Weinheim/Schriesheim, 08. März 2013. (red/pm) Wer im Land bis jetzt oder spätestens in ein paar Wochen noch nicht weiß, wo Weinheim liegt und wie es dort aussieht, der dürfte weder ein Radio noch einen Fernseher haben, kein Internet und keine Zeitung. Denn in den nächsten Tagen und Wochen kann die Stadt mit einer sehr beachtlichen überregionalen Medienpräsenz aufwarten. [Weiterlesen...]
„Anschwung für frühe Chancen“
Weinheim, 07. März 2013. (red/pm) Die Weinheimer Gesellschaft für Umweltbildung Baden-Württemberg e.V. war beim Bundeskongress des Bundesfamilienministeriums in Berlin vertreten, um die Bedingungen zu schaffen, die ein Kind braucht, um seine Potenziale so früh wie möglich entfalten zu können.
Information der Gesellschaft für Umweltbildung Baden-Württemberg e.V.:
“Jedes Kind steckt voller Interessen und Fähigkeiten. Doch welche Bedingungen braucht es, um diese Potenziale zu entfalten? [Weiterlesen...]
Am Marktplatz schlägt wieder die Stunde
Weinheim, 20. Februar 2013. (red/pm) Um zehn Uhr morgens am vergangenen Montag stand am Weinheimer Marktplatz für einen kleinen Moment die Zeit still. Die Zeiger verharrten kurz in Wartestellung, bis David Kloft von der Schwarzwälder Turmuhrenfirma Schneider den richtigen Knopf drückte. Dann schlug die Stunde wieder am Alten Rathaus. Die Rathaus-Uhr ist wieder an Ort und Stelle und gleichsam ein Zeichen für die nun (fast) abgeschlossene Sanierung des Alten Rathauses am Weinheimer Marktplatz.
Von Roland Kern
Nach einer ausgiebigen Innensanierung vor zehn Jahren, war in den letzten Monaten die Fassade an der Reihe. Nun strahlt das markante Gebäude in hellem weiß, der rote Sandstein bildet den Kontrast.
An Klofts Seite fuhr Thomas Neitzel im Drehleiterkorb der Feuerwehr nach oben, der Veranstaltungstechniker und Hausmeister des Alten Rathauses, drunten standen die Kunsthistorikerin Josephine Zopf-Weber und Christian Szillinsky vom Amt für Immobilienwirtschaft der Stadt Weinheim; beide haben die Sanierung in den letzten Monaten fachlich betreut.
Das elektrisch angetriebene Uhrwerk der etwa 50 Jahre alten Uhr, wurde in Schonach im Schwarzwald von der Fachfirma Schneider auf neuesten Stand gebracht, die aus Metall bestehenden Bestandteile des Zifferblattes und die Zeiger wurden in Weinheim von der Schlosserei Lenz und des Malerbetriebes Haring hergerichtet, wegen der bedeutsamen Maßnahme teilweise sogar gespendet.
Nicht nur Farbe – Blattgold muss es sein
Die Arbeiten waren aufwändig. Die Zeiger sind nicht etwa angemalt, sondern wurden mit 24-Karat-Blattgold überzogen. „Alles andere lässt die Denkmalschutzbehörde bei so einem Projekt nicht zu“, erklärt Josephine Zopf-Weber. Jetzt folgen im Frühjahr noch Arbeiten am Balkon. „Aber das ist mit Mitteln der Bauunterhaltung zu schaffen“, beschreibt Christian Szillinsky. Die eigentlichen Investitionen seien abgeschlossen – und besser gelaufen als gedacht.
Mit wenig Mehrkosten sei es gelungen, neben der Marktplatzfassade auch die Neben- und Rückfassade zu sanieren. Eine deutlich größere Fläche konnte einbezogen werden; die Kosten stiegen von ursprünglich vorgesehenen 100.000 Euro auf 110.000 Euro. Saniert wurden außerdem der Dachreiter und das Türmchen, es folgten Putzausbesserungs- und Malerarbeiten, auch an den Fenstern und Portalen. An den Fenstergewänden wurde der Sandstein ausgebessert.
Nebenbei wurden noch Verfugungsarbeiten an den Dachzinnen sowie diverse Spengler- und Schlosserarbeiten ausgeführt. Damit wurde das markanteste Marktplatzgebäude zum richtigen Zeitpunkt herausgeputzt. Denn 2013 ist in der Region das „Wittelsbacher Jahr“. Die Region der historischen Kurpfalz wirbt mit so bedeutenden Anlagen wie den Schlössern in Mannheim und Schwetzingen sowie dem Heidelberger Schloss – aber auch mit den Hinterlassenschaften der Wittelsbacher in Weinheim.
Das Alte Rathaus am Marktplatz als eingetragenes Kulturdenkmal mit besonderer Bedeutung gehört dazu. Denn vieles spricht dafür, dass der damalige Kurfürst Ottheinrich den Bau angeordnet hat, möglicherweise ist der bärtige Mann auf dem Steinbildnis am Haus sogar ein Abbild des Wittelsbachers.
Beratung ja – Pille nein
Rhein-Neckar, 05. Februar 2013. (red/ld) Es muss keine Vergewaltigung sein. Das sind die seltensten Fälle, in denen Frauen sich die “Pille danach” verschreiben lassen. Eine wilde Nacht, ein gerissenes Kondom oder die Pille vergessen sind die häufigsten Gründe für Frauen, die gynäkologische Notfallberatung der Krankenhäuser und Frauenärzte in Anspruch zu nehmen. Eile ist in jedem Fall geboten und auch in der Metropolregion verschreiben katholische Krankenhäuser die “Pille danach” nicht.
Von Lydia Dartsch
Die “Pille danach” ist keine Abtreibungspille,
sagt Dr. Kay Goerke, Chefarzt der Gynäkologie der GRN-Klinik Schwetzingen. Sie verhindere, dass sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnisten kann. Von einer Abtreibung sprechen Mediziner erst, wenn sich die Eizelle eingenistet hat, wenn bereits Leben entstanden ist. Genau das wird durch die Pille verhindert: Die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen, wie zur normalen Monatsblutung. Es kommt zu Zwischenblutungen und die befruchtete Eizelle wird mit der Schleimhaut ausgeschwemmt. Aus medizinischer Sicht kommt es zu keiner Schwangerschaft.
Nur 72 Stunden Zeit
Nach dem Sex rennt die Zeit: Ist das Kondom geplatzt und die “Pille davor” vergessen, hat die Frau knapp 72 Stunden Zeit, die “Pille danach” einzunehmen, also drei Tage danach. Um die Pille danach verschrieben zu bekommen, braucht es aufklärendes Gespräch mit einem Arzt, die sogenannte “Notfallberatung”. Darin wird die Patientin befragt – zu ihrer Vorgeschichte, ihrer Periode und ihrem Sexualverhalten. Anschließend führt der Arzt eine gynäkologische Untersuchung durch und macht einen Ultraschall.
