Weinheim, 29. September 2013. (red) Gegen 14:40 Uhr wurde heute ein Brand in der geschlossenen Abteilung des GRN-Betreuungszentrum in der Viernheimer Straße gemeldet. Die Feuerwehr war schnell vor Ort und konnte sofort den Brand bekämpfen, da das Klinik-Personal die 111 Patienten im Gebäude schon evakuiert hatte. Zwei Pfleger und eine Patientin kamen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus.
Von Hardy Prothmann
Vor Ort riecht man den Brandgeruch noch stark auf dem Klinikgelände. Über die Drehleitern der Feuerwehr Weinheim sowie die Werksfeuerwehr Freudenberg wird das Feuer im Dachstuhl angegriffen. Es zischt und spritzt, Rauchschwaden ziehen aus dem Dach. Von drei Seiten wird der Brand durch die gut 70 Feuerwehrleute angegriffen – auch von innen kämpfen sich Atemschutzträger vor. Aus Hemsbach sind Feuerwehrkameraden mit im Einsatz.
Bereits um 15:30 Uhr hat die Feuerwehr den wichtigsten Teil des Einsatzes hinter sich – das Hauptfeuer, das vermutlich im ersten Stock ausgebrochen und von dort über die Fassade aufs Dach und von dort auf das Zentralgebäude übergegriffen hat, ist aus. Jetzt müssen mit Wärmebildkameras Glutnester gesucht werden.
Schwierige Lage durch immobile Patienten
Dutzende von Krankenwagen stehen in der Viernheimer Straße bereit – werden aber glücklicherweise nicht benötigt. Es sind rund 50 Polizisten im Einsatz. Polizeisprecher Norbert Schätzle sagt: “Wir wussten nicht, inwieweit wir hier durch die besondere Situation der Patienten entsprechende Einsatzkräfte gebraucht werden.” Die Rettungsdienste des Deutschen Roten Kreuzes aus Mannheim und Heidelberg waren mit 50 Sanitätern und drei Notärzten im Einsatz.
In einer benachbarten Schule wurde vom Notfallnachsorgedienst des DRK und dem Seelsorgeteam der Feuerwehr ein Treffpunkt für Familienangehörige der Bewohner eingerichtet.
In diesem Teil des GRN-Klinikums sind viel ältere und auch psychisch kranke Patienten untergebracht. Mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit – viele sitzen im Rollstuhl. Die evakuierten Patienten werden in der Kantine und in der Kapelle auf dem Gelände betreut und werden wohl zum Teil zunächst im Hauptgebäude untergebracht werden. Norber Schätzle: “Aktuell wird das Gebäude entraucht. Die Feuerwehr ist noch im Einsatz. Erst, wenn das Feuer definitiv aus ist, wird die Polizei den “Tatort” untersuchen. Vermutlich wird der erst am Montagvormittag sein.”
Im Juni vergangenen Jahres war eine 41-jährige Bewohnerin nach einer Brandstiftung um’s Leben gekommen. Auch damals handelten Klinikpersonal und Feuerwehr umgehend – die bettlägerige Frau konnte aber das Zimmer im Vollbrand nicht mehr rechtszeitig verlassen.
Die Ursache für das Feuer steht noch nicht fest. Vermutlich ist es im ersten Stock ausgebrochen, eventuell im Zimmer der verletzten Patientin. Doch das muss die Polizei erst noch untersuchen. Fest steht, dass der Gebäudeschaden immens ist. Über die Höhe konnten die Einsatzkräfte noch keine Aussagen machen.
Wie so häufig behinderten teilweise Schaulustige die Einsatzkräfte. Die Viernheimer Straße ist für den Durchgangsverkehr noch bis in die Abendstunden gesperrt. Oberbürgermeister Heiner Bernhard machte sich persönlich ein Bild der Lage vor Ort.
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