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Sonntag, 26. Januar 2014

Einsatz in der Zeppelinstraße

Waschmaschinenbrand ohne größere Folgen

Weinheim, 30. September 2012. (red/pm) Die Feuerwehr Weinheim wurde am gestrigen Samstagnachmittag zu einem Brand in die Zeppelinstraße beordert. Eine Waschmaschine war in Brand geraten. Die Wohnung konnte nach kleinen Nachlöscharbeiten dem unverletzten Bewohner wieder übergeben werden.

Information der Feuerwehr Weinheim:

“Zu einem Waschmaschinenbrand wurde die Feuerwehr Weinheim am Samstagnachmittag gerufen. Gegen 16.20 Uhr wurde die Abteilung Stadt alarmiert und rückte mit zwei Löschfahrzeugen und der Drehleiter in die Zeppelinstraße aus. Beim Eintreffen der Feuerwehr war das Gebäude bereits geräumt. Ein Trupp ging zur Erkundung unter Atemschutz in die verrauchte Wohnung vor. Das Feuer war bereits gelöscht.

Die Waschmaschine wurde ins Freie gebracht und mit der Wärmebildkamera kontrolliert. Da noch Glutnester festgestellt werden konnten, fanden kleiner Nachlöscharbeiten mit einer Kübelspritze statt. Die Wohnung wurde mit einem Hochdrucklüfter vom Rauch befreit und konnte danach dem Bewohner wieder übergeben werden. Der Rettungsdienst, der ebenfalls an der Einsatzstelle war musste nicht tätig werden, da bei dem Brand niemand verletzt wurde.”

Berufskorrespondent Schroeder

Gerichteküche Weinheim

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Weinheim, 30. September 2012. (red) Unser neuer Mitarbeiter ist ein harter Hund: Berufskorrespondent Schroeder deckt auf, was andere noch nicht mal ahnen. Ob als Hauptstadtkorrespondentn mit Kommentaren zum landesbolidischen Geschehen, ob als regioneller Rechenchör oder lokaler Reportierer.

(Hinweis: BKS (so sein Zeichen) finden Sie immer auf dem Rheinneckarblog.de. Ist BKS vor Ort unterwegs, dann auf dem entsprechenden Ortsblog – die finden Sie oben im Menü unter Nachbarschaft. Alle Recherchen und Hintergrundberichte von BKS gibts es hier.)

Aktuell hat Berufskorrespondent Schroeder erstmals in Weinheim recherchiert und skandalöse Zustände aufgedeckt. Sein investigativer Bericht:

Claus Hofmann ist neuer Leiter des Amts für Jugend und Soziales

Ein Mann für alle Generationen

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Claus Hofmann – Der neue Leiter des Weinheimer Rathausamtes für Jugend und Soziales

Weinheim, 29. September 2012. (red) Das Soziale liegt ihm am Herzen, egal ob nach außen oder nach innen. Wenn Claus Hofmann, der neue Leiter des Weinheimer Rathausamtes für Jugend und Soziales, von den Schwerpunkten seiner Arbeit spricht, dann kommt er schnell auf die Kolleginnen und Kollegen. „Wir sind ein super Team, jeder schätzt den anderen und wir helfen uns gegenseitig“, sagt er. Seine Wertschätzung ist hoch: „Meine Leute haben eben meistens mit Menschen zu tun, denen es – zumindest vorübergehend – nicht gut geht, und diese Aufgabe meistern sie ausgezeichnet, jeden Tag.“

Von Roland Kern

„Meine Leute“ – so kann er es nun ausdrücken, denn der 53-jährige Diplom-Verwaltungswirt im Range eines „Stadtoberamtsrats“ ist in dieser Woche im Weinheimer Gemeinderat zum neuen Leiter des Amtes für Jugend und Soziales gewählt worden – verbunden mit viel Lob und Anerkennung für das bisher Geleistete.

Denn Claus Hofmann ist in Verwaltung und Kommunalpolitik beleibe kein unbeschriebenes Blatt. Schon seit 1985 war er Leiter der Abteilung Jugendamt und seit einigen Jahren Stellvertreter von Amtsleiter Heiner Amann, der im Frühjahr in den Ruhestand getreten ist.

Mit seiner ruhigen und überlegten Art hat er sich im Amt und bei seinen Partnern in der Stadtgesellschaft in den letzten Jahren hohes Ansehen erworben. Zu seinen Aufgabengebieten gehörten bislang schon so zentrale Jugendamtsbereiche wie die Führung von Amtsvormundschaften, die wirtschaftliche Jugendhilfe und die Prozessführung in Amtshilfeverfahren.