Damit soll ausgeschlossen werden, dass die Patientin bereits schwanger ist.
sagt Dr. Goerke. Denn liegt bereits eine Schwangerschaft vor, darf die Pille danach nicht verschrieben werden. Die Gefahr, das ungeborene Kind zu schädigen, ist sonst zu groß. Außerdem darf die Pille nicht verschrieben werden, wenn die Pille im aktuellen Zyklus bereits einmal verschrieben worden ist. Dann ist die Wahrscheinlichkeit zu gering, dass sie wirkt. Außerdem sind die Risiken für den Körper zu hoch.
Die Patientin bezahlt die Pille selbst
Die Pille wird nur an einem speziellen Punkt im Zyklus verschrieben: Etwa drei Tage vor bis fünf Tage nach dem Eisprung. Dieser findet bei den meisten Frauen zwei Wochen nach ihrer Periode statt.
Wo kein Ei ist, kann keins befruchtet werden.
sagt Dr. Goerke. Nach der Notfallberatung und der Aufklärung über die Pille danach sowie zu sexuell übertragbaren Krankheiten, erhält die Patientin auf ihren Wunsch ein Rezept für die Pille danach, das sie bei der Apotheke einlösen kann. Das Medikament kostet zwischen 20 und 35 Euro und wird in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen. Ob die Pille gewirkt hat oder nicht, verrät ein Schwangerschaftstest, den die Frauen zwei Wochen später durchführen sollten. Minderjährige benötigen für die Verschreibung der Pille danach in der Regel die Zustimmung ihrer Eltern.
Nach drei Tagen hilft keine Pille mehr. Das Risiko, dass sich die befruchtete Eizelle eingenistet hat, ist dann zu groß. Es gilt, sich zu entscheiden: Kind ja oder nein? Steht eine Schwangerschaft und der Nachwuchs im Konflikt mit der aktuellen Lebenssituation oder Lebensplanung, helfen Beratungsstellen wie ProFamilia, oder die Caritas und die Diakonie weiter.
Kein Rezept von katholischen Kliniken
Notfallberatungen können alle Ärzte durchführen. In der Regel sind es niedergelassene Frauenärzte sowie Kliniken mit einer gynäkologischen Ambulanz. Rund 100 Patientinnen im Jahr nehmen die Notfallberatung beispielsweise in der GRN-Klinik Schwetzingen in Anspruch. Auch katholische Krankenhäuser führen sie durch, inklusive dem Hinweis auf die Pille danach. Möchte die Patientin ein Rezept dafür, wird dies nicht nur in Köln, sondern auch hier von katholischen Krankenhäuser abgelehnt. Die Frau werden fortgeschickt:
Das St. Josefskrankenhaus weist keine hilfesuchenden Menschen zurück, gleich ihrer medizinischen Indikation. Die Ärzte behandeln und beraten jeden Patienten nach bestem Wissen und Gewissen. Falls sich eine Frau dazu entscheidet, sich die Pille danach verschreiben zu lassen, so wird diese an einen niedergelassenen Arzt überwiesen.
sagt Christian Klehr, Pressesprecher des katholischen St. Josephkrankenhaus Heidelberg und Theresienkrankenhaus Mannheim. Doch was, wenn Wochenende ist und die Frau schon Zeit hat verstreichen lassen mit der Frage, ob sie oder ob sie nicht diese Pille möchte? Was “nach bestem Wissen und Gewissen” klingt, kann für die Frau fatal sein. Die Zeit läuft. Und die Frage, ob eine “Beratung” objektiv läuft, darf man getrost dahingestellt sein lassen. Die Haltung der katholische Kirche ist unmissverständlich.
Aus katholischer Sicht ist das Abtreibung
Nach der katholischen Auffassung beginnt die Schwangerschaft bereits mit der Befruchtung einer Eizelle. Also noch bevor Ärzte von einer Schwangerschaft sprechen. Wird nach der Befruchtung also eine Notfallkontrazeption, wie die Pille danach auch genannt wird, verabreicht und die Eizelle wird ausgeschwemmt, kommt das nach katholischen Gesichtspunkten einer Abtreibung gleich. Leben wird zerstört.
Diese unterschiedlichen Ansichten führen zu Konflikten, vor allem, weil es Aufgabe der Ärzte ist, Leben zu erhalten: In der Gynäkologischen Notfallberatung können sich Frauen nach einer Untersuchung durch den Frauenarzt die Pille danach verschreiben lassen.
Wenig Erfahrung mit Vergewaltigungsopfern
Opfer von Vergewaltigungen werden gleichfalls von katholischen Krankenhäusern behandelt, wie von allen anderen. Bei dieser Behandlung steht vor allem die Anonyme Spurensicherung (ASS) im Mittelpunkt. Allerdings haben nur wenige Gynäkologen Erfahrung mit der Behandlung von Vergewaltigungsopfern. Meist erstatten die Opfer zuerst Anzeige bei der Polizei, die dann mit ihnen einen Spezialisten aufsuchen, der die Untersuchung, die Spurensicherung sowie die Notfallberatung vornimmt.
Die Beamten wissen eigentlich, wohin sie sich mit den Opfern wenden müssen.
sagt Dr. Goerke von der GRN-Klinik Schwetzingen. Die Polizei in Mannheim wendet sich in solchen Fällen an die Universitätzsmedizin Mannheim (UMM):
Je nachdem, wie lange die Tat her ist, nimmt die gynäkologische Ambulanz die ärztliche Versorgung und gynäkologische Untersuchung vor. In besonderen Fällen rufen wir auch die Rechtsmedizin dazu, wenn beispielsweise besondere Verletzungsmuster vorliegen.
sagt Erster Kriminalhauptkommissar Otto Steinbrenner, Leiter Dezernat für Sexualdelikte, in Mannheim. In der UMM erhalten die Opfer auf Wunsch auch die Pille danach.
In manchen Fällen kommen die Frauen zuerst ins Krankenhaus. In Schwetzingen kommt das im Schnitt drei Mal im Jahr vor, sagt Dr. Goerke. Dann nimmt der diensthabende Gynäkologe die Untersuchung und Spurensicherung vor. Anschließend werden die sichergestellten Spuren und Proben drei Monate lang aufbewahrt für den Fall, dass sich das Opfer erst nachträglich zu einer Strafanzeige entschließt.
Den Kommentar unserer Autorin Lydia Dartsch (29) zum Verhalten der katholischen Kirche lesen Sie hier.
