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Samstag, 09. November 2013

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Vier neue Kräfte teilen sich drei Stellen

Weinheim baut Schulsozialarbeit aus

Die vier neuen Sozialarbeiterinnen an Weinheims Schulen (v.l.): Nalini Menke, Monika Heckmann, Judith Iwanowitsch und Marie Antoinette Mayer mit Oberbürgermeister Heiner Bernhard.

 

Weinheim, 05. Oktober 2012. (red/la) OB Bernhard wirkt erleichtert, als er die vier neuen Sozialarbeiterinnen vorstellt. Der Gemeinderat hatte trotz klammer Kassen die drei Stellen bewilligt. Dass es für die neuen Kräfte dringenden Bedarf gab, hatten die Vier bereits in den ersten Tagen gemerkt. Die Annäherung an Schüler wie Lehrer verlief jedoch recht unterschiedlich. Die Lehrer empfingen sie mit offenen Armen. Bei den Schülern reichten die Reaktionen von verstohlenen Blicken bis zum “Heiratsantrag”. 

Von Reinhard Lask

Drei Stellen teilen sich die vier neuen Schulsozialarbeiterinnen Weinheims, die Oberbürgermeister Heiner Bernhard am Dienstag erleichtert vorstellt.

Ich bin froh, dass das gelungen ist.

Erleichtert, weil der Gemeinderat nach langem Ringen “Ja” gesagt hat. Die Freude in der Verwaltung und auch an den Schulen war groß, dass die “Verstärkung” bewilligt wurde. “Es war höchste Zeit, dass sich wieder war tut”, klang unterschwellig bei den Grußworten der Beteiligten durch. Bald laufe die Finanzierung von Projekten wie dem “Kommunalen Übergangsmanagement Schule Beruf” aus, erklärte Bernhard.

Mit vier frischen Kräften, die sich die drei vom Gemeinderat bewilligten Stellen teilen ist es möglich die Schulsozialarbeit weiterzuentwickeln. Monika Heckmann, Judith Iwanowitsch, Marie Antoinette Mayer und Nalini Menke heißen die Neuen, die Benjamin Schmidt bei der Schulsozialarbeit an Weinheimer Schulen unterstützen werden.

Für den OB soll das nicht das “Ende der Fahnenstange” sein:

Wir müssen stärker aktiv werden. Die vier Köpfen auf drei Stellen werden wir nun in höchstmöglicher Effizienz einsetzen. Dabei muss man berücksichtigen, dass Realschulen und Gymnasien keine Inseln der Seeligen sind. Daher bin dem Gemeinderat für seinen großen Akt der Solidarität sehr dankbar.

Die vier Neuen haben die ersten Arbeitstage gut hinter sich gebracht. Monika Heckmann ist gemeinsam mit Marie Antoinette Mayer an der Dietrich-Bonnhöfer-Schule. Bereits “im Alltag angekommen” ist Diplomsoziologin Heckmann:

Wir haben schon mit vielen engagierten Lehrern und SMV-Schüler gesprochen und sind mit offenen Armen empfangen worden. Auch die ersten Schüler haben bereits den Weg von sich aus zu uns gefunden.

Marie Antoinette Mayer zufolge verlaufe die “Wegfindung” noch etwas schüchtern.

Auf dem Gang in der Nähe unseres Raums gibt es Nischen mit Spiegeln. Hier tun einige Mädchen dann so, als würden sie sich schminken, aber eigentlich wollen sie schauen, was wir so tun. Es ist eine schüchterne Annäherung – aber man nähert sich.

Judith Iwanowitsch fühlt sich an der Friedrich-Grund- und Realschule ebenfalls herzlich aufgenommen:

Schulsozialarbeit ist immer auch Beziehungsarbeit.

Nalini Menke hat im Gegensatz zu ihren Kolleginnen einen Spagat zu leisten. Sie ist für die Albert-Schweitzer-Schule und die Karrillon-Schule zuständig. Doch dafür hat man die junge Sozialpädagogin im sehr wörtlichen Sinne “herzlich” aufgenommen: Von einem Grundschüler habe sie bereits einen Heiratsantrag bekommen. Die größte Schwierigkeit für sie sei es, dass Lehrer wie Schüler beider Schulen am liebsten in Vollzeit präsent haben würden.

Es sind zwei tolle Schulen und ich habe dort tolle Schüler kennengelernt. In den ersten 15 Stunden habe ich gelernt, dass es Bedarf gibt.

Die Zusammenarbeit mit den Lehrern laufte gut, sagt Monika Heckmann:

Die Lehrer kommen zu uns zu, sagen Hallo und man kommt ins Gespräch. Dabei weisen sie uns auf Auffälligkeiten bei den Schülern hin.

Kollegin Marie Antoinette Mayer hatte bereits ein Gespräch mit einem jungen Mädchen, dass sich gemobbt fühlte.

Gerade die Streitschlichtung wird viel Potenzial haben.

Doch als Allheilmittel sehen sich die Schulsozialarbeiterinnen nicht. Heckmann setzt daher auf das Netzwerk an Partnern:

Wenn wir meinen, dass da jemand besser helfen kann, vermitteln wir an weitere Experten. Es wird viel zu tun sein. Wir wollen im Lehrerzimmer genauso wie auf dem Pausenhof vor Ort sein und Präsenz zeigen.

Marie Antoinette Mayer ergänzt:

Wenn die Schüler merken, dass jemand da ist und der auch hilft, dann kommen die auch.

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