Hofmann, der in Weinheim das Wirtschaftsabitur ablegte und in Birkenau wohnt, steht seit zwei Jahren als Person aber auch für die Wahrnehmung wachsender Aufgaben im Fachamt, das sich durch die Abgabe der Jugendhilfeverwaltung an den Landkreis strukturell verändert hat. Im Zuge des voranschreitenden Demografischen Wandels sind weitere Tätigkeiten hinzugekommen. So ist Hofmann aktuell auch kraft Amtes beratendes Mitglied im Stadtseniorenrat. „Es geht darum, in einer Stadt, das soziale Miteinander der Generationen zu stärken“, beschreibt er.

Der neue Amtschef gehört außerdem zu den Akteuren des Runden Tisch Demenz, des Runden Tisch Demografie in der Weststadt und Gründungsmitglied eines gerade erst ins Leben gerufenen Fördervereins Alzheimer. Auch bei der Organisation des nächsten Weinheimer Demenztages am Sonntag, 14. Oktober, ist er mittendrin. Ohne, wie er betont, die anderen Protagonisten der Stadtgesellschaft – die Jugend – aus den Augen zu lassen.

Angedockt an seinem Amt sind auch der Stadtjugendring und das Mehrgenerationenhaus. Ist der Spagat nicht zu groß? „Nein“, sagt Claus Hofmann, „das ist die Chance, die Generationen zu verbinden und füreinander Verständnis zu wecken.“

Anmerkung der Redaktion: Roland Kern ist Pressesprecher der Stadt Weinheim.

Lützelsachsen Ebene

Mit Google Maps zum zukünftigen Bauplatz

So funktioniert gekonnte Nutzerführung - Am Klick führt kein Weg vorbei. (Bild:www.luetzelsachsen.de)

So funktioniert gekonnte Nutzerführung – Am Klick führt kein Weg vorbei. (Bild:www.luetzelsachsen.de)

Weinheim, 28. September 2012. (red/cm) Wie bereitet man kommunale Informationen transparent auf? Keine einfache Aufgabe. Mit dem Online-Projekt “www.luetzelsachsen.de” hat die Stadt Weinheim den Selbstversuch gewagt. Ist er gelungen?

Von Christian Mühlbauer

Auf der Suche nach einem Bauplatz fällt es nicht immer leicht, alle Faktoren zügig zu erfassen. Was kostet die Fläche? Wie groß ist sie? Wie sieht es in der Umgebung aus? Die Stadt Weinheim geht mit der Lützelsachsen Ebene nun den Online-Weg – und der ist grandios gelungen.

Wer von Weinheim aus kommend etwas südlich fährt, gelangt zur Lützelsachsen Ebene. Ein auf den ersten Blick eher unscheinbares Areal. Unscheinbar im Sinne von „ganz normal“. Im dortigen Wohngebiet befinden sich jedoch zahlreiche Bauplätze.
Wer auf der Suche nach einem solchen Bauplatz für ein Eigenheim ist, muss fast noch immer einen schwierigen Weg gehen, um an alle relevanten Informationen zu gelangen. Die Stadt Weinheim setzt mit der Website www.luetzelsachsen.de nun auf ein anderes Pferd.

Wie funktioniert die digitale Bauplatz-Übersicht?

Sobald man die Website aufgerufen hat, wird man fast schon automatisch über die zentrale Ansicht zum Klicken verleitet. Der Weg führt zu einer Google Maps Karte der Lützelsachsen Ebene. Jedoch nicht so, wie man diese aus Google Maps kennt.

In Zusammenarbeit mit der Internet-Agentur WebQ wurde das Satellitenbild mit kommunalen Daten unterfüttert. Oder anders ausgedrückt: Die Zuschnitte der Bauplätze wurden exakt in der Aufnahme eingetragen.

Das Ergebnis kann sich mehr als nur sehen lassen. Detaillierte Übersichten über das Baugebiet und seine freien Plätze mit vielen weiteren Informationen.

Bringt www.luetzelsachsen.de einen echten Mehrwert?

Wer ein Haus bauen möchte und dafür nach dem idealen Platz sucht, wird von vielen Faktoren angetrieben. Der Preis für das Baugrundstück steht bei vielen verständlicherweise an der Spitze.

Um den Zuschnitt, die Fläche sowie alle anfallenden Erschließungskosten für ein Grundstück zu erfahren, muss man jedoch meist einen kleinen Informationsmarathon auf sich nehmen.

Die Website nimmt einem diesen Vorgang weitgehend ab. Ein Grundstück mit rund 700qm Fläche kostet etwa 280.000 Euro – inklusive Erschließungskosten und Abwasserbeitrag.

Eine schnelle, klare und eindeutige Information, die für Käufer echte Vorteile bietet. Vor allem da die Stadt von mehreren Interessenten pro Grundstück ausgeht. Über die Website ist es nämlich auch möglich, sich gleich über andere freie Alternativ-Grundstücke zu informieren.

