Rhein-Neckar/Heidelberg, 19. Mai 2011. (red/pm) Die Zahl der “älteren Mitbürger” wächst – die Zahl der jüngeren geht zurück. Der stetige Anstieg der Bevölkerungszahlen im hohen Alter hat vor allem für den Bereich der Pflegebedürftigkeit und die Sicherung der Pflegemöglichkeiten tiefgreifende Konsequenzen.
Information des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis:
Im Rhein-Neckar-Kreis leben derzeit 11.248 Menschen, die 85 Jahre oder älter sind. Diese Altersgruppe setzt sich zu knapp drei Viertel aus Frauen und lediglich zu gut einem Viertel aus Männern zusammen. Dies entspricht auch dem Trend in ganz Baden-Württemberg.
Hier gibt es derzeit rund 244.000 Personen, die 85 Jahre oder älter sind, davon 177.000 Frauen und 67.000 Männer. Die Zahl der Hochbetagten hat sich damit seit Anfang der 1970er Jahre sowohl im Rhein-Neckar-Kreis als auch in Baden-Württemberg fast verfünffacht; bis zum Jahr 2030 könnte sich deren Zahl mehr als verdoppeln und nach der Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg im Rhein-Neckar-Kreis rund 23.135 und in Baden-Württemberg 433.911 betragen.
Die Zahl der Personen unter 20 Jahren wird in den kommenden 20 Jahren abnehmen. Sind derzeit noch 105.854 Männer und Frauen unter 20 Jahren im Rhein-Neckar-Kreis wohnhaft, werden es 2030 voraussichtlich nur noch 88.714 sein. Im Vergleich: In Baden-Württemberg beträgt die Anzahl der Personen unter 20 Jahren im Moment noch 2.196.778, 2030 werden es nur noch 1.778.689 junge Menschen sein.
Ähnlich stellt sich die Abnahme der Personen bei der Gruppe zwischen 20 und 40 Jahren (derzeit 125.770 Personen – 2030 110.218 Personen) und 40 bis 60 Jahren (derzeit 168.868 Personen – 2030 134.107) im Rhein-Neckar-Kreis dar. Zunehmen wird dagegen die Gruppe der Menschen zwischen 60 und 85 Jahren von aktuell 123.544 auf 161.702 im Jahr 2030.
Baden-Württemberg weit leben im Moment 2.690.322 Menschen zwischen 20 und 40 Jahren, 2030 werden es noch 2.358.078 sein. Ebenso wird sich in Baden-Württemberg die Zahl der Menschen zwischen 40 und 60 Jahren von derzeit 3.261.448 auf 2.7006.281 im Jahr 2030 reduzieren. Zunehmen wird im „Ländle“ die Gruppe der Personen zwischen 60 und 85 Jahren von aktuell 2.366.317 auf 3.096.593 Menschen. Diese Angaben gehen aus einer aktuellen Erhebung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg hervor.
„Die Gründe für die Entwicklung sind auf die Alterstruktur der Bevölkerung, aber auch auf die stetig steigende Lebenserwartung zurückzuführen“, erläutert Heinz Bönisch, Sozialdezernent im Rhein-Neckar-Kreis. Ein neugeborener Junge könne heute in Baden-Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 78,8 Jahren hoffen, ein neugeborenes Mädchen sogar auf 83,4 Jahre. Damit liegt die Lebenserwartung Neugeborener nach Angaben des Statistischen Landesamtes um neun beziehungsweise zehn Jahre höher als Anfang der 1970er Jahre. Seinerzeit betrug die durchschnittliche Lebenserartung bei der Geburt 68,5 Jahre für Jungen und 74,5 Jahre für Mädchen.
Der stetige Anstieg der Bevölkerungszahlen im hohen Alter hat vor allem für den Bereich der Pflegebedürftigkeit und die Sicherung der Pflegemöglichkeiten tiefgreifende Konsequenzen. Wenn, wie zurzeit, auch künftig über ein Drittel der 85-Jährigen und Älteren pflegebedürftig sein wird, so zeichnen sich für die Zukunft erhebliche Anforderungen an die Pflegeleistungen der Familien, an die gesellschaftlichen Netzwerke der Altenhilfe und Altenbetreuung, an die Sicherung des Berufsnachwuchses in den Pflegeberufen, aber auch an die Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft ab, weil auch die Zahl der Transferleistungsempfänger stark zunehmen wird. So das Fazit des Sozialdezernenten.”
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