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Sonntag, 01. September 2013

Matthias Bente: Architekt der Feuerwehrfusion

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Guten Tag!

Weinheim, 02. Februar 2011. (pm) Matthias Bente tritt am Freitag als Abteilungskommandant Lützelsachsen/Hohensachsen ab. Als “Architekt” des Zusammenschlusses setzte er vor zehn Jahren die “Fusion” der Abteilungen Hohensachsen und Lützelsachen um.

Von Roland Kern

Bevor Matthias Bente das „U-Wort“ in den Mund nimmt, zögert er kurz. Manchmal wird er nämlich für diesen Vergleich auch kritisiert. Dann sagt er es aber doch: „Eine Feuerwehr ist im Grunde auch nicht anders zu führen als ein Unternehmen.“ Das ist eine klare Linie.

Aber Bente, seit elf Jahren Feuerwehr-Kommandant und seit zehn Jahren Kommandant der exakt mit Beginn seiner Amtszeit gegründeten Weinheimer Feuerwehrabteilung Lützelsachsen/Hohensachsen, ist damit immer gut gefahren. Als „Noigeplackter“ mit neutralem Blick war der gebürtige Niedersachse vor zehn Jahren genau der richtige Mann, um die Fusion der beiden Abteilungen Hohensachen und Lützelsachsen umzusetzen. Wohlgemerkt: Weder in Weinheim noch im ganzen Rhein-Neckar-Kreis ist es – außer bei den beiden Weinheimer Sachsen-Ortsteilen – bislang gelungen, zwei selbstständige Abteilungen zu einer einzigen zu verschmelzen.

Matthias Bente: Kühles Gemüt und eifriger Schaffer für die Feuerwehr. Bild: Stadt Weinheim

In „Weinheim Süd“ ist daher unter der Ägide Bentes ein Vorzeigeprojekt entstanden, so dass der jetzt 42-jährige Kommandant aus beruflichen Gründen zwar schweren Herzens aber mit gutem Gefühl die Spitze der Abteilung verlassen kann.

Der Stabwechsel soll am Freitag (4. Februar, 19 Uhr, Feuerwache Süd) im Rahmen der Jahreshauptversammlung erfolgen. Auch für Bentes Stellvertreter Thomas Paul und Markus Kratzer endet die Amtszeit. Thomas Paul will sich ebenfalls zurückziehen, Markus Kratzer hat weiter Ambitionen. Matthias Bente, IT-Experte in Führungsposition bei einem großen Automobilzulieferer, nimmt als „Architekt“ der bislang einzigen Feuerwehrfusion eine fast schon historische Rolle ein.

Dabei war es mit der Einheit nicht immer so leicht, wie er sich erinnert. Zwar war mit dem Bau der „Feuerwache“ Süd nahe der Ortsgrenze zwischen Lützelsachsen und Hohensachsen im Jahr 1980 buchstäblich schon der Grundstein gelegt für eine effiziente Kooperation der beiden Abteilungen, aber noch lange nicht wuchs zusammen, was heute zusammengehört. Ältere Kameraden erzählen heute noch von den Zeiten, in denen der Maschinenraum der Feuerwache durch ein Mäuerchen geteilt werden sollte. Hohensachsen auf der einen, Lützelsachsen auf der anderen Seite…

Im Jahr 2000 ist Bente zunächst Kommandant in Lützelsachsen geworden; erst vier Jahre nach seinem Zuzug aus Niedersachsen – wo er seit Kindesbeinen bei der Feuerwehr war – und seinem Eintritt in die Weinheimer Wehr.

Als vielleicht mitunter etwas distanzierterer Norddeutscher hat er die Ressentiments mancher Kameraden nie verstanden – und daher nie überbewertet. „Es ging mir um den rein sachlich-fachlichen Aspekt der größtmöglichen Einsatzkraft der Wehr“, beschreibt Bente heute, „der Feuerwehrdienst muss auch von Ehrenamtlichen so professionell wie möglich geleistet werden“.