Zusatzinformationen für Interessenten

Der Preis allein zieht jedoch noch keine Käufer an. Auch das hat man mit luetzelsachsen.de wohl bedacht. Vielfältige Informationen zu Kultur, Sport, Nahverkehr und vielem mehr stehen auf der Homepage bereit, von Interessenten geprüft zu werden.
Der eigentliche Clou ist und bleibt aber tatsächlich die Integration von Google Maps.

Interessiert uns beispielsweise, ob ein Gymnasium in der Nähe ist, erhalten wir zügig die Adresse. Leider können wir diese über die Bauplan-Karte nicht eingeben. Ganz instinktiv öffnet man nun aber Google Maps in einem neuen Tab und prüft, wo das Gymnasium denn nun im Verhältnis zum Baugebiet liegt.

Volle Integration – zumindest fast

Das Angebot ist eine großartige und vor allem auch optisch informative und ansprechende Lösung. Ohne Zweifel musste hier etwas investiert werden. Das wirft dann aber die Frage auf, wieso man bei den Bauplätzen den Strich gezogen hat.

Wir vermissen ähnlich kleine, niedliche Icons, die uns beim Herauszoomen aus dem Wohngebiet auf die ganzen weichen Faktoren der Umgebung aufmerksam machen. Vielleicht ein kleines Euro-Symbol für ein Einkaufszentrum wie die Weinheim-Galerie? Oder eine Tafel für Schulstandorte?

Eine exzessive Umsetzung wäre gar nicht notwendig gewesen. Weinheim selbst hätte hier schon genügt. Eventuell noch Viernheim, welches bereits nach einem halbfertigen Scrollen mit der Maus vollständig im Bild zu sehen ist.

Insgesamt betrachtet ist dies aber ein attraktives Angebot, bei dem die Möglichkeiten des Internets auf eine sehr gute Art und Weise verknüpft und umgesetzt wurden.

MdL Wolfgang Raufelder wünscht sich "Alternativen" in den Debatten

“Die Debatte um die neue Autobrücke ist ein Wahlkampfmanöver”

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Wolfgang Raufelder ist Landtagsabgeordneter, Stadtrat in Mannheim und verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Landtag.

 

Rhein-Neckar/Mannheim, 28. September 2012. (red) Der Landtagsabgeordnete und Mannheimer Stadtrat Wolfgang Raufelder ist verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Landtag. Als Seckenheimer kennt er die Probleme der L597 und das Nadelöhr der Brücke nach Ilvesheim. Im Exklusiv-Interview äußert er sich zu Hintergründen was die aktuellen Verkehrsplanungen angeht – vor Ort, aber auch im Land. Und nicht nur zur Straße, sondern zu allen Verkehrsträgern.

(Hinweis: Das Interview erscheint auf allen Blogs unseres Netzwerks. Spezifische Themen wie die Neckarbrücke in den betreffenden Ortsblogs. Sie finden alle Blogs in der Menüleiste unter Nachbarschaft.)

Interview: Reinhard Lask und Hardy Prothmann

Herr Raufelder – das Thema Verkehr ist ein Dauerbrenner. Fassen Sie doch mal kompakt Ihre Haltung für die Region zusammen.

Wolfgang Raufelder: Grundsätzlich sind wir als Grüne angetreten auch in der Verkehrspolitik den „Modellsplit“ also die Verkehrsströme zu verändern. Wir sind für mehr und bessere Angebote öffentlicher Verkehrsmittel im Regional- und Fernverkehr. Wir machen uns für die Neubaustrecke Frankfurt–Mannheim stark und fordern die Ertüchtigung des Hauptbahnhofs Mannheim. Außerdem wollen wir die S-Bahn-Verbindung Ladenburg–Weinheim vorantreiben. Bei Ladenburg ist ein Brückenschlag mit einem dritten Gleis viel notweniger, als die Straßenprojekte. Die L597 ist jetzt im Bewertungsschema. Das Land hat dabei die Projekte nach acht Kriterien von Kosten bis Umweltverträglichkeit bewertet und eine Rangliste erstellt, wie dringend jedes Projekt ist.

Alte Planungen für eine neue Brücke

Die L597 ist nach hinten gerutscht.

Raufelder: Nein. Die L597 steht auf einer „Extrahitliste“ und hat eine Sonderstellung, weil sie mehr als 20 Millionen Euro kosten würde. Ich beschäftige mich politisch seit 1993 mit der Brücke. Das Hauptargument damals war eine direkte Verbindung zwischen Viernheim und Schwetzingen zu schaffen, weil es in Schwetzingen eine Gummi-Zellulose-Fabrik gab, in der viele Leute aus Hessen gearbeitet haben. Heute gibt es die Firma nicht mehr, weshalb es keine überregionale Notwendigkeit mehr gibt.

(von links) Die MdLs Wolfgang Raufelder und Uli Sckerl, Staatssekretärin Gisela Splett und Bürgermeister Andreas Metz vor dem Ilvesheimer Rathaus.

