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Montag, 04. November 2013

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Nun wird zwischen Weinheim und Viernheim gesucht

Seismische Messungen gehen voran

Weinheim, 26. September 2012. (red/pm) Die Arbeiten der Firma Rhein Petroleum gehen planmäßig voran: Aktuell fährt der aus ein bis drei Fahrzeugen bestehende Messzug auf einer imaginären West-Ost-Linie von Weinheim nach Viernheim. Die seismischen Messungen geben mit Schallwellen den Experten Hinweise darauf, ob möglicherweise Erdöl im Untergrund vorhanden ist.

Information der Firma Rhein Petroleum:

“Die Spezialfahrzeuge waren in den vergangenen Tagen in Lützelsachsen unterwegs und haben sich über Waid und Ofling in Richtung Viernheim bewegt. Im Stadtgebiet von Viernheim werden die Arbeiten bald abgeschlossen sein. Anschließend geht es über die Weststadt zurück in den Innenstadtbereich von Weinheim, sodass dort ab Donnerstag dieser Woche (KW 40) gemessen wird. Um die Arbeiten möglichst rasch durchzuführen, finden die Messungen von Montag bis Samstag täglich etwa zwischen 7 und 22 Uhr statt, wobei nach 20 Uhr nicht innerorts gemessen wird. Trotzdem kann es vereinzelt vorkommen, dass die dann im Feld durchgeführten Arbeiten im Wohngebiet zu hören sind. Rhein Petroleum bittet hierfür um Verständnis.

Das Vibroseismik-Verfahren

Als bewährtes Messverfahren wird die sogenannte Vibroseismik angewandt. Bei diesen seismischen Untersuchungen fahren die geländegängigen, LKW-ähnlichen Spezialfahrzeuge mit Straßenzulassung die Messstrecke ab und messen kurz an jedem vorbereiteten Punkt. Diese Punkte wurden zuvor per GPS von Hand festgelegt und mit einem kleinen Holzpflock oder einem Farbpunkt auf dem Boden markiert.

An den rot markierten Punkten halten die Fahrzeuge kurz und messen. Hierbei werden durch das hydraulische Absenken einer Bodenplatte für etwa zwölf bis 16 Sekunden leichte Schallwellen in den Untergrund gesendet, die von den jeweiligen Gesteinsschichten reflektiert werden und so wieder an die Erdoberfläche zurück gelangen. Die Reflexion dieser nicht hörbaren Schallwellen wird von bis zu 20.000 Erdmikrofonen aufgezeichnet und direkt an einen Messwagen geleitet. Diese Mikrofone sind an gelben Markierungen ausgelegt und alle mit orangefarbenen, stromlosen Kabeln miteinander verbunden.

Beim Aussenden der Schallwellen ist unmittelbar neben den Fahrzeugen ein leichtes Vibrieren zu spüren. Darüber hinaus werden die Messungen und das Einhalten behördlich vorgegebener Richtlinien permanent überwacht. Diese speziell auch für bewohnte Gegenden entwickelte, sehr schonende 3-D-Seismik ermöglicht eine Darstellung des Untergrunds bis in Tiefen von mehreren Kilometern. Um ein möglichst aussagekräftiges Bild zu bekommen, macht der Messtrupp etwa alle 40 Meter Halt, so dass der Zug pro Tag eine Strecke von etwa drei bis vier Kilometern zurücklegt – je nach örtlicher Gegebenheit. Dabei bewegen sich die Fahrzeuge ausschließlich auf von den jeweiligen Eigentümern oder genehmigenden Behörden sowie Städten und Gemeinden freigegebenen Straßen, Wegen und Flächen.

Vorgehensweise im Detail

Die Kabel und Mikrofone werden in Ost-West-Richtung auf einer Länge von zehn Kilometern ausgelegt. Im Gelände zu sehen sind elf bis 15 dieser Kabellinien mit Abständen von jeweils 400 Metern. Je nach Messfortschritt werden die Kabel dann rund drei Wochen im Gelände ausliegen. So entsteht ein Messaufbau, der von den Vibroseis-Fahrzeugen abschnittsweise im Zick-Zack-Kurs von Süden nach Norden fortschreitend abgearbeitet wird.

Sind Dreiviertel eines Abschnitts durchmessen, werden die jeweils südlichsten Kabelauslagen abgebaut und am nördlichsten Teil wieder ausgelegt. Die Experten sprechen von einem „rollenden“ Messaufbau. Innerhalb eines Messabschnitts nehmen gleichzeitig mehr als 20.000 Erdmikrofone die von den Gesteinsschichten reflektierten Schallwellen auf.

Insgesamt wird ein rund 75 Quadratkilometer großes Gebiet zwischen Hirschberg, Heddesheim, Hemsbach, Weinheim in Baden-Württemberg bis zur A67 bei Viernheim in Hessen auf diese Weise untersucht werden. Rhein Petroleum geht davon aus, dass bis etwa Mitte November die Arbeiten abgeschlossen sind.

Nach Abschluss der Arbeiten liegen viele Terabyte an gesammelten Daten vor, die in einem aufwändigen Prozess im Rechenzentrum verarbeitet werden müssen, um letztendlich ein dreidimensionales Abbild des Untergrunds zu erhalten. Dies dauert rund zwei Monate. Danach werden Geologen und Geophysiker mit der Auswertung der Karte beginnen. Denn anhand der so erstellten Karten können die Experten abschätzen, ob und wo sich Erdöl in der Tiefe befinden könnte. Wenn es dann Anzeichen dafür gibt, dass Erdöl in förderungswürdiger Menge im Untergrund schlummern könnte, kommt es erst zu Probebohrungen, ehe eine eigentliche Förderung erwogen und vorbereitet wird.

Aufgrund sehr feiner und moderner Technik, die auch horizontales Bohren erlaubt, würde solch eine Förderanlage von Rhein Petroleum auch nicht in einem Wohngebiet errichtet, sondern sie würde außerhalb, etwa in einem Industriegebiet entstehen. Bis es aber soweit sein könnte, vergehen noch viele Monate.

Rhein Petroleum hat in den vergangenen Monaten bereits im bayerischen Unterallgäu, nördlich von Karlsruhe sowie im hessischen Ried auf mehr als 600 Quadratkilometern solche seismischen Messungen erfolgreich durchgeführt. Weitere Informationen erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger im Projekt- und Informationsbüro (zwischen 8 und 18 Uhr) in der Alfred-Nobel-Straße 14 in Viernheim, Telefon: 0151 / 4000 24 16.”

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