Weil der Job auch Spaß machen soll
Weinheim/Bergstraße, 29. Januar 2013. (red/pm) Es sind die Handgriffe, die später einmal in Fleisch und Blut übergehen sollen. Das spiegelverkehrte Zeichnen zum Beispiel. Frisörinnen und Zahnarzthelferinnen brauchen das täglich. Einen Piepser anzuschließen, das wird für einen Mechatroniker ebenso zum Tagesgeschäft gehören wie das Tisch eindecken für einen Restaurant-Fachangestellten. „Macht mir so etwas Spaß?“ „Geht mir das leicht von der Hand?“ „Liegt mir das?“
Information der Stadt Weinheim:
“Das sind Fragen, die sich Achtklässlerinnen und Achtklässler der Haupt- und Werkrealschulen der Region natürlich stellen: „Welcher Beruf passt einmal zu mir?“ Die Regionale Jugendagentur „Job Central“, die Jugendliche von der Bergstraße und dem vorderen Odenwald an das Berufsleben heranführt, bietet jetzt wieder einmal die Möglichkeit, Antworten zu finden. Am Dienstag, 5. Februar, von 9 Uhr bis 13 Uhr, veranstaltet „Job Central“ im Rolf-Engelbrecht-Haus in Weinheim einen Berufeparcours, bei dem die Jugendlichen spielerisch mit den Abläufen verschiedenerBerufe vertraut gemacht werden.
An etwa 25 Stationen können die Jugendlichen praktische berufliche Übungen ausführen und somit einen Einblick in verschiedene Berufsfelder bekommen. Die Schüler wählen sich eine bestimmte Anzahl von Aufgaben aus, die sie gerne bearbeiten möchten und notieren sich anschließend auf einem Laufzettel, mit welchem Erfolg sie diese lösen konnten. Beteiligte Schulen sind die Karl-Drais-Schule, also die Grund- und Werkrealschule Hirschberg/Heddesheim, die Peter-Koch-Schule und die Karrillon-Schule in Weinheim, die Werkrealschule Unterer Neckar Ladenburg, die Friedrich-Schiller-Schule aus Hemsbach sowie die Kurpfalzschule aus Schriesheim.
Mädchen und Jungen absolvieren den Parcours übrigens getrennt, um die Tests möglichst frei von Rollenzuschreibungen ausprobieren zu können. Unterstützt wird „Job Central“ von der Volksbank Weinheim, der Volksbankstiftung Weinheim, der Bürgerstiftung Weinheim, der Jugendagentur Heidelberg, dem Weinheimer Unterstützerkreis Berufstart WUB, der Arbeitsagentur Mannheim und vom Europäischen Sozialfond.”
Rundfunkgebühren-Wucher für Städte und Gemeinden in der Metropolregion
Rhein-Neckar, 25. Januar 2013. (red/aw) Auch Kommunen fordern jetzt Nachbesserungen beim neuen Rundfunkbeitrag. Seit dem 1. Januar 2013 werden die Gebühren einer Gemeinde oder Stadt nicht länger anhand der Geräteanzahl berechnet, sondern nach der Anzahl ihrer Dienststellen und Betriebsstätten, unter Berücksichtigung der dort Beschäftigten und nach der Anzahl ihrer Kraftfahrzeuge. Eine Berechnungsgrundlage die für viele Kommunen zu Kostensteigerungen führt. Die Stadt Mannheim rechnet mit einem zusätzlichen Mehraufwand von 3.000 Euro pro Monat. Städte- und Gemeinde-Verbände haben sich eingeschaltet.
Von Alexandra Weichbrodt
Aufreger Rundfunkbeitrag: Neben der “normalen” Bevölkerung, kritisieren jetzt auch die Gemeinden und Städte des Landes die neue Rundfunkgebühr der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Seit der Reform muss jeder zahlen, ob er die Sender nutzt oder nicht. Während aber in Privathaushalten pro Wohnung ein Beitrag anfällt, müssen die Kommunen ihre Beiträge jetzt nach Anzahl ihrer Dienststellen und Betriebsstätten unter Berücksichtigung der dort Beschäftigten und nach der Anzahl ihrer Kraftfahrzeuge berechnen und bezahlen.
Eine Gemeinde oder Stadt, die viele Betriebstätten wie Bürgerbüros und Standesämter oder einen großen Fuhrpark unterhält, muss also ab diesem Jahr mit Mehrausgaben rechnen. Das befürchten auch der Deutschen Städte- und Gemeindebund (DSTGB) sowie der Deutsche Städtetag: Die Reform der bisherigen Rundfunkgebühr führe zu einer „deutlichen Mehrbelastung“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Für die Mehrausgaben muss der Bürger als Steuerzahler erneut herhalten.
Gegenwehr garantiert
Da bleibt es nicht aus, dass die Kommunen sich wehren. Dafür einsetzen werden sich auch der DSTGB und der Deutsche Städtetag. Angesichts eines möglichen Kostenanstiegs von bis zu 400 Prozent, fordern die Verbände, das Thema erneut in der Rundfunkkommission und der Ministerpräsidentenkonferenz zu behandeln, um eine gerechtere Lösung zu finden.
Ihrer Ansicht nach benachteiligen die Neuregelungen besonders die bürgernahen Kommunen: Je dezentraler eine Stadt- oder Gemeindeverwaltung organisiert ist, desto mehr Betriebsstätten und Dienststellen habe sie. Und daran bemesse sich ja nun die neue Gebühr. Die Folgen: Drastische Kostensteigerungen.
Eine Bewertungsgrundlage, die auch viele Gemeinde- und Stadtkassen in der Metropolregion zukünftig mehr belasten wird. So bestätigt uns der Ladenburger Bürgermeister Rainer Ziegler, dass die Rundfunkgebühr für die Gemeinde Ladenburg bisher bei etwa 2.000 Euro im Monat lag, in Zukunft aber deutlich teurer erwartet wird.
Man habe derzeit hinsichtlich der Höhe jedoch noch Klärungsbedarf mit der Gebühreneinzugsbehörde und warte auf Antwort auf die gestellten Anfragen. Die Gemeinde stehe außerdem mit den kommunalen Landesverbänden DSTGB und dem Deutschen Städtetag in Verbindung.
Über Maßnahmen werden wir gegebenenfalls nach Beendigung der noch laufenden Verhandlungen und nach Abstimmung mit den Verbänden nachdenken,
so Bürgermeister Ziegler.
Ähnlich die Erwartungen in der Gemeinde Hirschberg. Hier erwartet die Gemeindeverwaltung eine Erhöhung von 1.655 Euro auf 1.940 Euro monatlich. Eine Steigerung von 17 Prozent mehr für den Rundfunkbeitrag.