 

Trotzdem gibt es zu viel Verkehr auf der Brücke zwischen Ilvesheim und Seckenheim.

Raufelder: Über die Autobrücke zwischen Ilvesheim und Seckenheim wickeln wir viel Binnenverkehr, aber kaum noch überregionalen Verkehr ab. Im Mannheimer Gemeinderat hatten wir viele Ideen die Verkehrsprobleme anders zu lösen: mit Lkw-Durchfahrverboten oder Geschwindigkeitsbeschränkungen in Seckenheim. Wir haben einen Verkehrsentwicklungsplan für die Region gefordert. Heraus kam, dass weit mehr als die Hälfte der Fahrten zwischen Seckenheim und Ilvesheim nur zwischen diesen beiden Orten stattfinden – eine örtliche Belastung, die man sich selber macht. Die Situation könnte man verbessern, indem zum Beispiel die Seckenheimer mit dem Fahrrad ins Ilvesheimer Schwimmbad fahren. Alternativen wie Busse und Bahnen sind uns immer wichtiger als Straßen zu bauen.

“Mir fehlen Alternativen.”

Die Bürgerinitiativen sehen das anders. Die haben Sorge, dass die Brücke nie kommt.

Raufelder: Schade ist, wenn Bürgerinitiativen nur „Brücke und nichts anderes“ fordern. Er wäre ehrlicher gewesen, wenn da eine Breite der Konzepte herausgekommen wäre. Man hat ja gemerkt, dass das Finanzierungskonzept der Brücke von der CDU mitbestimmt war. Die hatten jahrzehntelang die Möglichkeit gehabt, das Projekt Brücke anzugehen. Wir Grüne waren da schon immer breiter aufgestellt. Bei den Forderungen der Bürgerinitiative fehlen mir die Alternativen. Das werden wir aber auch mit den Initiativen noch besprechen. In Seckenheim habe ich das bereits gemacht.

Rund 150 Ilvesheimer und Seckenheimer demonstrierten für eine zweite Brücke.

 

Wie verlief das Gespräch?

Raufelder: Es gibt schon viel Verständnis dafür, dass wir andere Ideen entwickeln müssen, um den Verkehr in den Griff zu bekommen. Neue Straßen ziehen mehr Verkehr an. Das ist eigentlich eine Binsenweisheit, die aber immer wieder bestritten wird. Man muss aber überlegen, ob eine weitere Autobrücke wirklich Ilvesheim und Seckenheim entlasten würde. Seckenheim hat im Zuge der Erneuerung seiner Hauptstraße – den Planken – jetzt eine neue Bushaltestelle erhalten. Erst wollte man die Bushaltestelle rauszunehmen. Dann hat der Einzelhandel gemerkt, dass da rund 40.000 Fahrgäste vorbeikommen und viele davon auch da einkaufen.

Sie haben jetzt viel von den Vorteilen der Alternativen zur Brücke gesprochen. Heißt das im Umkehrschluss, dass eine Brücke für sie nur Nachteile hat?

Raufelder: Vieles was mit der Brücke zusammenhängt ist negativ. Ich plädiere dafür, dass die betroffenen Orte wirklich mal Vor- und Nachteile besprechen. In Edingen-Neckarhausen waren zum Beispiel schon immer viele sehr kritisch gegenüber der Brücke. Da es jetzt aber einige Zeit braucht bis das Geld für den Brückenbau bereitgestellt werden kann, sollte man sich Übergangslösungen überlegen.

Neckargemünd und Branich-Tunnel waren finanziell schlecht geplant

Wer soll die festlegen?

Raufelder: Ich stelle mir da einen Runden Tisch vor, an dem alle betroffenen Gemeinden ausloten was möglich ist. Eine Frage ist, wie stark sich die Kommunen an den Kosten beteiligen können. Der Landesrechnungshof reagiert auf Argumente wie innerstädtische Verkehre und Ortsumfahrten sehr sensibel. Im Gegensatz zu unseren Vorgängern wollen wir auf den Rechnungshof hören.

Uns ist das Beispiel Neckargemünd noch stark in Erinnerung. Hier sind die die Kosten von 19 Millionen D-Mark auf 53 Millionen Euro gestiegen. Der Rechnungshof bemängelte, dass es sich nur um eine Ortsumfahrung ohne überörtlichen Bedarf handelte.

Die Tunnellösung war also für den Zweck zu teuer?

