Weinheim, 07. Oktober 2012. (red/ld) Am Hang des Salzlachwegs werden die Duglasien langsam einer Beforstung aus Laubbäumen und niedrigen Sträuchern weichen. Ein paar Meter daneben werden hochwertige Buchen zur Schlagreife für Möbel- und Bauholz gezogen. Dafür müssen störende Bäume gefällt und als Brennholz oder für die Papierherstellung gefällt und verkauft werden. Der Eichenbestand oberhalb von Ritschweier wird in den nächsten Jahren durch Ahornbestände verjüngt.
Von Lydia Dartsch
Die Zeiträume, mit denen Förster in ihrer Wirtschaftskalkulation rechnen müssen, sind unvorstellbar: 50 Jahre und länger braucht ein Baum bis er für Bau-, Brenn- oder Möbelholz geerntet wird. Das heißt, der Baum, den ein Förster in seinen Anfangsjahren setzt, wird erst lange nach Erreichen seines Rentenalters geerntet. Ähnlich langsam gehen Veränderungen im Wald voran:
So beschweren sich seit einiger Zeit die Anwohner der Siedlung am Salzlachweg über den dunklen Duglasienwald, der vor rund 50 Jahren hier gesetzt worden ist. Dieser würde vor allem im Winter nur wenig Licht auf die Siedlung lassen. Doch reif sind die Bäume erst in weiteren 50 Jahren.
Wir verstehen, dass ein immergrüner dunkler Nadelwald psychisch anders aufgenommen wird, als ein winterkahler Laubwald,
erklärte Forstbezirksleiter Sebastian Eick, dem Forstausschuss vor Ort. Heutzutage hätte er hier auch eher Laubbäume und niedrige Sträucher gesetzt.
Den Hang werden sie dennoch nicht roden, kündigte er an. Vielmehr würde der Duglasienwald nach und nach zurückgenommen und stufenweise mit Laubbäumen und Sträuchern verjüngt, sodass es im Laufe der Zeit heller wird.
Etwa hundert Meter weiter ziehen die Förster derzeit Buchen zur Schlagreife heran. Diese sollen dann als Bauholz verkauft werden. In diesem für Schlagmaschinen unwegbaren Gelände sollen rund ein Sechstel der Bestände gefällt werden, zum Wohle der vielversprechenden Bäume. Dies sei nötig, um den anderen Bäumen genug Platz und Sonne zum Wachsen zu geben, erklärten die Förster.
Bei der Verwendung der dafür vorzeitig geernteten Bäume gäbe es keine Probleme: So sei die SCA in Mannheim ein Abnehmer für Buchenholz und verwende es zur Zellulosegewinnung. Auch als Brenn- und Polterholz seien die Stämme geeignet.
Gefällt wird auch im Eichenwald oberhalb von Ritschweier. Hier werden die Förster Vorratspflege betreiben: Zuerst würden deshalb die absterbenden Stämme geerntet. Bei den nachfolgenden Beständen setzen die Förster auf Naturverjüngung, also auf die Baumarten, die gerade als Bäumchen am Boden nachkommen. In dem Eichenwald sind dies vor allem Ahornbäume. Gezielt aufgeforstet werde lediglich dort, wo die Fällarbeiten Löcher hinterlassen.
Für den Absatz des Eichenholzes sieht Forstdirektor Eick keine Probleme:
Der Absatz ist zwar stark durch die Mode bestimmt, aber Eichenstammholz hat nach wie vor seinen Markt.
Den werde es auch für die Ahornstämme geben, beispielsweise für Möbel oder Parkett.
Doch gerade Laubbäume müssen geschützt werden, daher empfiehlt Eick eine relativ starke Bejagung in dem Gebiet. Zwar gebe es durch die große Durchmischung der Baumarten im Wald sehr wenig Schädlingsausbreitung. Jedoch seien Laubbäume gerade durch Rehwild gefährdet, das die Baumrinde frisst. Die Jagd werde laut Oberbürgermeister Heiner Bernhard immer schwerer. Vor allem durch die ansteigende Nutzung des Waldes durch Wanderer, Jogger oder Mountainbiker:
Gerade durch Jogger mit ihren Stirnlampen drängen die Rehe tiefer in den Wald hinein. Deshalb wird es immer schwieriger, auch die Abschusszahlen zu erreichen.