Jedenfalls: Bente war die ausgleichende Führungsperson, die im Rahmen des Fusionsprozesses nötig war. Schon 2001 gingen beide Ortsteil-Wehren zusammen. Bente wurde der erste – und bislang einzige – Kommandant für ganz „Weinheim Süd“. Mittlerweile gibt es keine skeptischen Stimmen mehr, lediglich die Altersmannschaften treffen sich noch separat, immer mehr Aktive kommen jetzt schon aus einer ebenfalls vor zehn Jahren fusionierten Feuerwehrjugend. 64 Mann stark waren damals beide Wehren zusammen – exakt diese Truppenstärke konnte bis heute bewahrt werden.

Eine Einheit für „Weinheim Süd“ sei auch erforderlich, bekräftigt Bente, der auch ohne Kommandanten-Posten seiner Wehr erhalten bleibt. Schließlich sei der Einzugsbereich mit rund 8000 Bewohnern, der Bahnstrecke und einigen neuralgischen Punkten heikel, und rund 80 Einsätze im Jahr erfordern eine schlagkräftige Wehr, die sich als Einheit versteht. Für Rivalitäten bleibt da keine Zeit. „Ich habe versucht“, sagt der scheidende Vereiniger, „das in die Mannschaften hineinzutragen“. Wie es aussieht, ist es ihm gelungen.

Anmerkung der Redaktion:
Roland Kern ist Journalist und Pressesprecher der Stadt Weinheim

Rauchmelder rettet einer Schildkröte das Leben

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Guten Tag!

Weinheim, 28. Januar 2011. Die Meldung klingt nur im ersten Moment wie eine “bunte Geschichte”. Die Feuerwehr Weinheim hat mit 30 Einsatzkräften das Leben einer Schildkröte gerettet. Dabei ist die “Story” todernst. Ein aufmerksamer Nachbar hört einen Rauchmelder, alarmiert die Feuerwehr, die kann einen beginnenden Schwelbrand im Keim ersticken – und rettet dabei das Leben der Schildkröte. Es hätte auch das von Menschen sein können. Abgesehen davon wurde ein großer Sachschaden verhindert.

Von Ralf Mittelbach

Die Feuerwehr Weinheim wurde am Donnerstagmittag gegen 13:45 Uhr zu einem Wohnungsbrand in den Haselnussweg gerufen. Ein aufmerksamer Nachbar hatte einen Rauchmelder in dem Mehrfamilienhaus und Brandgeruch wahrgenommen.

Durch den schnellen Notruf 112 konnte die Weinheimer Feuerwehr umgehend alarmiert werden. 30 Feuerwehrmänner und Frauen rückten mit zwei Löschfahrzeugen, der Drehleiter und dem Einsatzleitwagen zur Einsatzstelle aus. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatten sich bereits alle Bewohner in Sicherheit gebracht, so dass sich die Einsatzkräfte auf die Brandbekämpfung konzentrieren konnten.

Um eine Ausbreitung des Brandrauchs zu verhindern, wurde an der Wohnungseingangstür ein mobiler Rauchverschluss gesetzt, bevor der erste Angriffstrupp mit Wasser am Rohr unter Atemschutz in die Wohnung vorging.

Ein Rauchmelder rettete dieser Schildkröte das Leben. Klingt lustig? Ist es nicht - es hätten auch Menschen gefährdet sein können. Bild: Feuerwehr Weinheim

Mit der Wärmebildkamera war der Brand schnell lokalisiert. Es stellte sich heraus, dass eine Lampe in einem Terrarium Rindenmulch zum Kokeln gebracht hatte. Durch die Wärmestrahlung war auch bereits das darunter befindliche Möbel in Brand geraten.

Eine Schildkröte, die sich in dem einen Terrarium befand, konnte gerade noch von der Feuerwehr gerettet werden. Der Kleinbrand konnte schnell gelöscht werden und die Wohnung mit Hilfe eines Lüfters entraucht werden.

Zur Vorsorge wurde dem Besitzer der Schildkröte empfohlen, mit dem sichtlich erschrockenen Tier einen Tierarzt aufzusuchen. Die Schildkröte kann ihrem Nachbarn dankbar sein, dass er den Rauchmelder hörte, den bereits kleine Mengen an Rauch können für Lebewesen tödlich sein.

Anmerkung der Redaktion:
Ralf Mittelbach ist Pressewart der Feuerwehr Weinheim.

Hätte der Einsatz eines Defibrillators den “Pony-Mann” retten können?

