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Weinheim, 06. April 2011. (red/pm) Die Zahlen sehen auf den ersten Blick gut aus: 5,5 Milliarden Euro Umsatz – ein plus von 30,5 Prozent über dem Vorjahr. Doch das war ein Krisenjahr mit einem Umsatzeinbruch. Gegenüber 2008 sind es immerhin noch 8,5 Prozent plus. 2010 war eines der besten Jahre der Firmengeschichte – im Arbeitsplatzbereich allerdings eher solala. Entwickelt wird in Deutschland, produziert vermehr im Ausland.
Die Jubelmeldung wird die Zeitungen füllen:
„Die schnelle wirtschaftliche Erholung, die während der Krise verbesserten Strukturen, das strikte Finanzmanagement in allen Geschäftsgruppen und nicht zuletzt das Engagement und die Flexibilität unserer Mitarbeiter sind die Hauptgründe für das gute Abschneiden im abgelaufenen Geschäftsjahr”, sagte Dr. Peter Bettermann, Sprecher der Unternehmensleitung Freudenberg, bei der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch in Weinheim. „Die größte Herausforderung war das schnelle Umschalten von einer krisenbedingt gedrosselten Produktion auf starkes Wachstum. Hier hat sich die organisatorische Flexibilität in allen Geschäftsgruppen bestens bewährt. Einhergehend mit wichtigen organisatorischen Weichenstellungen sind wir somit deutlich gestärkt aus der Krise hervorgegangen und in das Jahr 2011 gestartet”, betonte Dr. Bettermann.
Soweit die Pressemitteilung. Der Konzern macht unterm Strich einen Gewinn von 321,7 Millionen Euro. Bei 301,8 Millionen Euro Schulden.. Und die Mitarbeiterzahl steigt auf 34.319 – vor allem im Ausland.
Holland, Brasilien, China, Kasachstan – der Familienkonzern aus Weinheim ist in der ganzen Welt aktiv und sieht auch dieses Jahr positiv, das heißt, es konsolidiert. Das wiederum heißt, Unternehmensteile werden verkauft:
“Die 2009 eingeleitete Neuausrichtung der Freudenberg Anlagen- und Werkzeugtechnik GmbH, Laudenbach, wurde ebenfalls abgeschlossen. Teile des Unternehmens wurden in die Freudenberg Dichtungs- und Schwingungstechnik Europa und Vibracoustic integriert, die Teilbereiche Maschinentechnik und Sonderwerkzeuge sowie Teile des Bereichs Produktionssysteme an die AWETIS Engineering + Manufacturing GmbH, München, verkauft. Auch die Minderheitsbeteiligung an der Freudenberg Mektec Europa GmbH, Erkelenz, wurde mit Wirkung zum 30. Juni 2010 an den langjährigen Joint-Venture-Partner NOK Corperation, Tokio, Japan, übertragen. Darüber hinaus wurde der Verkauf des Zylinderkopf- und Abgas-Dichtungsgeschäfts für die Automobil-Erstausrüstung und den herstellergebundenen Ersatzteilmarkt an die ElringKlinger AG, Dettingen an der Erms, eingeleitet. Der Übergang erfolgte zum Jahresbeginn 2011.”
Viele neue Investitionen fließen in die ausländischen Standorte.
Zum 31. Dezember 2010 beschäftigte die Unternehmensgruppe Freudenberg 34.319 Mitarbeiter, das sind 2.177 mehr als im Jahr zuvor. In Deutschland erhöhte sich trotz der Portfolio-Änderung die Mitarbeiterzahl leicht um 162 oder 1,5 Prozent auf 10.804. 163 junge Menschen begannen im Jahr 2010 bei den deutschen Freudenberg-Gesellschaften eine Ausbildung, auch das sind nur etwa 1,5 Prozent an der Zahl aller Mitarbeiter oder anders: “eineinhalb Auszubildende” auf 100 Mitarbeiter. Insgesamt befanden sich 518 Personen in Deutschland zum 31. Dezember 2010 in einer Ausbildung bei Freudenberg.
Die Unternehmensgruppe Freudenberg hat im Jahr 2010 insgesamt 181,3 Millionen Euro in Forschung & Entwicklung investiert. Im Berichtsjahr arbeiteten in diesem Bereich mehr als 1.900 Mitarbeiter. Regionaler Schwerpunkt mit 1.300 Mitarbeitern ist nach wie vor Deutschland.
Übersetzt heißt das: In Deutschland wird entwickelt, produziert wird im Ausland.
Über die Freudenberg-Gruppe
Die Freudenberg-Gruppe ist ein Familienunternehmen, das seinen Kunden technisch anspruchsvolle und beratungsintensive Produkte und Dienstleistungen bietet. Die Unternehmensgruppe ist hauptsächlich Zulieferer in den Bereichen Dichtungs- und Schwingungstechnik, Vliesstoffe, Filter, Schmierstoffe und Trennmittel sowie Mechatronik. Unter den Markennamen vileda®, O´Cedar® und Wettex® findet der Endverbraucher moderne Haushaltsprodukte von Freudenberg im Handel. Vor allem für mittelständische Unternehmen entwickelt Freudenberg Softwarelösungen und IT-Dienstleistungen. Die Unternehmensgruppe beschäftigte im Jahr 2010 mehr als 34.000 Mitarbeiter in 59 Ländern und erwirtschaftete einen Umsatz von mehr als 5,4 Milliarden Euro.
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