Auch gebe es immer weniger Jäger im Wald. Als Maßnahme, bestehende Jäger zu halten, werde die Pacht nicht weiter erhöht und auch die Vergabe von Begehungsscheinen nicht mehr limitiert. Die Bejagung sei auch Waldschutz:
]]>Wenn der Wildbestand zu hoch ist, hat die Verjüngung keine Chance.
Weinheim, 05. Oktober 2012. (red/la) OB Bernhard wirkt erleichtert, als er die vier neuen Sozialarbeiterinnen vorstellt. Der Gemeinderat hatte trotz klammer Kassen die drei Stellen bewilligt. Dass es für die neuen Kräfte dringenden Bedarf gab, hatten die Vier bereits in den ersten Tagen gemerkt. Die Annäherung an Schüler wie Lehrer verlief jedoch recht unterschiedlich. Die Lehrer empfingen sie mit offenen Armen. Bei den Schülern reichten die Reaktionen von verstohlenen Blicken bis zum “Heiratsantrag”.
Von Reinhard Lask
Drei Stellen teilen sich die vier neuen Schulsozialarbeiterinnen Weinheims, die Oberbürgermeister Heiner Bernhard am Dienstag erleichtert vorstellt.
Ich bin froh, dass das gelungen ist.
Erleichtert, weil der Gemeinderat nach langem Ringen “Ja” gesagt hat. Die Freude in der Verwaltung und auch an den Schulen war groß, dass die “Verstärkung” bewilligt wurde. “Es war höchste Zeit, dass sich wieder war tut”, klang unterschwellig bei den Grußworten der Beteiligten durch. Bald laufe die Finanzierung von Projekten wie dem “Kommunalen Übergangsmanagement Schule Beruf” aus, erklärte Bernhard.
Mit vier frischen Kräften, die sich die drei vom Gemeinderat bewilligten Stellen teilen ist es möglich die Schulsozialarbeit weiterzuentwickeln. Monika Heckmann, Judith Iwanowitsch, Marie Antoinette Mayer und Nalini Menke heißen die Neuen, die Benjamin Schmidt bei der Schulsozialarbeit an Weinheimer Schulen unterstützen werden.
Für den OB soll das nicht das “Ende der Fahnenstange” sein:
Wir müssen stärker aktiv werden. Die vier Köpfen auf drei Stellen werden wir nun in höchstmöglicher Effizienz einsetzen. Dabei muss man berücksichtigen, dass Realschulen und Gymnasien keine Inseln der Seeligen sind. Daher bin dem Gemeinderat für seinen großen Akt der Solidarität sehr dankbar.
Die vier Neuen haben die ersten Arbeitstage gut hinter sich gebracht. Monika Heckmann ist gemeinsam mit Marie Antoinette Mayer an der Dietrich-Bonnhöfer-Schule. Bereits “im Alltag angekommen” ist Diplomsoziologin Heckmann:
Wir haben schon mit vielen engagierten Lehrern und SMV-Schüler gesprochen und sind mit offenen Armen empfangen worden. Auch die ersten Schüler haben bereits den Weg von sich aus zu uns gefunden.
Marie Antoinette Mayer zufolge verlaufe die “Wegfindung” noch etwas schüchtern.
Auf dem Gang in der Nähe unseres Raums gibt es Nischen mit Spiegeln. Hier tun einige Mädchen dann so, als würden sie sich schminken, aber eigentlich wollen sie schauen, was wir so tun. Es ist eine schüchterne Annäherung – aber man nähert sich.
Judith Iwanowitsch fühlt sich an der Friedrich-Grund- und Realschule ebenfalls herzlich aufgenommen:
Schulsozialarbeit ist immer auch Beziehungsarbeit.
Nalini Menke hat im Gegensatz zu ihren Kolleginnen einen Spagat zu leisten. Sie ist für die Albert-Schweitzer-Schule und die Karrillon-Schule zuständig. Doch dafür hat man die junge Sozialpädagogin im sehr wörtlichen Sinne “herzlich” aufgenommen: Von einem Grundschüler habe sie bereits einen Heiratsantrag bekommen. Die größte Schwierigkeit für sie sei es, dass Lehrer wie Schüler beider Schulen am liebsten in Vollzeit präsent haben würden.
Es sind zwei tolle Schulen und ich habe dort tolle Schüler kennengelernt. In den ersten 15 Stunden habe ich gelernt, dass es Bedarf gibt.
Die Zusammenarbeit mit den Lehrern laufte gut, sagt Monika Heckmann:
Die Lehrer kommen zu uns zu, sagen Hallo und man kommt ins Gespräch. Dabei weisen sie uns auf Auffälligkeiten bei den Schülern hin.