Beitrag der Stadt Mannheim verdoppelt sich
Hart trifft es auch die Stadt Mannheim. Der bisherige Betrag von 2.700 Euro monatlicher Gebühr, wird nach Schätzungen der Stadtverwaltung um 3.000 Euro zusätzlich ansteigen, also 5.700 Euro im Monat, was einer Steigerung von rund 210 Prozent entspricht. Sicher sei man noch nicht, der erste Gebührenbescheid noch auf sich warten lasse. Einsparungsmöglichkeiten sieht die Stadt allerdings keine:
Organisationseinheiten, welche dem gleichen Zweck dienen, können sofern diese sich in einen Gebäude befinden, zu einer Betriebsstätte zusammengefasst werden. So könnten z.B. Gebühren gespart werden. Diese und viele andere Einsparmöglichkeiten hat die Stadt Mannheim ausgeschöpft.
Auch die Stadt Mannheim steht in engem Kontakt mit dem Städtetag Baden-Württemberg, der in der Angelegenheit bereits aktiv geworden ist.
Besser weg kommt da die Stadtkasse im hessischen Viernheim. Mit einer bisherigen vierteljährlichen Rundfunkgebühr von 315,24 Euro ist die Stadt relativ günstig dabei. In Zukunft werden es aber wohl trotzdem über 400 Euro Mehrkosten im Jahr, dank einer neu berechneten Rundfunkgebühr von geschätzten 419,45 Euro pro Quartal.
Weniger Gebühren bleiben die Ausnahme
In Heddesheim hat man schon Gewissheit. Die Gemeinde hat bereits die erste Rundfunkbeitragsrechnung erhalten und kommt günstiger weg als vor der Reform:
In der Abrechnung wurde deutlich, dass der monatliche Beitrag für die Gemeinde im Vergleich zum alten Modell leicht gesunken ist.
Da wird Heddesheim aber wohl eine Ausnahme sein. Obwohl die Gemeinde mit rund 11.5000 Einwohner so groß ist wie die benachbarte Stadt Ladenburg, unterscheiden sich die Rundfunkgebühren erheblich. Grund dafür ist die Anzahl der Betriebsstätten. Dazu gehören auch Bildungseinrichtungen, wie Schulen oder Kindergärten.
So muss Heddesheim mit insgesamt nur drei Schulen einen deutlich kleineren Beitrag leisten, als Ladenburg mit neun Schulen. Anträge auf einer Befreiung solcher Bildungs- und Jugendeinrichtungen werden derzeit vielerorts noch geprüft und lassen ein endgültiges Ergebniss offen.
Definition “Betriebsstätte” gibt Anlass zur Diskussion
In Sachen Betriebsstätten-Definition gibt es ohnhin noch erheblichen Klärungsbedarf. Viele der Gemeinden, befinden sich auch deshalb noch in Verhandlungen mit der Gebühreneinzugszentrale. Nach Auffassung dieser ist beispielsweise die Volkshochschule (VHS) eine eigene Betriebsstätte, viele Kommunen sehen das allerdings anders, insbesondere wenn diese im Rathaus untergebracht ist.
Der Vater des neuen Modells, Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof, lobt seine Idee im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung trotzdem:
Ich habe gemeinsam mit den Rundfunkanstalten ein verfassungsrechtlich zulässiges und praktisch gebotenes Finanzierungssystem entwickelt. Wir haben das Ziel erreicht, einen einfachen, plausiblen Beitrag für alle Bürger zu schaffen.
Wie sich dieses Finanzierungssystem aber für Kommunen oder auch Unternehmen auswirkt, wurde wohl nicht ausreichend ausgewertet. Denn neben den Städten und Gemeinden nutzen auch die Unternehmer in Deutschland den Stimmungsschwung.
Grund dafür sind ebenfalls horrende Neuberechnungen des Rundfunkbeitrags. So soll die Drogeriekette dm etwa 270 Prozent mehr Gebühren zahlen als noch 2012. Der Einzehlhändler Rewe fürchtet gar eine Steigerung um 500 Prozent. Die Drogeriekette Rossmann droht aufgrund der Kostenexplosion sogar mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht.
Schwetzingen und Heidelberg haben noch keinen Überblick
Es wird sich zeigen, ob die Rundfunkkommission gemeinsam mit der Ministerpräsidentenkonferenz noch einmal eine Nachjustierung der Gebührenberechnung für Städte und Gemeinden vornehmen. Fest steht, es wird einige Kommunen geben, die mit einem deutlichen Loch in ihrer Haushaltskasse aus der Gebührenreform herausgehen.
Einige Städte in der Metropolregion lassen die womöglich “teure Überraschung” der Rundfunkgebührenreform aber auch einfach auf sich zu kommen. Manche haben sich noch nicht ausreichend mit dem Thema auseinandergesetzt, so auch die Stadt Schwetzingen. Hier warte man mit Prognosen bis der erste Gebührenbescheid eintrifft. Die Berechnungsgrundlage sei derzeit einfach noch zu unklar, um Zahlen zu nennen. In Ludwigshafen weiß man nichts genaues, weil die frühere GEZ-Gebühr dezentral aus den Budgets der Verwaltungsbereiche gezahlt worden ist.
Ähnlich ist es in Heidelberg. Das Problem hier: Es fehlt der Überblick. Die Betriebsstättten hatten bisher eigenständig mit der Gebührenzentrale abgerechnet.
Derzeit hat aber noch niemand bei der Stadtverwaltung alle Einzelposten zusammengestellt, um zu errechnen wie hoch der neue Gesamtbetrag ausfallen könnte,
erklärte Dr. Bert-Olaf Rieck vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Heidelberg.
Straßenbahnen stehen still – Straßenverkehr rollt normal
Rhein-Neckar, 21. Januar 2013. (red/aw/pm) Der Winter trifft die Metropolregion härter als erwartet. Seit gestern herrscht vielerorts Stillstand. Besonders bei den Straßenbahnen. Die RNV hat in Mannheim und Heidelberg teilweise Stadtbusse abgezogen, um den Schienersatzverkehr zu gewährleisten und hofft auf einen 20-Minuten-Takt. Ganz anders hingegen die Verkehrslage auf den Straßen. Die Polizei in Heidelberg und auch in Mannheim vermeldet keine besonderen Vorkommnisse. Die Autofahrer verhalten sich “sehr besonnen” und ein “Chaos ist ausgeblieben”. Lediglich vereinzelte Unfälle mit Blechschäden wurden gemeldet.
Information der RNV:
“Seit Sonntag, 20. Januar, kommt es im gesamten Verkehrsgebiet der RheinNeckar-Verkehr GmbH (RNV) witterungsbedingt zu massiven Verspätungen und Fahrtausfällen. Der Straßenbahnverkehr in Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und an der Bergstraße ist bis auf Weiteres vollständig eingestellt.