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Guten Tag!

Weinheim, 26. Januar 2011. Kurz vor Weihnachten erlitt ein Mann am Rande der Weinheimer Fußgängerzone einen Herzinfarkt und verstarb. Einige Meter weiter ist im Bürgerbüro ein AED, ein automatischer Defibrillator vorhanden, der auch von Laien bedient werden kann. Hätte der Einsatz des Geräts das Leben des Mannes retten können? Zumindest hätte man es versuchen können. Doch offenbar wusste niemand am Ort von dem Gerät.

Leserbrief: Ralf Michael

In den Tagen vor Weihnachten war in den Nachrichten die tragische Geschichte des Ponybesitzers zu lesen, der im Bereich der Fussgängerzone/ Weinheim Galerie einen Kreislaufstillstand erlitt, doch trotz sofortiger Hilfe durch Passanten leider nicht überlebte.

Bei dieser Geschichte sind mir persönlich zwei Dinge aufgefallen:

Erstens: Es gibt tatsächlich noch Menschen, die in den Tagen vor Weihnachten Zeit haben, anderen zu helfen und anscheinend ihr Wissen aus den Erste-Hilfe Kursen nicht ganz vergessen haben bzw. sich zumindest trauen, etwas zu tun.

Hätte der Einsatz eines solchen AED den "Pony-Mann" retten können? Quelle: Wikipedia, Stevenfruitsmaak

Zweitens: Vor einigen Jahren wurden im Zuge der Aktion „ Weinheim rettet Leben“ die ersten AED (Automatisierte Externe Defibrillatoren) im Stadtgebiet installiert. Diese AEDs zur Therapie von Kammerflimmern durch gezielte Elektroschocks befinden sich unter anderem bei der Feuerwehr und eines sogar im Bürgerbüro.

Das Bürgerbüro ist nur wenige Meter vom Notfallort entfernt gewesen, der AED wurde meines Wissens aber nicht eingesetzt.

Über den Sinn und Zweck einer flächendeckenden Installation solcher Defibrillatoren und die Anwendung durch „medizinische Laien“ gibt es seit einigen Jahre unzählige Studien und Fachbeiträge, die alle zu einem Schluss kommen: Es ist sinnvoll!

Selbst nicht ausgebildete oder unterwiesene Personen können durch die Sprach- und Symbolanleitung nahezu alle auf dem Markt befindlichen Geräte sinnvoll einsetzen. Dies haben Studien mit der Anwendung der Geräte durch Schüler der Mittelstufe gezeigt.

Mittlerweile finden sich viele dieser Geräte an öffentlichen Plätzen bzw. Orten mit größeren Menschenansammlungen wie Flughäfen, Bahnhöfe, Theater, Einkaufszentren, etc. mit wachsendem Erfolg.

Warum in dem beschriebenen Fall des Ponybesitzers dieses Gerät nicht zur Anwendung kam, ist mir nicht bekannt. Ich könnte vermuten, dass es an der fehlenden Popularität lag, da die Installation schon einige Jahre her ist und nicht mehr im Bewusstsein der Bevölkerung verankert war.

Ob der leider verstorbene von der Anwendung des Gerätes profitiert hätte, kann man nicht mit Sicherheit sagen. Es hätte aber allemal seine Chancen zu überleben erhöht.

Wir als Feuerwehr haben dieses traurige Ereignis zum Anlass genommen das Vorhandensein und die Anwendung von AEDs regelmäßig in Erinnerung zu rufen und die Gerätedichte in Weinheim nach Möglichkeit zu erhöhen, damit bei einem natürlich nicht gewünschten nächsten Mal vielleicht ein Leben gerettet werden kann.

Anmerkung der Redaktion: Ralf Michael ist Feuerwehrmann.

Erneut mehrere Feuerwehreinsätze


Guten Tag!

Rhein-Neckar, 14. Januar 2011. Die Feuerwehr Weinheim hatte den Einsatz am Weschnitzdamm nach 16 Stunden gerade beendet – dann kam schon der nächste Alarm.

Von Ralf Mittelbach

In der Multschule – Breslauer Straße hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst. 18 Einsatzkräfte der Abteilung Stadt machten sich auf den Weg in die Schule und konnten schnell Entwarnung geben. Ein technischer Defekt hatte den Alarm ausgelöst.