Kollegin Marie Antoinette Mayer hatte bereits ein Gespräch mit einem jungen Mädchen, dass sich gemobbt fühlte.
Gerade die Streitschlichtung wird viel Potenzial haben.
Doch als Allheilmittel sehen sich die Schulsozialarbeiterinnen nicht. Heckmann setzt daher auf das Netzwerk an Partnern:
Wenn wir meinen, dass da jemand besser helfen kann, vermitteln wir an weitere Experten. Es wird viel zu tun sein. Wir wollen im Lehrerzimmer genauso wie auf dem Pausenhof vor Ort sein und Präsenz zeigen.
Marie Antoinette Mayer ergänzt:
]]>Wenn die Schüler merken, dass jemand da ist und der auch hilft, dann kommen die auch.
Information der Stadt Weinheim:
“Die Bauarbeiten haben bereits zu erheblichen Belastungen bei den Anwohnern geführt. Auch in den nächsten Wochen werden sich Störungen nicht vermeiden lassen.
Die Stadtverwaltung möchte alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger über die aktuellen Baumaßnahmen und die damit verbundenen Lärmbelastungen informieren. Die Bürgerinformationsveranstaltung findet am Montag, den 3. September ab 18:30 Uhr in der Aula der Grundschule Lützelsachsen, Weinheimer Str. 31 statt.
Es werden Vertreter des Tiefbauamtes, des Amtes für Stadtentwicklung, der DB Station & Service sowie der ausführenden Baufirma für Fragen zur Verfügung stehen.”
]]>Information der Stadt Weinheim:
“Die Dr.-Bender-Straße wird als Einbahnstraße in Fahrtrichtung Moltkestraße eingerichtet; der Verkehr in die entgegengesetzte Fahrtrichtung wird über die Albert-Ludwig-Grimm-Straße und Rote Turmstraße umgeleitet.
Parkplatz (P C2) und Parkhaus (P C1) in der Institutstraße sind weiterhin anfahrbar, es kann aber zu kleinen Behinderungen kommen.”
]]>Weinheim, 31. August 2012. (red/pm) Die nächtlichen Fackelrundgänge sind neben den historischen Altstadtführungen zur meist gebuchten und beliebtesten Weinheimer Führung geworden. In der gut eineinhalbstündigen Führung wird die geschichtsträchtige Weinheimer Altstadt in einer neuen Perspektive vorgestellt – im romantischen Licht der beleuchteten Burgen und der Innenstadt.
Information des Stadtmarketing Weinheim:
“Die Mauern des Schlosses erzählen noch heute von der Zeit, da hier Kurfürsten residierten, von amourösen Geschichten bekannter Frauen, die im Schloss wohnten und von den Besitzern, die nach den Kurfürsten kamen.
Franz Piva und Norbert Eimann werden sich bei dieser Führung vor allem dem ereignisreichen 17. Jahrhundert widmen, das mit seinen Kriegen die Bevölkerung der Kurpfalz in große Not und Elend stürzte.
Auch die Geschichte des Erbfolgekrieges (1688 bis 1697) findet Erwähnung, als der französische General Ezéchriel Graf von Mélac im Auftrag des Sonnenkönigs Ludwig XIV. mordend und brennend die Kurpfalz zerstörte und Weinheim dadurch 1698 „Kurpfälzische Residenz“ und Universitätsstadt wurde.
Über eine weitere Station, den Hutplatz mit der letzten vom Gebäude noch erhaltenen Synagoge, ist auch der jüdische Teil Weinheims ein Thema, bevor die Tour in die engen Gassen des ehemaligen Gerberviertels führt.
Termin für die nächste öffentliche Fackelführung ist Freitag, der 7. September, um 20:30 Uhr. Treffpunkt ist am Marktplatzbrunnen vor dem Alten Rathaus. Die Führung dauert rund 1,5 Stunden und kostet 4 Euro pro Person. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Die Führung kann auch individuell für Gruppen (ab 15 Personen) zu jedem gewünschten Termin am Marktplatz oder im ältesten Stadtteil, am Rodensteinbrunnen, erfolgen. Mit einem veränderten Inhalt (zum Beispiel Sagen) wird diese Führung auch sehr gerne für Kinderfeste wie Geburtstage gebucht.
Buchung und weitere Informationen beim Stadt- und Tourismusmarketing Weinheim e. V. unter Telefon 06201 / 87 44 50 oder [email protected].”