Raufelder: Ja. Um Verkehrsprobleme zu lösen, muss man nicht immer teure Straßen, Tunnel oder Brücken bauen. Ein Beispiel wie es anders geht: Wir haben mal bei der Firma angefragt, die Navigationskarten für die Lkw-Navigationsgeräte zu aktualisieren. Es kam heraus, wenn man ein Ziel im Casterfeld eingab, riet das Navi immer noch über die Ausfahrt Ladenburg durch Ilvesheim zu fahren. Wer ins Gewerbegebiet Ladenburgs will, wird jetzt über die Ortsumfahrung Feudenheim, Wallstadt, L597 geleitet – früher wurden die auch durch Ilvesheim geleitet. Das sind kleinere Maßnahmen, die viel verbessern können.

Was gibt es noch für kleine Lösungen?

Raufelder: Lkw-Fahrverbote in Ilvesheim und Seckenheim wären weitere Maßnahme. Man könnte die Bürger auf den Festen in den Orten aufklären, dass nicht jede Fahrt zwischen den Orten mit dem Auto sein muss. Da geben die Leute übrigens auch oft zu, dass manche Fahrt gar nicht nötig ist.

Vor dem Neubau ist der Sanierungsstau dran

Das klingt jetzt, als würde die Brücke gar nicht mehr gebaut werden.

Wolfgang Raufelder will “alternative” Lösungen – dazu gehören neue Konzepte, aber auch Straßen.

Raufelder: Mit 18 Jahren habe ich mich zum ersten Mal mit der Brücke beschäftigt. Seitdem hat die CDU in jedem Wahlkampf gesagt, dass die Brücke kommt. Zwischendrin gab es immer wieder alternative Ansätze – sogar von der FDP! Immer hat die CDU mit der Begründung weggewischt, dass bald die Brücke kommen solle und alle immer wieder bis zur kommenden Wahl vertröstet. Ich bin jetzt 55 Jahre alt und die Brücke ist immer noch nicht da. Daher sage ich: Wenn man die Brücke in den kommenden Jahren nicht finanzieren kann, müssen wir uns über Alternativen unterhalten. Wir haben bei der Regierungsübernahme im vergangenen Jahr über 700 Straßenbauprojekte vorgefunden. Keines war durchfinanziert. Die CDU hat Planfeststellungsverfahren eingeleitet ohne festzulegen, wie das in den kommenden Haushalten zu finanzieren ist. Jetzt wird auch noch der Branichtunnel teurer. Selbst wenn alles gut laufen würde, würde die Brücke nicht vor 2020 kommen. Die CDU hat immer mit steigenden Einnahmen gerechnet, doch der Bund stellt nun nicht mehr so viele Gelder zur Verfügung. Hinzu kommt, dass wir den Sanierungsstau angehen wollen. Straßenbrücken, die in den 1970er-Jahren gebaut wurden müssen bald saniert werden. Manche Landesstraßen wie in Wilhelmsfeld sind mittlerweile völlig marode.

Herr Wacker wird aber nicht müde zu behaupten, dass genug Geld da sei, aber die Grünen das Geld umgeschichtet hätten, weil sie keine Straßen wollen.

Raufelder: Im jetzigen Haushalt wurde noch nichts umgeschichtet. Nur: Das rettet die Neckarbrücke in Ladenburg nicht. Uns drängt 1,2 Milliarden Wertsubstanzverlust an den Landstraßen. Da ist oft nur ein kleines Loch, aber wenn das nicht geschlossen wird und Wasser eindringt und den Untergrund kaputt macht, dann werden aus Sanierungsfällen im Nu dringende Neubauten.

Aber langfristig ist eine Umschichtung geplant?

Raufelder: Ja. Bei den Straßenbauprojekten waren bisher immer 60 Prozent für den Straßenbau und 40 Prozent für den ÖPNV vorgesehen. Bis 2016 sollen die Anteile nun gleich sein und danach langsam mehr in den ÖPNV gehen.

Herr Wacker betreibt klar Wahlkampf

Sie meinen, dass Herr Wacker dieses Thema jetzt auf die Agenda nimmt, um beim Wähler zu punkten?

Raufelder: Das ist ein klares Wahlkampfmanöver. Ich habe mir mal die L597-Akten aus Stuttgart kommen lassen. In den ganzen Jahren, als wir gefragt haben, wann der Planfeststellungsbeschluss kommt und wie es aussieht, gab es einen oder zwei Briefe von Georg Wacker oder Herrn Reichert. Die lapidare Antwort der CDU-Landesregierung lautete: „Vertröstet eure Wähler vor Ort. Wir werden sowieso zuerst den Branichtunnel vorantreiben.“ Die alte Regierung versuchte in jedem Wahlkreis irgendeine Straße anzufangen, damit der örtliche Abgeordnete dann gut dasteht. Das haben wir geändert. Wir achten jetzt auf den Nutzen eines Straßenbauprojekts.

Vor-Ort-Termin in Seckenheim. Der Mannheimer Stadtteil hat ein echtes Verkehrsproblem.

 

Sprich: Er hat sich auch nicht um den Bau der Brücke gekümmert.