Gerade wieder zurück, auch schon der nächste Einsatz. Diesmal wurde die Feuerwehr zu einem Wohnungsbrand in die Berliner Straße in der Waid gerufen. Die Abteilungen Lützelsachsen – Hohensachsen und Stadt rückten zu der Einsatzstelle aus.

Vor Ort stellte sich heraus, das ein Badezimmer in voller Ausdehnung brannte. Durch den Flammenschlag aus dem Badezimmerfenster drohte das Feuer auf den Dachstuhl überzugreifen. Durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr und eine gezielte Riegelstellung von außen, konnte die Gefahr beseitigt werden.

Parallel dazu ging ein Trupp unter Atemschutz mit dem ersten Rohr zur Brandbekämpfung vor und konnte das Feuer schnell unter Kontrolle bringen. Die Bewohnerin hatte sich bereits selbst in Sicherheit gebracht, musste allerdings mit Verdacht einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus zur Untersuchung.

Während die Feuerwehr das Gebäude mit einem Lüfter entrauchte, wurde mit der Wärmebildkamera nach Glutnestern Ausschau gehalten und diese gelöscht. Nach zwei Stunden hatte die Weinheimer Wehr auch diesen Einsatz beendet und konnte die Einsatzstelle der Polizei übergeben.

Der nächste Einsatz kam dann am Mittag. Hier musste die Abteilung Stadt in die Grundelbachstraße ausrücken. In einer Wohnung wurde eine Person in hilfloser Lage vermutet. Da die Person weder auf klopfen und klingeln reagierte, musste die Wehr die Tür mit Spezialwerkzeug öffnen um Polizei und Rettungsdienst den Zugang zu ermöglichen.

Anmerkung der Redaktion:
Ralf Mittelbach ist Pressewart der Feuerwehr Weinheim.

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Hochwasser: Die Lage an der Weschnitz hat sich vorerst entspannt


Guten Tag!

Weinheim/Rhein-Neckar, 14. Januar 2011. (red) Am Abend hat sich die Situation entlang der Weschnitz in Weinheim leicht entspannt. Der Höchststand war nach 17:00 Uhr mit 2,22 Meter erreicht worden und liegt nun unterhalb von zwei Metern. Das Rekordhochwasser von 1970 hatte einen Pegelstand von 2,26 Metern. Gegen 23:00 Uhr sind rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Bauhofs, des THW und der DLRG vor Ort und sichern den Weschnitzdamm auf einer Länge von rund einem Kilometer ab.

Von Hardy Prothmann, Fotos: local4u

“Der Damm ist sehr weich geworden”, sagt Einsatzleiter Patrick Müller von der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim, “hier und da ist klares Wasser ausgetreten. Diese Stellen sichern wir jetzt mit Kies, Folien und Sandsäcken ab.”

Überdimensionale "Pflaster" für den Damm, der aufgeweicht ist. Foto: local4u

Klares Wasser ist ein gutes Zeichen. Wäre es schmutzig, wäre das ein Hinweis darauf, dass Material abgetragen wird. Das wäre kein gutes Zeichen.

Wir stehen auf einem Bauhofgelände in der Weidsiedlung. Hinter Einsatzleiter Müller zieht sich der Damm. Feuerwehr und THW haben überall Lichtquellen installiert und leuchten die Einsatzstelle aus. Die Dieselaggregate brummen vor sich hin.

Bagger und Lkw mit Schüttgut rangieren und bringen das Material aus. Mit anderen Fahrzeugen werden die Sandsäcke an die Stellen gefahren, an denen der Damm butterweich geworden ist.

Wenn man drauf läuft, merkt man, wie vollgesogen das Erdreich ist. Es schmatzt beim Laufen und man sinkt leicht ein. Über die Straße rinnt das Wasser auf den daneben gelegenen Acker.

Strömungsretter” der DLRG Rhein-Neckar stehen bereit, falls oben auf dem Damm gearbeitet werden muss. Sie sichern dann die anderen Hilfskräfte ab.