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Rhein-Neckar, 30. August 2012. (red/pm) Die Firma Rhein Petroleum startet Mitte nächster Woche (KW 36) mit den angekündigten seismischen Messungen in ihrem Lizenzgebiet „Weinheim“, um zu erkunden, ob möglicherweise Erdöl im Untergrund vorhanden ist. Begonnen wird in Straßenheim bei Mannheim ehe es kurz darauf weiter nach Heddesheim und dann zur Feldgemarkung Leutershausen bei Hirschberg geht. Nach etwa einer Woche werden die Arbeiten voraussichtlich Großsachsen erreichen.
Information der Rhein Petroleum:
In Vorbereitung dieser Messungen werden ab dem 1. September Erdmikrofone, so genannte Geophone, mitsamt den zugehörigen stromlosen Kabeln per Hand ausgelegt. Zuerst geschieht dies auf den Gemarkungen von Straßenheim, Heddesheim und Hirschberg, anschließend in Viernheim und Weinheim.
Die Kabel und Mikrofone werden in Ost-West-Richtung auf einer Länge von zehn Kilometern ausgelegt. Im Gelände zu sehen sind elf bis 15 dieser Kabellinien mit Abständen von jeweils 400 Metern. Je nach Messfortschritt werden die Kabel dann rund drei Wochen im Gelände ausliegen. So entsteht ein Messaufbau, der von den Vibroseis-Fahrzeugen abschnittsweise im Zick-Zack-Kurs von Süden nach Norden fortschreitend abgearbeitet wird.
Sind Dreiviertel eines Abschnitts durchmessen, werden die jeweils südlichsten Kabelauslagen abgebaut und am nördlichsten Teil wieder ausgelegt. Die Experten sprechen von einem „rollenden“ Messaufbau. Innerhalb eines Messabschnitts nehmen gleichzeitig mehr als 20.000 Erdmikrofone die von den Gesteinsschichten reflektierten Schallwellen auf.
Wie laufen die seismischen Messungen ab? Hierzu fahren geländegängige, LKW-ähnliche Spezialfahrzeuge mit Straßenzulassung (siehe Foto rechts) die zuvor vorbereitete Messstrecke ab und messen an den markierten Punkten. Durch das hydraulische Absenken einer Bodenplatte werden für etwa zwölf bis 16 Sekunden leichte Schallwellen in den Untergrund gesendet, die von den jeweiligen Gesteinsschichten reflektiert werden und so wieder an die Erdoberfläche zurück gelangen. Die Reflexion dieser nicht hörbaren Schallwellen wird von den Erdmikrofonen aufgezeichnet und direkt an einen Messwagen geleitet.
Beim Aussenden der Schallwellen ist unmittelbar neben den Fahrzeugen ein leichtes Vibrieren zu spüren. Darüber hinaus werden die Messungen und das Einhalten behördlich vorgegebener Richtlinien permanent überwacht. Diese speziell auch für bewohnte Gegenden entwickelte, sehr schonende 3-D-Seismik ermöglicht eine Darstellung (dreidimensionale Karte) des Untergrunds bis in Tiefen von mehreren Kilometern. Experten können daraus Hinweise ableiten, ob möglicherweise Erdöl im Untergrund vorhanden ist.
Um ein möglichst aussagekräftiges Bild zu bekommen, macht der Messtrupp etwa alle 40 Meter Halt, so dass der Zug pro Tag eine Strecke von etwa drei bis vier Kilometern zurücklegt – je nach örtlicher Gegebenheit.
Dabei bewegen sich die Fahrzeuge ausschließlich auf von den jeweiligen Eigentümern oder genehmigenden Behörden sowie Städten und Gemeinden freigegebenen Straßen, Wegen und Flächen.
Um der Bevölkerung die Vorgehensweise bei den seismischen Untersuchungen bestmöglich zu erklären und zu demonstrieren, lädt Rhein Petroleum alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ein, sich im Rahmen einer Vorführung in Viernheim über die geplanten seismischen Messungen zu informieren: Am Samstag, 1. September, 14 Uhr, werden auf dem Ochsenbrunnenparkplatz am Waldstadion Viernheim Spezialisten von Rhein Petroleum die Technik der 3-D-Seismik erläutern. Auch ein Vibroseis-Fahrzeug wird vor Ort sein und das Verfahren vorführen. Außerdem werden die zum Einsatz kommenden Kabel und Erdmikrofone gezeigt.