Auch die Buslinien sind von starken Verspätungen und Fahrtausfällen betroffen. Ursachen sind der extreme Eisregen und die daraus resultierende Vereisung von Oberleitungen, Fahrzeugen und Teilen der Fahrbahn. Im Bereich der Oberleitungen besteht außerdem Gefahr durch herabfallende Eiszapfen.
Wegen des extremen Grades der Vereisung sind keine Eisfahrten möglich, um die Oberleitungen vom Eis zu befreien oder eisfrei zu halten. Aufgrund der Witterungsverhältnisse kann der Straßenbahnbetrieb zum morgendlichen Berufsverkehr nicht wieder aufgenommen werden. Berufpendler und Schüler müssen sich in den Morgenstunden auf jeden Fall auf massive Verkehrsbehinderungen, Fahrtausfälle und Verpätungen einstellen. Ein Fahrplanmäßiger Verkehr ist nicht möglich.
Ein Ersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet. Allerdings wird dieser den Ausfall der Straßenbahnen nicht kompensieren und nur in unregelmäßigen Abständen verkehren können. Derzeit sind die Straßen, vor allem in Mannheim und Ludiwigshafen, jedoch so glatt, dass auch viele der Ersatzbusse nicht fahren können.
In Mannheim werden die meisten Buslinien eingestellt, um einen Schienenersatzverkehr für die Straßenbahnlinien einzurichten. Die Bahnlinien 1, 3 und 4 werden etwa im 20-Minutentakt durch Busse ersetzt. Zusätzlich verkehren durchgehend die Nachtbusse der Linien 6 und 7, ebenfalls alle 20-Minuten. In Ludwigshafen werden die Stadtbuslinien regulär bedient. Die Bahnlinien 6 und und 7 werden im 20-Minutentakt durch Januar 13 die Nachtbuslinien 96 und 97 ersetzt. Auch in Heidelberg werden teilweise
Busse von den regulären Buslinien abgezogen, um den Straßenbahnverkehr zu ergänzen. Somit soll sowohl auf den- Bus als auch auf den Bahnlinien ein 20-Minutentakt gewährleistet werden.
Derzeit sind hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Bereichen der RNV im Einsatz, um die Störung zu beheben und die Fahrgäste trotzdem an ihr Ziel zu bringen. An vielen Haltestellen sind Infoposten im Einsatz, um über die derzeitige Lage zu informieren. Gleichzeitig wird versucht, die Oberleitungen manuell vom Eis zu befreien, da eine chemische Enteisung aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist.”
Straßenbahnen liegen auch am Montag auf Eis
Rhein-Neckar, 20. Januar 2013. (red/ld) Der Straßenbahnverkehr im gesamten Bereich der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) sind eingestellt. Grund sind der anhaltende Eisregen, vereiste Oberleitungen und Straßenbahnen. Ersatzbusse sollen morgen früh Abhilfe schaffen. Berufspendler und Schüler müssen sich wohl trotzdem auf massive Behinderungen einstellen.
Information der Rhein-Neckar-Verkehrgesellschaft:
“Seit Sonntag, 20. Januar, kommt es im gesamten Verkehrsgebiet der RheinNeckar-Verkehr GmbH (RNV) witterungsbedingt zu massiven Verspätungen und Fahrtausfällen. Der Straßenbahnverkehr in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg ist bis auf Weiteres vollständig eingestellt. Auch die Buslinien sind von starken Verspätungen betroffen. Ursachen sind der extreme Eisregen und die daraus resultierende Vereisung von Oberleitungen, Fahrzeugen und Teilen der Fahrbahn. Im Bereich der Oberleitungen besteht außerdem Gefahr durch herabfallende Eiszapfen.
Wegen des extremen Grades der Vereisung sind keine Eisfahrten möglich, um die Oberleitungen vom Eis zu befreien oder eisfrei zu halten. Aufgrund der Witterungsverhältnisse ist derzeit sehr unwahrscheinlich, dass der Straßenbahnbetrieb rechtzeitig zum morgendlichen Berufsverkehr wieder aufgenommen werden kann. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet.
Allerdings wird dieser den Ausfall der Straßenbahnen nicht kompensieren und nur in unregelmäßigen Abständen verkehren können. Berufpendler und Schüler müssen sich in den Morgenstunden auf jeden Fall auf massive Verkehrsbehinderungen, Fahrtausfälle und Verpätungen einstellen. Ein Fahrplanmäßiger Verkehr ist nicht möglich.”
Weinheim wächst weiter 2013
Weinheim, 18. Januar 2013. (red/pm) Der Trend hält jetzt schon ein paar Jahre an: Weinheim wächst wieder stetig. Die Zahl der Bevölkerung in der größten Stadt des Rhein-Neckar-Kreises steigt, nachdem sie bis etwa zur Jahrtausendwende eine Weile rückläufig war. Zum Jahreswechsel wies das Statistische Landesamt für Weinheim exakt 43 456 Einwohner auf – 21 110 Männer und 22 346 Frauen. Das sind etwa 120 mehr als zum 31.12. 2011, also vor einem Jahr. Und das, obwohl beim Standesamt in 2012 immerhin 549 Sterbefälle registriert worden sind (gegenüber 484 im Vorjahr). Hingegen wurden beim Bürger- und Ordnungsamt im selben Zeitraum 365 neugeborene Kinder angemeldet.
Von Roland Kern
“Erfreulich hoch (575) ist die Zahl der Geburten am Weinheimer Krankenhaus; allerdings wirkt sich das nicht direkt auf die Bevölkerungsstatistik aus, denn diese Kinder stammen ja auch aus Familien der Nachbarkommunen – so wie Weinheimer Kinder zum Beispiel auch in Mannheim, Heidelberg oder Heppenheim zur Welt kommen. Insgesamt entspricht der Bevölkerungszuwachs dem seit Jahren anhaltenden positiven Saldo der Einwohnerschaft.
Im Monatsdurchschnitt melden sich im Bürgerbüro deutlich mehr Personen als neue Bürger an als ab. Marie und Felix waren die beliebtesten Kindernamen. Bei den Mädchen folgen Sophie und Emilia, bei den Jungen Ben und Luca.
Es ist keine Frage: Weinheims Beliebtheit als Wohnort wächst weiter. Das Bevölkerungswachstum findet vor allem in der Kernstadt statt. Dort wohnen im Moment 268 Personen mehr als vor einem Jahr, insgesamt 30 169. Den größten Zuwachs verzeichnet die Weststadt (+95) vor der Nordstadt (+79), der Innenstadt (+66), dem „Müll“ (+21) und der Südstadt (+7). Die Weststadt bleibt mit jetzt 16 252 Bewohnern mit Abstand der größte Stadtteil.
