Weinheim, 24. Februar 2013. (red/pm) Um Jugendliche zu verstehen, muss man ihre Welt kennen. Einblicke in diese lieferte eine Fachveranstaltung im Kino-Sall des Modernen Theaters.
Information der Stadt Weinheim:
“Welches Tattoo trägt Teenie-Star Justin Bieber am Fußknöchel? Und wie heißt der Wirt in der Stammkneipe von Homer Simpson? Wer darauf Antworten weiß, ist ein wahrer Kenner der Jugend. Fragen wie diese wurden jetzt bei einer außergewöhnlichen Veranstaltung im voll besetzten Kino-Saal des Modernen Theater gestellt und im Rahmen eines Ratespiels „Wer wird Millionär?“ beantwortet. Moderator war freilich nicht Günter Jauch, sondern Peter Martin Thomas, einer der fackundigsten deutschen Pädagogen und Milieuforscher, unter anderem Mitverfasser der aktuellen Sinus-Jugendstudie. Die Veranstaltung, organisiert vom Kommunalen Übergangsmanagement in Kooperation mit dem Stadtjugendring und der Fachstelle für Bürgerschaftliches Engagement am Übergang Schule-Beruf bei Job Central, wurde zu einem Höhepunkt für die Bildungsregion und den Bildungsstandort Weinheim. Und gleichzeitig zum Beweis, wie stark das Netzwerk ist, das sich in den letzten Jahren in Weinheim beim Thema Bildung entwickelt hat.
„Wir sind überwältig von der positiven Resonanz, das Thema unserer Fachveranstaltung hat offenbar einen Nerv getroffen und der hochklassige Referent hat die Erwartungen mehr als erfüllt“, so zogen Dr. Susanne Felger vom Kommunalen Übergangsmanagement Schule-Beruf der Stadt Weinheim und Jürgen Holzwarth vom Stadtjugendring noch am Abend ihre Bilanz. Das „Moderne Theater“ war voll besetzt, als rund 200 Besucher – darunter auch Oberbürgermeister Heiner Bernhard – drei Stunden lang den Ausführungen von Peter Martin Thomas lauschten. Die Veranstaltung richtete sich an Personen, die beruflich oder auch ehrenamtlich mit Jugendlichen zu tun haben und das Referat beschäftigte sich – noch mehr als bei einem ersten Besuch Thomas’ vor zwei Jahren – mit dem Blick von Jugendlichen auf Schule und Bildung. Zu den Teilnehmern gehörten Pädagogen aus der ganzen Region.
Thomas präsentierte die wissenschaftlichen Ergebnisse der Sinus-Studie zu Jugendmilieus kurzweilig und anschaulich; er führte die Zuhörer durch die verschiedensten Jugendmilieus, gab Einblick in deren Orientierungen und Selbstinszenierungen mittels Musik, Mode, Freizeitgestaltung, in ihre Wertvorstellungen, ihre Lebensgefühl, ihre Lebensziele und ihre Engagementbereitschaft. „Ich habe viel gelernt und viel gelacht. Das erlebe ich nicht oft in dieser Kombination“, meldete eine begeisterte Besucherin.
Auch OB Bernhard hatte sichtlich Gefallen an dem Fachvortrag: „Im Ergebnis werden sich die Zuhörer vor allem die Botschaft erinnern, Jugend ist Vielfalt“, fasste er zusammen, „und Pädagogen wie Ehrenamtliche müssen sich anstrengen die jungen Leute zu verstehen, nur mit ernsthaftem Interesse, Offenheit und Wertschätzung gelingt es, diese auf dem Weg in ein eigenständiges Leben zu begleiten.“ Der Rathauschef kam übrigens beim „Millionär“-Spiel in die Endrunde. Er wusste: Justin Biebers Tattoo zeigt Betende Hände und Homer Simpsons Wirt heißt Moe. “
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