Insgesamt wird ein rund 75 Quadratkilometer großes Gebiet zwischen Hirschberg, Heddesheim, Hemsbach, Weinheim in Baden-Württemberg bis zur A67 bei Viernheim in Hessen auf diese Weise bis etwa Mitte November untersucht werden.
Weitere Informationen erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger im Projekt- und Informationsbüro (zwischen 8 und 18 Uhr) in der Alfred-Nobel-Straße 14 in Viernheim, Telefon: 0151-40002416 oder 0160-2310164.”
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Weinheim, 30. August 2012. (red/la/pm) Die GAL will die Gewerbesteuer von derzeit 350 auf 370 Prozentpunkte anheben. Diese „maßvolle“ Erhöhung soll bereits im September im Gemeinderat diskutiert werden, damit die Unternehmen sich schnellstmöglich darauf einstellen können. Die Linke ist dafür, die CDU strikt dagegen.
Die Stadt braucht höhere Steuern, um sie für Anwohner, Gewerbe und Industrie weiter möglichst attraktiv zu halten. Das sagt zumindest die Wählervereinigung Die Grünen/Alternative Liste (GAL). „Weinheim biete seinen Gewerbesteuerzahlern bereits ausgesprochen viel“, heißt es in einer Pressemitteilung. Um die Verkehrsanbindungen, Betreuungs- und Bildungsangebote, Erholungs- und Kulturangebote bereitzustellen, habe sich die Stadt in den vergangenen Jahren immer stärker verschuldet. Ende 2011 hatte Weinheim rund 44,1 Millionen Euro Schulden, was eine Pro-Kopf-Verschuldung von rund 983 Euro bedeutet.
Zudem liege die Gewebesteuer „im regionalen Mittelfeld“ und sei seit 20 Jahren nicht mehr erhöht worden. Zum Vergleich: In Bruchsal, was mit rund 43.000 Einwohner fast so groß wie Weinheim ist, gilt ein Hebesatz von 360. Sinsheim (35.000 Einwohner) hat die Steuer 2011 um 20 Punkte auf 370 erhöht.
Viele Kommunen in der ganzen Region haben in den vergangenen zwei Jahren die Gewerbesteuer angehoben – meist um 20 Punkte. In Ladenburg stieg der Satz von 340 auf 360, Hockenheim erhöhte von 330 auf 350, in Leimen und Schwetzingen stieg der Satz sogar um 30 Prozentpunkte von 350 auf 380. Den höchsten Gewerbesteuersatz in der Region verlangt Mannheim mit 415 – die Landeshauptstadt Stuttgart verlangt derzeit 420. Mit 265 verlangt die SAP-Heimat Walldorf den geringsten Satz.
Diese „moderate Anhebung der Gewerbesteuer“ werde nach Ansicht der GAL für die Unternehmen eine geringe und verkraftbare Mehrbelastung von „weniger als einem Prozent“ bedeuten. Hierdurch sei weder eine Abwanderung von Gewerben und Unternehmen zu erwarten, noch werde die Erhöhung Neuansiedlungen beeinträchtigen. In diese Richtung „Ängste zu schüren“ sei unredlich, heißt es in der Pressemitteilung.
Der GAL will die „Nutznießer“ an den gestiegenen Kosten für Infrastrukturleistungen der Stadt angemessenen beteiligen. Es sei nur gerecht, wenn der örtlichen Wirtschaft nach langer Zeit eine Steuererhöhung „zugemutet“ werde, die den Bürgern in den letzten Jahren sehr oft ertragen hätten.
Die Linke unterstützt die geplante Gewerbesteuererhöhung, da in der Wirtschaftskrise bisher „vornehmlich Arbeitnehmer, Erwerbslose und Rentner die Lasten aufgebürdet bekommen hätten“. Nun seien auch die Unternehmer am Zug. „Wir setzen uns seit drei Jahren dafür ein“, sagt Stadtrat Carsten Labudda. Die Weinheimer Linke hatte noch im Februar eine Erhöhung um 30 auf 380 Punkte vorgeschlagen. Die sollte rund 1,7 Millionen Euro bringen. Auch er sieht keine größeren Belastungen für die Gewerbetreibenden. Labudda interpretiert den Vorstoß als „Notwehr gegen die jahrelange Schröpfung der Kommunen durch die Regierung in Berlin.“
Mit CDU-Fraktionschef Holger Haring ging der linke Stadtrat hart ins Gericht. Labudda unterstellt ihm, dass er als Unternehmer „seit vielen Jahren in besonderem Maße von öffentlichen Aufträgen“ profitiere, die schließlich aus Steuern finanziert seien. „Die Steuergelder nimmt er gern, aber als Christ sollte er wissen, dass auch das Geben wichtig ist“, griff Labudda den CDU-Fraktionschef an. Haring lehnt eine Gewerbesteuerhöhung ab.