Raufelder: Wenn er sich damals am Anfang so stark für die Brücke eingesetzt hätte, hätte man die Brücke in der CDU-Regierungszeit ja umsetzen können. Wir sind jetzt seit einem Jahr dabei aufzuräumen und entdecken, dass bei der CDU einiges schiefgelaufen ist. Egal, wo wir nachschauen: Überall kommen Haken zum Vorschein – sei es bei der EnBW-Affäre, der Polizei oder der Bildung.

Wie sieht es in der Bildung aus?

Raufelder: Da ist es ganz extrem. Bildungsministerin Annette Schavan schreibt uns, wie positiv sie das zweizügige Schulsystem findet und im Landtag tut die CDU so, als wenn das nie ein Thema bei ihr gewesen wäre. Wenn Georg Wacker im Parlament plötzlich erzählt, wie toll doch das dreigliedrige Schulsystem sei, kann man nur noch staunen.

Was erstaunt sie daran?

Raufelder: Er hat immer noch dieses Regierungsgehabe und sollte langsam mal in die Realität zurückkehren und schauen, wo wir zusammenarbeiten können. Ich praktiziere das auch, wenn ich Gerhard Stratthaus frage, was er als wichtige Maßnahme in der Region ansieht. Was den Ausbau des Mannheimer Hauptbahnhofs anbelangt, herrscht Gott sei Dank auch bei CDU und FDP die Übereinkunft, dass man im Interesse Mannheims da an einem Strang ziehen muss.

“Ich sehe derzeit keine neuen Straßen.”

Bleiben wir bei den Straßen. Die Landesregierung will in den kommenden Jahren 83 Millionen in den Ausbau von Landesstraßen stecken. Welche Projekte werden in der Region stattfinden?

Raufelder: Der Großteil wird in den Branichtunnel fließen und Sanierungsmaßnahmen einiger Straßen betreffen. Neue Straßen sehe ich derzeit keine.

Insofern hat Wacker recht, wenn er sagt, dass sie keine Straßen bauen wollen.

Raufelder: Schon, aber sie müssen auch sehen, dass der Rhein-Neckar-Kreis gut erschlossen ist. Wenn man die Verkehrswende ehrlich will, muss man den Bestand erhalten und durch effiziente Systeme effektiver nutzen. Das ist besser, als mehr Straßen zu bauen. Wir haben im Kreis oft Parallelverkehr von Bundesstraßen und Autobahnen. Da gibt es noch viel Potenzial. Die intelligente Straße ist Bestandteil unserer Philosophie. Wir wollen, dass für jeden Nutzer das entsprechende Verkehrsmittel bereit steht: Das geht vom Fahrrad, über Fußgängerweg bis zu Bus und Bahn und auch zum Auto. „Modellsplit“ und Flexibilität sind da die Stichworte.

Die Mienen der Gemeinderäte aus Ilvesheim und Mitgliedern der Bürgerinitiative sprechen Bände.

Werden sie dafür eine Mehrheit in der Bevölkerung finden?

Raufelder: Ich denke schon. Bei den Älteren wird das Auto bald auch nicht mehr die Stellung haben, die es in den Generationen zuvor hatte. In vielen ländlichen Bereichen organisieren sich heute immer mehr Fahrgemeinschaften. Die Rufbussysteme werden immer beliebter. Viele Leute finden den Trend weg vom Auto auch gut, weil sie das Auto nicht mehr als Allheilmittel sehen. Junge Leute sind heute nicht mehr so autoaffin wie meine Generation. Gerade die 18- bis 30-Jährigen fordern heute vermehrt Carsharing-Modelle. Die wollen kein eigenes Auto besitzen, aber bei Bedarf eins nutzen können, um von A nach B zu gelangen.

“Viele Ortsumfahrten sind gar nicht mehr gewollt.”

Wird dann in Heddesheim zum Beispiel keine Ortsumfahrung nötig sein, weil immer weniger dort ein eigenes Auto besitzen wollen?

Raufelder: Man wird die Heddesheimer kritisch fragen müssen, wo sie hinwollen. Die Frage ist auch, wie man Heddesheim stadtplanerisch entwickeln will. Möchte man zum Beispiel die Landschaft als Teil der Lebensqualität vor Ort einbeziehen? Das müssen die Bürger beantworten, wenn es darum geht, wo sie mit der Ortsumgehung hinwollen. Soll der Verkehr nach Mannheim gelenkt werden? Darunter würde wieder der Heddesheimer Einzelhandel leiden und so auch die Wohnqualität.

Die Heddesheimer Ortsumfahrt hat also mehr Nach- als Vorteile?

