Rhein-Neckar, 30. August 2012. (red/pm) Die Firma Rhein Petroleum startet Mitte nächster Woche (KW 36) mit den angekündigten seismischen Messungen in ihrem Lizenzgebiet „Weinheim“, um zu erkunden, ob möglicherweise Erdöl im Untergrund vorhanden ist. Begonnen wird in Straßenheim bei Mannheim ehe es kurz darauf weiter nach Heddesheim und dann zur Feldgemarkung Leutershausen bei Hirschberg geht. Nach etwa einer Woche werden die Arbeiten voraussichtlich Großsachsen erreichen.
Information der Rhein Petroleum:
In Vorbereitung dieser Messungen werden ab dem 1. September Erdmikrofone, so genannte Geophone, mitsamt den zugehörigen stromlosen Kabeln per Hand ausgelegt. Zuerst geschieht dies auf den Gemarkungen von Straßenheim, Heddesheim und Hirschberg, anschließend in Viernheim und Weinheim.
Die Kabel und Mikrofone werden in Ost-West-Richtung auf einer Länge von zehn Kilometern ausgelegt. Im Gelände zu sehen sind elf bis 15 dieser Kabellinien mit Abständen von jeweils 400 Metern. Je nach Messfortschritt werden die Kabel dann rund drei Wochen im Gelände ausliegen. So entsteht ein Messaufbau, der von den Vibroseis-Fahrzeugen abschnittsweise im Zick-Zack-Kurs von Süden nach Norden fortschreitend abgearbeitet wird.
Sind Dreiviertel eines Abschnitts durchmessen, werden die jeweils südlichsten Kabelauslagen abgebaut und am nördlichsten Teil wieder ausgelegt. Die Experten sprechen von einem „rollenden“ Messaufbau. Innerhalb eines Messabschnitts nehmen gleichzeitig mehr als 20.000 Erdmikrofone die von den Gesteinsschichten reflektierten Schallwellen auf.
Wie laufen die seismischen Messungen ab? Hierzu fahren geländegängige, LKW-ähnliche Spezialfahrzeuge mit Straßenzulassung (siehe Foto rechts) die zuvor vorbereitete Messstrecke ab und messen an den markierten Punkten. Durch das hydraulische Absenken einer Bodenplatte werden für etwa zwölf bis 16 Sekunden leichte Schallwellen in den Untergrund gesendet, die von den jeweiligen Gesteinsschichten reflektiert werden und so wieder an die Erdoberfläche zurück gelangen. Die Reflexion dieser nicht hörbaren Schallwellen wird von den Erdmikrofonen aufgezeichnet und direkt an einen Messwagen geleitet.
Beim Aussenden der Schallwellen ist unmittelbar neben den Fahrzeugen ein leichtes Vibrieren zu spüren. Darüber hinaus werden die Messungen und das Einhalten behördlich vorgegebener Richtlinien permanent überwacht. Diese speziell auch für bewohnte Gegenden entwickelte, sehr schonende 3-D-Seismik ermöglicht eine Darstellung (dreidimensionale Karte) des Untergrunds bis in Tiefen von mehreren Kilometern. Experten können daraus Hinweise ableiten, ob möglicherweise Erdöl im Untergrund vorhanden ist.
Um ein möglichst aussagekräftiges Bild zu bekommen, macht der Messtrupp etwa alle 40 Meter Halt, so dass der Zug pro Tag eine Strecke von etwa drei bis vier Kilometern zurücklegt – je nach örtlicher Gegebenheit.
Dabei bewegen sich die Fahrzeuge ausschließlich auf von den jeweiligen Eigentümern oder genehmigenden Behörden sowie Städten und Gemeinden freigegebenen Straßen, Wegen und Flächen.
Um der Bevölkerung die Vorgehensweise bei den seismischen Untersuchungen bestmöglich zu erklären und zu demonstrieren, lädt Rhein Petroleum alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ein, sich im Rahmen einer Vorführung in Viernheim über die geplanten seismischen Messungen zu informieren: Am Samstag, 1. September, 14 Uhr, werden auf dem Ochsenbrunnenparkplatz am Waldstadion Viernheim Spezialisten von Rhein Petroleum die Technik der 3-D-Seismik erläutern. Auch ein Vibroseis-Fahrzeug wird vor Ort sein und das Verfahren vorführen. Außerdem werden die zum Einsatz kommenden Kabel und Erdmikrofone gezeigt.
Insgesamt wird ein rund 75 Quadratkilometer großes Gebiet zwischen Hirschberg, Heddesheim, Hemsbach, Weinheim in Baden-Württemberg bis zur A67 bei Viernheim in Hessen auf diese Weise bis etwa Mitte November untersucht werden.
Weitere Informationen erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger im Projekt- und Informationsbüro (zwischen 8 und 18 Uhr) in der Alfred-Nobel-Straße 14 in Viernheim, Telefon: 0151-40002416 oder 0160-2310164.”
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