]]>Weinheim/Rhein-Neckar, 28. August 2012. (red/pm/la) Ab Freitag wird der Saukopftunnel bis Montag, den 10. September jede Nacht zwischen 20 Uhr und 5 Uhr gesperrt sein. An den beiden kommenden Wochenenden ist der Tunnel zwischen Weinheim und Birkenau den ganzen Tag über nicht befahrbar.
Zwischen dem 31. August bis zum 10. September kommt es zu mehreren Sperrungen des 2.715 Meter langen Tunnels. In der Nacht von Donnerstag (30.08.) auf Freitag wird der Tunnel zwischen 0 und 2 Uhr gesperrt sein. Freitagabend beginnt um 20 Uhr eine weitere Vollsperrung, den den ganzen Samstag und Sonntag andauert und am Montagmorgen um 5 Uhr endet. Der Grund ist die betriebstechnische Einrichtung des Hauptstollens, die unter anderem zehn Durchstiche zum neuen Fluchtstollen erfordert.
Die Umleitung erfolgt über die Landesstraße 3408 (alte B38) und wird ausgeschildert sein.
In der kommenden Woche wird zu weiteren Spressungen kommen: Wegen Wartungs- und Reinigungsarbeiten wird der Tunnel von Montag, 03.09. bis Freitag, 07.09. jede Nacht zwischen 20 und 5 Uhr geschlossen bleiben. Am Freitagabend (07.09.) beginnt um 20 Uhr die zweite Wochenendsperrung, die wieder den ganzen Samstag und Sonntag anhält und am Montag um 5 Uhr endet.
Bis Ende November soll es acht weitere Wochenenden geben, an denen der Tunnel jeweils von Freitag um 20 Uhr bis Montag um 5 Uhr gesperrt sein wird. Welche das genau sein werden konnte uns auf Anfrage beim Rhein-Neckar-Kreis noch nicht genau bestätigt werden. Wir werden die genauen Daten jedoch zeitnah nachreichen.
Die Saukopftunnel-Sperrzeiten bis zum 10. September im Überblick:
Information der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim:
“Da alle Hilfsorganisationen über sogenannte Sanitätshelfer verfügen, gibt es hier auch eine gemeinsame Verbindung. Dieser Tage stand der Gerätewagen SAN auf dem Ausbildungsplan im Feuerwehrzentrum Weinheim. Christoph Scherer und Tim Maiwald von der SEG Nord des DRK Kreisverband Mannheim übernahmen die Ausbildung der ehrenamtlichen Helfer aller Hilfsorganisationen. Fast 50 Teilnehmer waren zur Fortbildung gekommen. Erstmals konnten auch Sanitätshelfer des Technischen Hilfswerk Ladenburg in Weinheim begrüßt werden.
Die Feuerwehr Weinheim entwickelt sich immer mehr zum Zentrum der Helfer vor Ort (englisch First Responder) Einheiten. Neben dem festen Kooperationspartner der Feuerwehr Birkenau aus dem benachbarten Bundesland Hessen, kommen auch immer öfter Teilnehmer aus den Hilfsorganisationen der Umgebung um das monatliche Weiterbildungsangebot zu nutzen.
So kann die Feuerwehr Weinheim zu den Fortbildungen nicht nur ihre eigenen ausgebildeten Kräfte begrüßen, sondern auch immer öfter Teilnehmer der Feuerwehren aus Laudenbach und Birkenau, der DLRG Weinheim, des DRK Weinheim, der LUK Kreis Bergstraße und nun auch des THW Ladenburg. Somit ist gewährleistet, dass die Fortbildungen auch gut besucht sind und die Vorbereitung sich auch lohnt.
Bei der Fortbildung zum Gerätewagen San, wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt. So fand am Gerätewagen San die Praxis statt und im Stabsraum des Feuerwehrzentrums der Theorie Unterricht. Der Gerätewagen San ist beim Deutschen Roten Kreuz seit 2010 im Dienst. Wenn es zu einer größeren Schadenslage kommt, können die Fahrzeuge eingesetzt werden. Da es bei solchen Einsätzen gegebenenfalls durchaus Sinn machen könnte Helfer vor Ort Einheiten unterstützend einzusetzen, wurde diese Fortbildung angeboten.
