prinzipien, Toleranz und Freundschaft sein.Die Stadt Weinheim und der WVAC sehen sich in der Pflicht, die Wachenburg ideell und materiell am Leben zu erhalten.

“So steht es in der Präambel eines neuen Vertrages, den die Stadt Weinheim jetzt mit den Weinheimer Corpsstudenten der Verbände WVC und WVAC abgeschlossen hat.

Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard und Frank Eversz als Vertreter der Studenten unterzeichneten den Vertrag am Rande des traditionsreichen „Burgfrühschoppens“ auf der Wachenburg.

Der Vertrag ersetzt einen nicht mehr zeitgemäßen Vorgänger, der aus dem Jahr 1955 stammte. Neu geregelt sind nun zum Beispiel die Pachtverhältnisse der Burg, die vor rund 100 Jahren von den Studenten erbaut worden ist und sich in deren Besitz befindet.

Im Sommer – nach der Jahrestagung der Verbände im Mai – wird der Gastronomiebetrieb vorübergehend geschlossen und saniert. Mit einem neuen Pächter soll die Burggaststätte mit Biergarten im Burghof und dem Palas-Gebäude für Feierlichkeiten und Gesellschaften neu eröffnet werden. Die Studenten werden dann komplett Verpächter sein.

Beide Vertragspartner versicherten sich gegenseitig, die Burg wieder zu einer prägenden gastronomischen Einrichtung der Stadt zu entwickeln.

In der Präambel heißt es weiter:

Beide Parteien sind sich darin einig, dass die Wachenburg als Kulturdenkmal der Weinheimer Corpsstudenten und der Stadt Weinheim schützenswert ist und eine gemeinsame Pflege und Nutzung von beiden Seiten gewünscht ist. Ziel muss es sein, dass die Burg als lebendiges Kulturgut der Studenten auch Mittelpunkt für die Stadt Weinheim, ihrer Bürgerinnen und Bürger, sowie Besucher ist und durch öffentliche Veranstaltungen genutzt wird.

Oberbürgermeister Heiner Bernhard bekräftigte:

Heute ist ein wichtiger Tag für das Verhältnis zwischen der Stadt Weinheim und den Weinheimer Studenten im WSC und WVAC.

Dass es die erste Änderung des Vertrags seit 1955 ist, beweise zwei Entwicklungen.

Erstens: Die Zusammenarbeit auf Grundlage dieses Kontrakts habe lange gut funktioniert und beide Seiten haben sich als verlässliche Partner erwiesen – sonst halte kein Vertrag so lange.

Und zweitens: Es habe wichtige Gründe gegeben, diesen Vertrag nach dieser langen Zeit anzupassen – sonst hätte man es nicht getan.

Der OB bekannte, er habe sich sehr gefreut, als Dr. Christoph Esser als Vertreter der Studenten neulich versprach, die Wachenburg noch mehr als bislang in das Marketingkonzept der Stadt Weinheim einzubinden. Bernhard:

Das wird, ich bin mir sicher, eine Win-Win-Situation. Für die Gäste der Burg, vor allem für die Gesellschaften und Feierlichkeiten, gibt es dann ein Angebot aus einer Hand – das ist dann professionell.

Die gastronomische und damit unternehmerische Verantwortung liege bei den Studenten in guten Händen.

Der Vertrag regelt unter anderem auch, dass sich die Stadt künftig mit bis zu 25 000 Euro im Jahr an den Unterhaltungskosten der Burg beteiligt und dass der WVAC für größere Investitionsmaßnahmen kommunale Zuschüsse beantragen kann. Die Wachenburg feiert im nächsten Jahr Jubiläum; im Jahr 1913 – vor 100 Jahren – waren die Bauarbeiten abgeschlossen.”

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  • KEIOS

    Mir wäre ein Weinheim ohne Burschenschaften lieber…

    • Thomas Ott
      • weini

        Richtig ist, dass die Corps in aller Regel nicht so weit rechts stehen sind wie meisten Burschenschaften. Kooperiert wird dennoch auf zahlreichen Ebenen (wenn sich die Corps nicht gerade mal wieder wegen rassistischer Äußerungen von einzelnen Burschenschaften distanzieren müssen …). Alles in allem in weiten Teilen dieselbe Gesinnung, nur eben weniger extrem und liberaler. Im letzten Jahr konnte ich einige Gespräche der Corpsstudenten mitverfolgen. Erschreckend welche Themen und Ansichten da fielen. Aber das waren subjektive Momentaufnahmen einzelner Mitglieder. Sympathischer macht es mir diese Gesellen nicht.

        Aber man sollte sicher nicht alles über einen Kamm scheren sondern differenzieren.

  • Beobachter am Rande

    Mir ist ein Rätsel warum Herr OB Bernhard so mit Burschenschaftlern “kuschelt”. Ist weder sympathisch was ihn persönlich betrifft, noch sind solche Gruppierungen eine Werbung für Weinheim. Man sollte eher auf klare Distanz gehen.

  • Weinheimerin

    Der Fairness halber muss man sagen, dass die Weinheimer “Corps” (die ja doch nur Burschenschaften sind, ohne sich diesen Namen zu geben) nie mit dem offenen Rassismus manch anderer Gruppierung aus dieser Ecke geliebäugelt haben. Als Werbung für Weinheim sollten diesen umstrittenen Gruppen dennoch nicht herhalten. Warum? Weil Weinheim so viele andere schönere und unstritttigere Vorteile hat!! – Lieber Herr Bernhard…

    Ein wenig enttäuscht bin ich vom weinheimblog, das diesen erneuten OB-Flirt mit Rechtsaussen ohne Standpunkt, Haltung und Einordnung brav nacherzählt.Politischer Bratwurstjournalismus à la WN? Das wäre eigentlich nicht das Niveau der weinheimblog-Macher, die ja wissen, dass Journalismus etwas mehr ist als “Chronistenpflicht”…

    • Redaktion

      Guten Tag!

      Danke für Ihren Kommentar.

      Dass Sie ein wenig enttäuscht sind… freut uns! Denn das zeigt, dass Sie eine Erwarungshaltung an unser junges Medium haben, das sich andere über Jahrzehnte wohl nicht aufbauen konnten.

      Wir sind am Thema dran – aber guter Journalismus braucht manchmal auch etwas Zeit. Außerdem hat unser Beitrag über den Imagefilm und die darauffolgenden Kommentare dieses Thema aktuell gesetzt (danke an alle KommentatorInnen).

      http://weinheimblog.de/2012/04/15/weinheims-bilder-lernen-laufen/

      Die Kooperationsvereinbarung von Stadt und Verbindung ist aktuell vorgenommen worden, also haben wir das veröffentlicht. Wie immer transparent als externe Quelle gekennzeichnet. Wir transportieren nur eine Nachricht und jeder kann sich seinen Reim machen, ob die Quelle objektiv ist oder nicht. Und ob einem der Vorgang gefällt oder nicht.

      Wenn ein redaktioneller Bericht veröffentlicht wird, ist die Handschrift und die Haltung der Redaktion sicher sofort zu erkennen: kritsch, gründlich, direkt und mit Standpunkt.

      Einen schönen Tag wünscht
      Das Weinheimblog.de