Die Weschnitz selbst ist gegen 21:00 Uhr nur weniger als einen Mater von der Deichkrone entfernt. Die Fließgeschwindigkeit ist sehr schnell. Das Wasser rast gleichsam durch den Kanal. Es stehen ein paar Schulustige herum.

Zunächst gingen die Einsatzkräfte davon aus, dass sie gegen Mitternacht fertig mit den Sicherungsarbeiten sein könnten. “Wenn wir Pech haben, dauert das die ganze Nacht”, sagt Patrick Müller, Abteilungskommandant der Abteilung Stadt.

Bis 20.30 Uhr hatte die Feuerwehr mit weiteren Hilfskräften der DLRG, des städtischen Bauhofs und des THW im Stadtgebiet 17 Einsätze zu bewältigen, insgesamt waren dabei rund 50 Personen im Einsatz.

Die Weschnitz in der Stadt - tobendes Wasser. Foto: local4u

Glücklicherweise ist es nicht kalt und es regnet nur leicht. Trotzdem ist die Arbeit mit den Sandsäcken kräftezehrend. Immer wieder wird der Damm von Einsatzkräften abgelaufen, die mit Handlampen nachschauen, wo die Rinnsale aus dem Damm herauslaufen.

Auf dem Gelände des Bauhofs hat die Feuerwehr ihre Einsatzleitung im AB-Mehrzweck (Abrollbehälter Mehrzweck) eingerichtet. Hier wird koordiniert und die Einsatzkräfte werden versorgt.

Sobald die Lkw das Material abgeladen haben, wird es mit einem Bagger verteilt. Grobes Material, braun und schmutzig. Auf dem Feldweg stehen die Schlammpfützen.

Das-  Material wird gut 20 Zentimeter dick angedrückt und wirkt wie schmutzige Pflaster auf den Wunden des Damms. Vor allem im unteren Bereich wird es ausgebracht, um den vollgesogenen Damm zu beschweren. Der muss gerade viel aushalten. Die Wassermassen drücken.

Zwischendurch müssen die Männer warten, bis der nächste Laster anrückt und seine Ladung ablädt. So wird das noch Stunden gehen. Die Fahrzeuge können nicht wenden, sie würden im ebenfalls komplett aufgeweichten Acker einsinken.

Immerhin ist soviel sicher: Das Weschnitzhochwasser ist zurückgegangen, der Pegelstand liegt gegen 23:00 Uhr unter zwei Meter. “Damit entspannt sich die Lage deutlich”, sagt Einsatzleiter Patrick Müller und stiefelt davon. Er will sich-  einen aktuellen Lageüberblick verschaffen.

Fotostrecke: local4u

Die gute Nachricht: Kaffee als Danke-Schön


Guten Tag!

Weinheim, 10. Januar 2011. So kann ein neues Jahr gut beginnen. Mit Freundlichkeit. Und der Sorge füreinander. Ralf Mittelbach, Pressewart der Weinheimer Feuerwehr beschreibt in seinem Text eine gegenseitige Abhängigkeit von Fürsorge und Anerkennung des Einsatzs für andere. Der Text erzählt aus dem Leben, über die Realitäten und über Mitmenschlichkeit. Ein absoluter Lesetipp.

Text: Ralf Mittelbach, Fotos: local4u

Wenn auch sprichwörtlich alles Gute von oben kommt, so stimmte das dieser Tage eher nicht.

Denn was von oben kommt ist meistens nass, kalt und unheimlich schwer. Die Rede ist von Dachlawinen.

Nach dem starken Schneefall von Heiligabend, hat sich der Schnee witterungsbedingt recht lange gehalten.

Inzwischen haben sich auf den Dächern teilweise bedrohliche Eisplatten gebildet, die nun durch das Tauwetter auf die Straße stürzen.

Feuerwehr Weinheim beseitigt Eisplatten.

Ein Kaffee als Geste für dei Feuerwehr Weinheim - nachdem die gefährlichen Eisplatten beseitigt worden waren.

Generell ist die Feuerwehr nicht als Hausmeister der Hauseigentümer zu sehen, die verpflichtet ist, denn Schnee von den Dächern zu beseitigen. In erster Linie ist nämlich jeder selbst für sein Dach verantwortlich.