Insgesamt stehen im-Rhein-Neckar-Kreis 5 Gerätewagen-San zur Verfügung, wobei einer an die Schnelleinsatzgruppe des Kreisverband Mannheim Nord ging. Die Feuerwehr Weinheim bedankt sich bei Tim Maiwald und Christoph Scherer für die sehr informative und interessante Ausbildung.”
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Weinheim, 20. August 2012. (red/rm) Es passiert plötzlich, unerwartet und es kann jeden treffen – der plötzliche Herztod. Der plötzliche Herztod oder auch Sekundentod genannt ist ein medizinischer Fachausdruck für einen plötzlich und unerwartet eingetretenen Tod kardialer Ursache. Der Tod ist hierbei meist Folge eines anhaltenden Kammerflimmerns, dem durch Wiederbelebungsmaßnahmen und Frühdefibrillation entgegen gewirkt werden kann.
Von Ralf Mittelbach
Die Weinheimer Feuerwehr hat im letzten Jahr dem plötzlichen Herztod den Kampf angesagt und das sogenannte AED-Projekt ins Leben gerufen. AED-Geräte sind automatisch externe Defibrillatoren, die nur in Verbindung mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Elektroschocks Störungen in der Herzrhytmik beheben können. Der große Vorteil an dem Gerät ist, das es von jedem Laien bedient werden kann und dem Ersthelfer Anweisungen gibt, welche Maßnahmen zu tun sind um dem Patient zu helfen.
Der Kopf der ganzen Aktion sind die Feuerwehrsanitäter Ralf Michael, Sven Hufnagel und Ralf Mittelbach, die Unterstützung und medizinische Beratung von den Ärzten Dr. Arnd Bublitz und Dr. med. Frank Höltermann von der GRN-Klinik Weinheim bekommen. Das Projekt ist inzwischen gewachsen und so konnten noch weitere Hilfsorganisationen für die Sache gewonnen werden. Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Weinheim, der Johanniter Unfallhilfe (JUH) Bergstraße und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Weinheim stehen die Hilfsorganisationen Seite an Seite, um die Zahl der 100.000 Herztoten, die jährlich in Deutschland sterben, deutlich zu verringern.
Durch die AED-Aktion in Weinheim konnte seit Beginn der Initiative zahlreiche AED-Geräte angeschafft und im Stadtgebiet verteilt werden. Allerdings ist nicht nur das Vorhanden sein der Geräte wichtig sondern auch die Information der Bürger. Daher informierten DLRG, DRK und Feuerwehr am vergangen Samstag zeitgleich zwischen 11 und 14 Uhr am Waidsee, dem Waldschwimmbad und am Alten Rathaus auf dem Weinheimer Marktplatz um viel Bürger über den Nutzen des Gerätes aufzuklären.
Die Aktion war vorher von den Hilfsorganisationen geplant und durchgesprochen, damit auch an allen Stationen das gleiche Wissen vermittelt werden konnte. So gab es an allen Stationen einen Weinheimer Stadtplan, auf dem die Geräte eingezeichnet sind. Auch ein Übungs-AED und eine Übungspuppe standen zur Verfügung, damit die Interessierten auch mal in der Praxis die Wiederbelebungsmaßnahmen in Verbindung mit einem AED-Gerät üben konnten. Die Resonanz war durch weg positiv, das war der Tenor aller Beteiligten nach Abschluss der Infoveranstaltung. An allen Standorten konnten jeweils zwischen dreißig und vierzig Personen jeden Alters begrüßt und informiert werden. Auch einige Kinder waren dabei und konnten schnell beweisen, dass die Bedienung mit den Anweisungen des Gerätes kinderleicht ist.
Simon Stauffert und Mareike Münch von der DLRG Weinheim erklärten an ihrem Stand die wichtigsten Maßnahmen beim Auffinden einer bewusstlosen Person. So muss man zunächst Ruhe bewahren und überprüfen, ob der Patient wach und ansprechbar ist. Ist dieser bewusstlos, sollte man auf sich aufmerksam machen, Umherstehende bitten mit zu helfen und den Notruf über die Nummer 112 absetzen.
Als nächstes ist die Atemkontrolle wichtig. Hier muss man den Kopf des Patient nach hinten in den Nacken neigen und mit dem eigenen Ohr so dicht wie möglich über den geöffneten Mund des Patienten und sehen, hören und fühlen ob der Patient atmet.