Unter den Ortsteilen hat Lützelsachsen im letzten Jahr recht deutlich an Einwohnern verloren, nämlich 70 in einem Jahr. Nach einem ständigen Zuwachs in den letzten Jahren durch das Neubaugebiet „West“ pendelt sich die Zahl bei jetzt rund 4500 ein. Allerdings, Abhilfe naht: Schon ab diesem Jahr wird die Bebauung im Neubaugebiet „Lützelsachsen Ebene“ beginnen. Rund 1300 Neubürger sollen es in ein paar Jahren dort sein – das Gebiet zielt auf Familien mit Kindern ab.
80 Personen weniger wohnen aktuell auch in Rippenweier, aber das ist mehr eine statistische Besonderheit: Das frühere Ferienheim der Evangelischen Kirche am Waldrand ist mittlerweile im Besitz eines Unternehmens, das Wohnraum für Personen anbietet, die kurzfristig in der Region einen Arbeitsplatz gefunden haben und eine vorübergehende Wohnung suchen. Die meisten davon melden sich mit einem festen Wohnsitz an, wenn ihr Aufenthalt länger als ein halbes Jahr dauert. Deshalb war die Zahl der in Rippenweier gemeldeten Personen in 2011 kurzzeitig deutlich angestiegen. Jetzt ist sie mit rund 1030 wieder auf Normalmaß. Sulzbach hat leicht an Einwohnern verloren (-21), Hohensachsen, Ritschweier und Oberflockenbach haben leicht zugelegt.
Hochburg des Heiratens
Weinheim bleibt im Land die Hochburg des Heiratens. Wieder haben sich 430 Paare getraut, das liegt im Schnitt der letzten Jahre. Interessant ist dabei wieder der „touristische Aspekt“, denn mehr als die Hälfte der Eheschließungen wurden wieder von außerhalb angemeldet, am meisten von Mannheimern (38). 18 Viernheimer Paare gaben sich in Weinheim das Ja-Wort, elf Birkenauer, zehn Hirschberger und zehn Heidelberger. Aus Frankfurt reisten sieben Paare zum Heiraten unter die Burgen, aber jeweils eins auch aus Berlin, Hamburg und Köln. Auch aus Lima in Peru und Shanghai in China kam ein Paar nach Weinheim.
Der Trend zum spätentschlossenen Ja-Wort hielt auch 2012 an. Das Durchschnittsalter der Männer lag bei 37,5 Jahren, der Frauen bei 34,1 Jahren. Der älteste Bräutigam war 85 Jahre alt, die älteste Braut 75. Erstmals durften 2012 im Weinheimer Rathaus auch gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften vollzogen werden. Zwei männliche und zwei weibliche Paare machten von dieser Möglichkeit Gebrauch.
Die Statistik finden Sie hier.
Anm. d. Red.: Roland Kern ist Pressesprecher der Stadt Weinheim.
Trotz Einigung bleibt der bittere Nachgeschmack
Weinheim, 17. Dezember 2012. (red/aw) Noch einem monatelangem Rechtsstreit hat der fristlos gekündigte Betriebsrat Helmut Schmitt nun einen vermeintlichen Sieg erzielt. Er darf seine Arbeit im Unternehmen und im Betriebsrat wieder aufnehmen. Allerdings dürfte das Verhältnis zwischen Schmitt und seinem Arbeitgeber sowie den anderen Betriebsratkollegen dauerhaft beschädigt sein.
Kommentar: Alexandra Weichbrodt
Der Streit zwischen dem gekündigten Betriebsrat Helmut Schmitt und der nora systems GmbH ist beendet. Die Parteien erzielten in der vergangenen Woche einen Vergleich. Jetzt darf Helmut Schmitt wieder bei der nora systems GmbH arbeiten und sogar seine Tätigkeit im Betriebsrat wieder aufnehmen. Ein vermeintlicher Sieg für den langjährigen Arbeitnehmer des Weinheimer Unternehmens.
Die Anschuldigungen gegen Schmitt wogen schwer:
Störung des Betriebsfriedens, Verstoß gegen die Geheimhaltungspflicht, Verletzung von Persönlichkeitsrechten.
Vorwürfe, die nun nach dem Vergleich so nicht mehr kommuniziert werden (dürfen). Über den genauen Vergleichsinhalt wurde Stillschweigen vereinbart. Allerdings machte Schmitt bereits im Vorfeld deutlich, dass er einem Vergleich nur zustimme, wenn die Anschuldigen vorbehaltslos zurückgenommen würden.
nora macht Rückzieher
Das hat die nora systems GmbH wohl getan. Denn auch die sofortige Wiedereingliederung in das Unternehmen wurde Helmut Schmitt mit dem Vergleich zugesichert. Die nora macht also einen Rückzieher und gesteht damit Fehler ein. Die Frage ist nur: Mit welchem Hintergedanken?
Vielleicht war es für das Unternehmen ein bisschen zu viel mediale Aufmerksamkeit. Ein eigentlich unkündbares Betriebsratmitglied fristlos zu entlassen, sorgt nicht für die beste Presse. Schon gar nicht, wenn man auf der Suche nach einem Käufer ist. Schmitt vermutete schon im November einen Zusammenhang zwischen einem möglichen Vergleich und dem geplanten Verkauf. Es bleibt also ein bitterer Nachgeschmack. Nicht Einsicht führte zum Vergleich, sondern Geschäftsinteressen.
Es ist davon auszugehen, dass Schmitt weiterhin ein Kritiker der Unternehmensleitung bleibt, wenn es um den geplanten Verkauf der nora systems GmbH geht. Schmitts Kritik an einem erneuten Verkauf des Weinheimer Unternehmens war der Anlass zum Streit mit dem Betriebsrat. Er bemängelte vor allem den Umgang mit Belegeschaftsinteressen und einen möglichen Stellenabbau im Falle eines Verkaufs.
Der Betriebsrat schloss ihn daraufhin Ende Juni diesen Jahres aus dem Betriebsrat aus, weil Schmitt “die Verhandlungen der Geschäftsleitung über einen möglichen Verkauf systematisch blockiert und sabotiert” habe. Es folgte die fristlose Entlassung aus dem Unternehmen.
Inhalt des Streits immer noch aktuell
Das Thema “Verkauf” ist allerdings nach wie vor aktuell. Die nora systems GmbH sucht immernoch einen Käufer. Die Befürchtungen eines Stellenabbaus sind immer noch präsent. Das Verhältnis zwischen Schmitt und nora bleibt daher vermutlich, trotz “Einigung”, angespannt. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass das Betriebsrat-Gremium Helmut Schmitt einen besonders warmen Willkommens-Empfang bereitet.