Die Feuerwehr wird nur bei Gefahr in Verzug tätig, wenn Gefahr für Menschen besteht. Meistens ist dies aber nicht der Fall und so kann die Gefahr mit Absperrmaßnahmen beseitigt werden.

Immer wieder kommt es vor, dass es als selbstverständlich angesehen wird, dass die Feuerwehr das Eis vom Dach entfernt. Am 02. Januar 2011 musste die freiwillige Feuerwehr Weinheim Abteilung Stadt unter der Leitung von Abteilungskommandant Patrick Müller wieder tätig werden.

Diesmal brachen fünf bis zehn Zentimeter dicke und teilweise Meter breite Eisschollen vom Weinheimer Museum und stürzten in die Fußgängerzone, wo viele nur durch Glück oder einen beherzten Sprung zur Seite dem Eis entkommen konnten.

Nachdem die Situation von der Feuerwehr erkundet wurde, war klar, dass man hier tätig werden musste, da es nicht möglich war, ohne weitere Gefährdung den Bereich zu sperren.

So mussten die zwölf Feuerwehrangehörigen mit der Drehleiter, Einreißhaken, Schippen und Besen das Eis entfernen.

Eine nette Geste und keine Selbstverständlichkeit, kam vom Museum.

Denn die Mitarbeiter luden die ehrenamtlichen Feuerwehrmänner zu einer wärmenden Tasse Kaffee ein, was bei der kalten Witterung gerne angenommen wurde.

Immerhin ein Anerkennung für die eingesetzten Kräfte, die über zwei Stunden im Einsatz waren. Denn die Mitarbeiter sahen den unermüdlichen Einsatz der Wehr nicht als „selbstverständlich“ an.

Viel Freude mit den Fotos!
Alle Fotos: local4u

Weihnachtsquiz der Feuerwehr soll Bürger “sensibilisieren”

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Guten Tag!

Weinheim , 01. Dezember 2010. (fw) Ab heute findet man jeden Tag bis zum 24.12.2010 auf der Internetseite der Weinheimer Feuerwehr, das man anklicken kann. Darunter wird es ein täglich ein wechselndes kurzes Quiz entweder über Weinheim, den vorbeugend Brandschutz oder die örtliche Feuerwehr geben.

Information der Feuerwehr Weinheim:

24 Fragen - 24 Preise. Quelle: Feuerwehr Weinheim

“Wer dieses Quiz lösen kann, hat die Möglichkeit einen der attraktiven Preise zu gewinnen.

Gerade in der Vorweihnachtszeit steigt die Brandgefahr, da unbeaufsichtigte Kerzen, trockene Adventskränze und Tannenbäume zu gefährlichen Brandfallen werden können.

Daher möchte die Feuerwehr Weinheim die Bürger auf mögliche Brandgefahren sensibilisieren und Sicherheit verlosen.

Wir freuen uns Sie bei diesem Adventskalender begrüßen zu dürfen. Jeden Tag verlosen wir entweder einen Rauchmelder, eine Löschdecke oder einen Feuerlöscher.”

Einen schönen Tag wünscht
Das weinheimblog

Fotostrecke: Bilder vom Werkstattbrand

Guten Tag!

Weinheim , 30. November 2010. Mehrere Notrufe meldeten am Mittwochabend, den 24. November 2010, kurz nach 20:00 Uhr einen Brand in einer KFZ Werkstatt in der Viernheimer Straße. Der Alarm ging bei der Feuerwehr Weinheim um 20:09 Uhr ein, die daraufhin bereits um 20:11 Uhr mit dem ersten Fahrzeug vor Ort war. Trotz des schnellen Eintreffens, stand die Werkstatt bereits in Flammen und hatte auf das Dach übergegriffen, so dass die Wehr keine Chance mehr hatte das Gebäude zu retten.

Von Ralf Mittelbach

Weinheim, Brand, Werkstadt, Feuerwehr, local4u

Kfz-Werkstatt brennt aus. Bild: local4u

Der Feuerschein war weithin sichtbar. Glücklicherweise konnten sich alle Mitarbeiter bereits aus dem Gebäude retten. Lediglich ein Mitarbeiter erlitt bei ersten Löschversuchen leichte Verbrennungen und wurde vom Deutschen Roten Kreuz Weinheim versorgt und ins Krankenhaus gebracht.