Raufelder: Was ich damit sagen wollte: Viele Ortsumfahrten sind heute gar nicht mehr gewollt. Wenn nur eine gebaut werden soll, um Gewerbegebiete wie Pfenning dort anzusiedeln, dann wollen wir Grüne das nicht. So denken auch viele Heddesheimer. Die wollen wissen, was diese Straße soll. Die fragen, ob nur wieder riesige Gewerbegebiete entstehen sollen oder sie davon einen Nutzen in Form einer Ortskernentlastung haben.

Über 80 Millionen Euro kostet der Branichtunnel in Schriesheim, um den Odenwald anzuschließen. Die alte CDU-Regierung hatte das Projekt nicht durchfinziert.

Raufelder: Ich habe mich außerhalb der Ferienzeit auf den Fritz-Kessler-Platz gesetzt, um zu sehen, was da um 17, 18 Uhr los ist. Da gab es keine großen Staus. Ilvesheim und Seckenheim haben da vergleichsweise viel größere Verkehrsprobleme.

Seit Heddesheim ein Einfahrverbot für Lkws hat, die länger als zwölf Meter sind, ist die Situation deutlich besser geworden.

Raufelder: Das meinte ich damit, dass intelligente Verkehrsleitung einiges erreichen und verbessern kann.

Wenn aber Pfenning und Edeka entwickelt sind, könnten Politik und Unternehmen die Ringstraße fordern, weil sonst der ganze Lkw-Verkehr durch den Ort geht.

Raufelder: Wenn es so ist, dass viele auswärtige Arbeitnehmer dort arbeiten, müssen sie solche Diskussionen führen. Da muss man aber so offen diskutieren und die neuen Gegebenheiten wie Edekaerweiterung anerkennen. Es gibt ja so ein Abkommen auch auf regionaler Ebene, dass man den Verkehr sichtet und schaut, ob das alles so klappt, wie man sich das vorstellt. Da müssen wir auch dranbleiben, das ist auch auf Landesebene deutlich geworden – wir müssen die Verkehre landesweit beobachten – auch in Übergangsbereichen.

Wie machen Sie das?

Raufelder: Es gibt diese Pfosten, die sehr diskret zählen können. Die werden angebracht und dann machen wir eine Echtzählung, um zu messen, wie belastet die Straße tatsächlich ist. Oft sind es nur Prognosen durch Simulationen oder Annahmen. Durch die günstigen Leihpfosten werden wir echte Zählungen vornehmen.

“Wir werden anhand von Zahlen entscheiden und nicht leere Versprechungen abgeben.”

Gibt es da bereits Beispiele für?

Raufelder: Wir haben das in Freiburg mit Fahrrädern gemacht. Dabei kam raus, dass manche Radwege total überlastet waren und wir mussten diese erweitern. Daher wollen wir jetzt auch bei Straßen die Echtüberprüfung haben. Dabei kann rauskommen, dass die Belastungswerte so hoch sind, dass auch Grüne handeln müssen und wir uns für Straßenbau einsetzen.

Ist das bereits vorgekommen?

Raufelder: Ja, im Fall Tübingen-Stuttgart wird jetzt eine dritte Spur angebaut, weil wir festgestellt haben, dass die Verkehrsbelastung zwischen Tübingen und Stuttgart sehr stark zugenommen hat. Der Grund ist, dass die Leute gerne nach Tübingen ziehen, weil Infrastruktur und Erholungssituation zum Wohnen ideal sind, sie aber in Stuttgart arbeiten. Da macht es Sinn, dass diese Strecke erschlossen wird – allerdings auch eisenbahnmäßig.

Breitgasse: Rückstau soweit das Auge reicht. Die Ampel lässt immer nur vier, fünf Fahrzeuge durch. Bild: hirschbergblog

Was ist mit der B3 an der Bergstraße. Hirschberg leidet wie die Hölle an dieser Straße. Schriesheim auch. Können sie da Einfluss nehmen, obwohl die Straßen dem Bund unterstehen?

Raufelder: Wir werden vom Bund befragt, wie es mit Bundesstraßen aussieht. Da haben wir jetzt auch eine Rangfolge von Straßen angegeben, die am dringendsten angegangen werden müssen. Die wurde bisher vom Bund noch nicht bestätigt. Bei der B3 wird auf jeden Fall diskutiert und wir schauen, welche Verlagerungspotenziale da sind und welche Doppelfunktion es mit der Autobahn gibt. Da haben wir dem Bund signalisiert, dass wir die Straßen gerne erweitern würden. Der Bund findet es zwar gut, dass wir das so machen, aber er hat letztendlich das Recht, das Geld so zu verteilen, wie er es will.

Wir haben auch ein Verkehrskonzept auf Bundesebene was Bundesautobahnen und -fernstraßen angeht. Da haben wir eine Erweiterung der Autobahn A6 diskutiert, um dem Bund zu signalisieren, dort besteht zum Beispiel ein Kapazitätsproblem. Die Grünen machen also auch Straßenprojekte – wenn sie Sinn ergeben.