Auch bei den Feuerwehrsanitäter Sven Hufnagel, Lukas Gärtner und Ralf Michael, die den Stand im Weinheimer Waldschwimmbad betreuten gab es diese Tipps. Auch sie informierten wie man mit einem Notfallpatient umgeht. Sollte dieser nach der Atemkontrolle normal atmen, legt man ihn in die stabile Seitenlage.
Peter Fath und Martina Schwindt informierten am Alten Rathaus auf dem Weinheimer Marktplatz über das Auffinden von Notfallpatienten. Sollte der Patient nicht mehr atmen, so ist sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung zu beginnen. Der Patient muss auf dem Rücken liegen und die Kleidung vom Brustkorb des Patienten entfernt werden. Der Handballen des Ersthelfers muss auf das untere Drittel des Brustbeins des Patienten und die zweite Hand auf die erste gelegt werden. Dann muss der Ersthelfer die Arme durchstrecken, kräftig und möglichst gleichmäßig 30 Mal den Brustkorb niederdrücken in einem Zeitabstand von ein bis zwei Sekunden.
Anschließend ohne Verzögerung Mund zu Nase beatmen. Dafür muss man den Kopf des Patienten in den Nacken neigen, dabei den zur Unterlippe neigenden Daumen gegen die Oberlippe drücken und den eigenen Mund über die Nase des Patienten legen und abdichten. Selbst tief einatmen und die eigeatmete Luft zweimal in die Nase des Patienten blasen.
Parallel dazu sollte ein weiterer Ersthelfer versuchen ein AED-Gerät zu besorgen. Das AED-Gerät während der Wiederbelebungsmaßnahmen einschalten und den Anweisungen des Gerätes folgen. Während der Ansagen die Wiederbelebungsmaßnahme nicht unterbrechen. In dem AED-Gerät sind Klebeelektroden die nach Anweisung und Abbildung auf dem Körper des Patienten angebracht werden. Das AED-Geräte wird mitteilen, dass es am Patient eine Analyse durchführt.
Während dieser Zeit darf der Patient nicht berührt werden. Sollte das Gerät einen Elektroschock empfehlen, die blinkende Schocktaste betätigen und darauf achten, dass niemand Kontakt zum Patient hat. Diese Maßnahmen sind bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts durchzuführen.
Solche Infoveranstaltungen wie am vergangen Wochenende sind wichtig, da der der plötzliche Herztod mit mehr als 100.000 Betroffenen eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland außerhalb von Kliniken ist. Vielen ist diese Tatsache gar nicht bewusst. Der häufig vermeidbare Tod so vieler Mitbürger ist eine gesellschaftspolitische Herausforderung unserer Zeit. Die Betroffenen haben nur eine Chance, wenn sofort mit der Herzdruckmassage und der Anwendung eines Defibrillators begonnen wird.
Zum schadensfreien Überleben bleibt nur ein Zeitfenster von drei bis fünf Minuten. Die Hilfsfrist des Notarzt- und Rettungsdienstes in Baden-Württemberg beträgt 15 Minuten. Die Hilfe innerhalb dieses Zeitfensters ist also weder von Notärzten noch von Rettungsdiensten machbar. Deshalb ist es wichtig, die Bevölkerung zu schulen und zu informieren um viele Ersthelfer zu haben. Allerdings ist diese Tatsache in der Öffentlichkeit nicht bekannt und auch von der Politik bisher nicht thematisiert worden. Laut der Statistik der Björn-Steiger-Stiftung sterben täglich 274 Menschen an einem plötzlichen Herztod. Das ist der Ansporn für die Weinheimer Hilfsorganisationen dem entgegenzuwirken.
Die Initiatoren der Weinheimer Feuerwehr werden auch weiterhin versuchen in Gesprächen weitere sinnvolle Standorte für AED-Geräte zu finden und anzubringen. Auch soll in den kommenden Wochen die Internetseite www.weinheim-rettet-leben.de an den Start gehen und ein Informationsflyer entstehen. Auch weitere öffentliche Veranstaltungen sind geplant. So wird es am Mittwoch den 14. November eine Infoveranstaltung im Feuerwehrzentrum Weinheim geben.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: Feuerwehr Weinheim, Ansprechpartner Herr Mittelbach 06201 / 25 806 73, E-Mail: [email protected]. Den Film zum Weinheimer AED Projekt finden Sie im Internet auf Youtube.
Anmerkung der Redaktion: Ralf Mittelbach ist Pressereferent der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim
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