In der Werkstatt waren mehrere Autos, Reifen und Einrichtungsgegenstände in Brand geraten. Das Feuer breitete sich rasant aus und drohte auf zwei Wohnhäuser links und rechts vom Gebäude überzugreifen.

Eine weitere Gefahr stellen mehrere Acetylen und Propangasflaschen dar, die von der Feuerwehr rechtzeitig geborgen werden konnten. Aufgrund der ersten Lageerkundung entschied sich die Einsatzleitung sofort, die Abteilung Sulzbach und die Werkfeuerwehr Freudenberg nachzufordern.

Während weitere Kräfte auf der Anfahrt zur Einsatzstelle waren, versuchten die bereits eingesetzten Kräfte den Brand einzudämmen und mit einer sogenannten Riegelstellung (Wasserwand), das Feuer auf die angrenzenden Gebäude zu verhindern. Trotz des starken Flammenüberschlags konnten die Feuerwehrangehörigen das Feuer halten und die Nachbargebäude retten.

Dies war aber ein Kraftakt, denn von 3 Hydranten die in der Nähe der Einsatzstelle waren ging im ersten Moment keiner. Daher wurde die Abteilung Sulzbach an der Weschnitz, Brücke Händelstraße / Viernheimer Straße eingesetzt, um eine Wasserversorgung durch den Fluss mit einer mobilen Tragkraftspritze sicher zustellen. Außerdem konnte der erste Wasserbedarf mit den Tankfahrzeugen überbrückt werden. Während ein Hydrant komplett ausfiel, konnten im weiteren Verlauf die zwei anderen doch noch genutzt werden.

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Während sich ein Teil der Mannschaft um eine Wasserversorgung kümmerte, konzentrierte sich der Rest auf die Brandbekämpfung unter Atemschutz. Aber auch hier hatte es die Feuerwehr nicht einfach, da durch die starke Brandeinwirkung Teile des Daches einstürzten.

Weinheim, Brand, Werkstadt, Feuerwehr

Flammen und Rauch waren weit sichtbar. Bild: local4u

Inzwischen unterstützte die Werkfeuerwehr Freudenberg die Löscharbeiten mit Hilfe ihres Teleskophubsteigers von der Seite der Weschnitz, an der der Industriepark Freudenberg seinen Sitz hat. Von der Viernheimer Straße kam die Drehleiter der Feuerwehr Weinheim zum Einsatz.

Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht und der stellvertretende Kreisbrandmeister Axel Schuh waren auch vor Ort gekommen und unterstützten die Einsatzleitung. Auch der 1. Bürgermeister Torsten Fetzner war mit einigen Stadträten an der Einsatzstelle eingetroffen um sich über den Einsatz zu informieren und den Betroffenen Hilfe anzubieten. Zur Betreuung der Betroffenen wurde zudem die Feuerwehrseelsorgeeinheit eingesetzt.

Da es zu einer starken Rauchentwicklung gekommen war, wurde zudem die Freiwillige Feuerwehr Ladenburg mit dem Gerätewagen Mess nachgefordert. Diese konnten schnell Entwarnung geben, da die gemessenen Stoffe unterhalb der Nachweisgrenze lagen. Zum Schutz der eingesetzten Kräfte war auch das Deutsche Rote Kreuz mit der Schnelleinsatzgruppe, sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst und der leitende Notarzt vor Ort.

Die insgesamt 60 Feuerwehrangehörigen hatten den Brand um kurz nach 21 Uhr unter Kontrolle und mussten nur noch kleiner Nachlöscharbeiten durchführen. Während des Einsatzes musste die Viernheimer Straße und Teile der Händelstraße bis 22 Uhr gesperrt werden, was zu kleiner Verkehrsbehinderungen führte.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kontrollierte die Feuerwehr die Einsatzstelle erneut. Mit Hilfe einer Wärmebildkamera wurde die Einsatzstelle erkundet um auszuschließen, das durch versteckte Glutnester erneut ein Brand ausbricht.

Anmerkung der Redaktion:
Ralf Mittelbach ist Pressewart der Feuerwehr Weinheim

Alle Fotos: local4u

Einen schönen Tag wünscht
Das weinheimblog