Eine große Auseinandersetzung hat Helmut Schmitt gewonnen. Jetzt kann Helmut Schmitt wieder für die Belegschaft im Unternehmen tätig sein. Ob das dem restlichen Betriebsrat gefällt und wie die “Zusammenarbeit” mit diesem zukünftig aussehen wird.
Streit zwischen gekündigtem Betriebsrat und nora beendet
Weinheim, 17. November 2012. (red/aw) Der Rechtsstreit zwischen nora systems und dem gekündigten Betriebsrat Helmut Schmitt ist beendet. Vergangene Woche einigten sich beide Parteien auf Basis eines Vergleichsvorschlags des Arbeitsgerichts Mannheims. Helmut Schmitt ist mit sofortiger Wirkung rehabilitiert.
Die Einigung zwischen Helmut Schmitt und der nora systems GmbH beinhaltet, dass der Anfang Juli 2012 gekündigte Schmitt sowohl sein Beschäftigungsverhältnis als auch seine Tätigkeit als Betriebsrat wieder aufnehmen kann. Über den genauen Wortlaut hingegen wurde von beiden Parteien Stillschweigen vereinbart.
Es ist aber davon auszugehen, dass die nora systems ihre Behauptungen gegen Helmut Schmitt vollständig zurückgenommen hat. Diese Bedingung für einen Vegleich hatte Schmitt gegenüber weinheimblog.de bereits am 15. November genannt.
nora systems hatte Helmut Schmitt fristlos entlassen, nachdem die Betriebsratmehrheit den langjährigen Arbeitnehmer aus dem Gremium ausgeschlossen hatte. Schmitt wurde vorgeworfen, die Verhandlungen der Geschäftsleitung über einen möglichen Verkauf systematisch “blockiert und sabotiert zu haben”. Ausserdem habe er laut Geschäftsleitung Persönlichkeitsrechte verletzt und gegen die Pflicht der Geheimhaltung verstoßen.
Rücknahme von Kündigung und Betriebsratsausschluss
Vorwürfe und Anschuldigungen, die Helmut Schmitt nicht auf sich sitzen lassen wollte. Er zog vor das Arbeitsgericht. Ein erster Gütertermin im August diesen Jahres scheiterte bereits. Ein Gerichtstermin im November wurde aufgrund eines Vergleichsvorschlags des vorsitzenden Richters Wolfgang Gruber abgesagt. Schmitt zeigte sich damals vorsichtig optimistisch, wollte jedoch zunächst die endgültige Formulierung einer möglichen Einigung abwarten.
Diese scheint nun gefunden zu sein. Helmut Schmitt ist rehabilitiert. Nicht auszuschließen, dass die Geschäftsleitung einem Vergleich zustimmte, um weitere Aufmerksamkeit zu vermeiden. Der Streitfall hatte in der Vergangenheit zu zahlreichen Solidaritätsbekundungen geführt und großes mediales Aufsehen erregt. Da die nora systems GmbH aber gerade dabei ist, einen Käufer zu suchen, könnte da durchaus ein Zusammenhang bestehen, vermutete Schmitt bereits nach dem Vergleichsvorschlag des Richters im November.
Huren und Einsiedler – Viele Leben
Heidelberg/Mannheim/Rhein-Neckar, 08. November 2012. (red/ld) Sie sind schwangere Prostituierte auf Öltankern, Einsiedler in der argentinischen Steppe und Töchter beim Ausbruch aus den Traditionen. Die Protagonisten des 61. Internationalen Filmfestivals gehen ihren Weg. Ab heute Abend begleiten sie die Zuschauer des Festivals zehn Tage lang. Sie zeigen dabei vor allem eines: Leben! Aber wie?
In Mannheim und Heidelberg sind die roten Teppiche ausgerollt, wenn um 20:00 Uhr im Heidelberger Schlossgarten der Wettbewerb startet. Es geht um die besten Geschichten, um Lebenswege, um Entscheidungen, wie Menschen in aller Welt ihr Leben in die Hand nehmen und festgetretene Pfade verlassen, oder sich von den Traditionen mittragen lassen. “Leben! Aber wie?” ist das Motto, dem sich die ausgewählten Regie-Newcomer angenommen haben. Die dreiköpfige internationale Jury und das Publikum können bis nächste Woche, Sonntag 18. November, den Sieger aus den 28 Wettbewerbsfilmen küren.
Raue Hände auf der Leinwand
Einer der Filme ist “Chaika”: Die hochschwangere Ahysa arbeitet als Prostituierte auf einem Fischtrawler im Schwarzen Meer. Als sie aus ihrem Leben auf See mit dem Seemann Asylbeck und ihrem Kind ausbrechen will, findet sie sich plötzlich in der rauen Einöde Sibiriens wieder. “Ayadin Khachina” – Raue Hände braucht Zakia aus Casablanca, um nach Spanien auszuwandern. Ihr Nachbar, der Friseur Mustapha, kann ihr bei den Visa zwar helfen, aber er hat sich schon in Zakia verliebt, die trotz aller Mittel immer noch keine rauen Hände hat.
Aus diesen Filmen müssen Adrián Solar, Kaisu Isto und Karoline Eichhorn den den Newcomer of the Year finden. Adrián Solar ist Produzent und hat seit 1984 über 28 Filme in Deutschland, Argentinien, Brasilien und Chile produziert. Kaisu Isto ist leitende Redakteurin der Bereiche Spielfilm und internationaler Koproduktion bei der Finnish Film Foundation. Karoline Eichhorn ist Schauspielerin und hatte nach ihrem Durchbruch 1989 an der Schaubühne Berlin bereits Engagements am Thalia Theater, dem Wiener Burgtheater oder bei den Hamburger Kammerspielen. Ihr Durchbruch als Filmdarstellerin feierte sie neben Götz George in „Der Sandmann“. Viele große Namen der Filmkunst wurden auf dem Festival entdeckt: Darunter sind Wim Wenders (1969), Jim Jarmusch (1980) oder Lars von Trier (1984).
Simón Solar könnte ein aussichtsreicher Anwärter für den Preis des “Newcomer of the Year” sein. Sein Film “Tiempos Menos Modernos – Not So Modern Times” eröffnet die Festivalwoche. In dem Film geht es um einen argentinischen Einsiedler, der eines Tages einen Fernseher bekommt. Statt in die Wildnis verliebt er sich in eine Fernsehtelenovela und in das Leben unter Menschen. Neue Perspektive auf das Leben und ein Blick auf sich selbst verspricht der Film dem Zuschauer. Ob er das hält, lesen Sie morgen auf dem Rheinneckarblog.de.
Film zum Anfassen
Mit großen Fragezeichen gehen die Besucher meist aus den Vorstellungen heraus. Bei den Filmgespräche können sie den Regisseuren und Schauspielern ihre Fragen stellen. Die Gespräche finden jeweils nach den Vorstellungen im Foyer statt. Der Eintritt dazu ist kostenlos. Ein Festival für die Familie: Zusätzlich gibt es sechs Kinderfilme und sieben Sondervorführungen sowie fünf Werke von Krzysztof Kieslowski zu sehen.
Karten für die Vorstellungen und die Preisverleihungen gibt es an den Festival-Info-Points und den Festivalkassen für regulär 8,50 Euro pro Film. Für Kinderfilme gibt es Karten für 2,50 Euro. Jeden Abend gibt es ab 23 Uhr Kurzfilme bei freiem Eintritt. Wer schlau ist, reserviert seine Karten auf der Homepage des Festivals www.iffmh.de.
Fahren Sie bei Glätte langsamer, bleiben Sie ruhig
Rhein-Neckar, 30.Oktober 2012. Nach dem ersten Glatteisunfall in diesem Jahr auf der Mannheimer Jungbuschbrücke, haben wir die Polizei befragt, was Autofahrer bei Kälteinbruchen beachten müssen. Winterreifen und angepasste Geschwindigkeit verringern die Gefahr von Unfällen und auf Brücken heißt es aufpassen.
Von Timo Tamm
Am Montagmorgen war ein Fiat mit Sommerreifen bei überfrierendem Nebel auf der glatten Fahrbahn der Jungbuschbrücke in den Gegenverkehr geraten und gegen einen Nissan geprallt. Insgesamt wurden fünf Personen bei dem Unfall verletzt, zwei davon schwer. Die Brücke musste für zwei Stunden gesperrt werden, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führt. Markus Pape, stellvertretender Leiter der Verkehrsüberwachung der Mannheimer Polizei, gibt wesentliche Tipps für unsere Leser.
Von Oktober bis Ostern Winterreifen
Erst einmal ist es bei überfrierender Nässe, Glatteis, Schnee und entsprechender Witterung von der Straßenverkehrsordnung vorgeschrieben, dass Sie bei Ihrem Fahrzeug mindestens sogenannte M+S-Reifen (M+S steht dabei für „Matsch & Schnee“) aufziehen. Sonst drohen 40 Euro Bußgeld und die Unfallgefahr ist erhöht. Dieses Jahr kam der Kälteeinbruch Ende Oktober schnell, früh und heftig. Als Faustregel gilt es, von Oktober bis Ostern (von O bis O) entsprechende Reifen aufziehen. Damit senken Sie das Risiko, mit Ihrem Fahrzeug ins Rutschen zu kommen.
Wo müssen Sie besonders auf Glätte aufpassen
Besondere Gefahrenstellen für Sie sind Brücken, die Standorte von Nebelbänken und Bereiche mit Schatten (beispielweise Alleen). Auf Brücken kühlt die freie Luft unter der Brücke die Fahrbahn zusätzlich ab: Schon bei plus vier Grad Celsius kann es zu Glätte kommen. Kommen dazu noch Nebelbänke, kann Bodenfrost zu Glätte führen. Denn in Nebelbänken ist viel Feuchtigkeit in der Luft, die leicht auf der kalten Fahrbahn überfriert. Außerdem sind Straßen unter Brücken eventuell empfindlich glatte Gefahrenbereiche, wo der Schatten verhindert, dass glatte Flächen auftauen. Auch in höheren Lagen kann es selbstverständlich glatt sein.
Was können Sie tun, wenn Sie ins Rutschen kommen
Wenn Sie mit dem Auto langsamer fahren, senken Sie damit das Risiko, dass sich Ihr Wagen unerwartet verhält. Wenn er dann doch ausbricht, haben Sie bei langsameren Tempo mehr Zeit, darauf zu reagieren. Ausbrechen kann Ihr Auto leider sehr unterschiedlich. Es bedeutet zunächst einmal, dass Ihr Wagen hat nicht mehr genügend Halt auf der Fahrbahn hat. Befinden Sie sich nun in einer Kurve oder in einer Steigung, bewegt sich die Masse Ihres Autos unkontrolliert weiter. Bleiben Sie ruhig und bremsen Sie sehr dosiert und lenken Sie nicht hektisch. Mit vorsichtigen Gegenbewegungen können Sie Ihr Fahrzeug aber unter Umständen wieder unter Kontrolle bringen.
Sichern Sie im Falle eines Unfalls erst die Unfallstelle
Es hat trotzdem gekracht, Sie sind mit einem anderen Fahrzeug, der Leitplanke oder anderem kollidiert. Überprüfen Sie sich kurz selbst, ob Sie verletzt sind. Sichern Sie nun sofort die Unfallstelle, indem sie mit Warnweste ein Warndreieck innerorts zügig in mindestens fünzig Meter Entfernung zum Fahrzeug aufstellen. Auf der Autobahn müssen es dagegen 150 Meter sein. Befinden sich andere Personen auf der Fahrbahn, bringen Sie diese in Sicherheit. Rufen Sie die Polizei. Sprechen Sie andere Personen und Fahrer direkt an, dass Sie Ihnen helfen. Wichtig: Sie sollten Decken im Auto haben, Warnweste- und dreieck und Ihr Handy sollte vor Fahrtbeginn aufgeladen sein.
Keine Erhöhung der Gewerbesteuer in Weinheim
Weinheim, 25. Oktober 2012. (red/pm) Die Große Kreisstadt Weinheim bleibt ein unternehmerfreundlicher Wirtschaftsstandort. Die Mehrheit des Gemeinderates hat am Mittwoch die Ablehnung des Gewerbesteuer-Hebesatzes um 20 Punkte auf 370 Punkte abgelehnt.
Information der Stadt Weinheim:
“Mit einem Hebesatz von 350 Punkten liegt Weinheim im Vergleich zu den anderen Großen Kreisstädten im Rhein-Neckar-Kreis am unteren Ende, gemeinsam mit Hockenheim. Sinsheim, Leimen, Wiesloch und Schwetzingen haben einen höheren Satz, die Großstädte Mannheim und Heidelberg sowieso. Auch Weinheims hessische Nachbarstadt Heppenheim liegt mit 360 Prozentpunkten leicht darüber. Oberbürgermeister Heiner Bernhard betonte, dass die Stadt mehr auf Neuansiedlungen von Gewerbetreibenden abziele statt auf höhere Steuern. „Ich glaube“, so der OB, „dass wir mit einer niedrigeren Gewerbesteuer auf Dauer mehr Einnahmen haben als mit einer höheren“. Weinheim plant im Moment unter anderem ein großflächiges Gewerbegebiet an der Autobahn A5.”
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