“Wir müssen den Verkehrszuwachs in die richtigen Bahnen lenken.”

Die B3 können sie an der Bergstraße nicht ausbauen. In Großsachsen bilden die Häuserreihen ein Nadelöhr. Die Straße geht durch den Ort. Da müsste man die A5 ausbauen.

Raufelder: Die Alternative wäre eine Ortsumfahrung. Bei der B3 ist aber das große Problem, dass sie auch eine Ausweichfunktion zur Autobahn hat. Hier stellt sich auch wieder die Frage: Wie intelligent mache ich die B3, dass sie nur den Verkehr aufnimmt, der an die Bergstraße will. Die Orte an der Bergstraße leiden auch unter ihrer touristischen Attraktivität. Die Anwohner sind da auch zwiegespalten, ob Straßenprojekte immer sinnvoll sind, um den Tourismus weiterzuentwickeln. Es ist nun unsere Aufgabe, die Straßen zu optimieren und den Verkehrszuwachs in die richtigen Bahnen zu lenken.

In Hirschberg läuft richtig was schief. Die OEG ist zwar ausgebaut worden, aber durch die Übergänge kommt es zu langen Wartezeiten an den Ampeln. Das Problem: Viele sitzen allein im Auto, statt die OEG zu nutzen. Man vermisst bei den Grünen den ehrlichen Hinweis, dass das so gewollt ist.

Raufelder: Dass die OEG jetzt viel schneller zwischen Heidelberg und Weinheim agiert und das sie eine echte Alternative zum Auto ist, müssen wir den Leuten noch klar machen.

“Es braucht eine Aufklärungskampagne.”

Bei den Benzinpreisen sollte das doch leicht sein, oder?

Raufelder: Noch fehlen genügend Park-and-Ride-Halteplätze an den Haltepunkten. Im Koalitionsvertrag steht, dass wir alle Kommunen im Ein-Stunden-Takt erreichbar machen wollen. Da spielt auch der Bus eine wichtige Rolle. Wir wollen auch Parkstationen in Schriesheim, Hemsbach, Laudenbach bauen, um den Verkehr dort aufzunehmen. Dort können die Leute dann in die Bahn umsteigen, um in die Innenstädte von Mannheim, Heidelberg oder Weinheim zu fahren.

Darüber müssen die Leute aber auch informiert werden.

Raufelder: Die Aufklärungskampagne ist wichtig. Da sind wir immer auch auf die Bürgermeister angewiesen, dass die da mitmachen. Das Dilemma mit den Wartezeiten zeigt, dass die Leute noch zu sehr auf das Auto fixiert sind. Wir werden diese Verkehrskonzepte in Zukunft besser kommunizieren und einen guten ÖPNV auch gut vermarkten. In Berlin oder Stuttgart gibt es viele Bewohner, die in der Innenstadt gar kein Auto mehr haben, weil der ÖPNV so gut ist. Im Rhein-Neckar-Kreis hat der ÖPNV-Ausbau jedoch mit dem S-Bahn-Bau erst spät angefangen. Da sind wir hintendran. Die hohen Zuwachsraten lassen jedoch hoffen, dass die Leute das mehr und mehr annehmen. Daher ist auch die zweite Ausbaustufe der S-Bahn ein Muss. Selbst die OEG zieht trotz Problemen immer mehr Fahrgäste an. Auch beim AST Heddesheim sind Zuwachsraten da.

Mit über 80 Millionen Euro ist der Branichtunnel das teuerste Verkehrsprojekt derzeit. Werden nun deswegen alles anderen im Kreis geplanten auf Eis gelegt?

Raufelder: Nein. Was wirklich reingehauen hat, war der Tunnel in Neckargmünd. Da war eine enorme und unerwartete Steigerung der Baukosten. Da sind jedoch Mittel aus Sanierungsmaßnahmen reingeflossen, sodass wir da noch Luft haben. In Sachen Straßensanierung sind wir nun jedoch mehr gefordert, als wir uns das gewünscht hätten.

Die Feudenheimer Schleuse wird für 135-Meter-Schiffe “ertüchtigt”.

 

Die Grünen wollen auch den Neckar durchgängig zur wettbewerbsfähigen Wasserstraße ausbauen. Wie soll das funktionieren?

Raufelder: Wir wollen die „Bundeswasserstraße Neckar“ von Mannheim bis Stuttgart leistungsfähig auszubauen. Dazu müssen wir erstmal die vorhandene Infrastruktur sanieren. Ein Beispiel ist die Schleuse bei Plochingen, die komplett saniert werden muss.

Viel Verkehr kann von der Straße aufs Wasser.

Wer soll denn auf dieser „Bundeswasserstraße“ fahren?

Raufelder: Hintergrund ist der, dass Audi und Mercedes sich überlegen, von Stuttgart aus Schiffe in Roll-in-roll-off-Anlage auf die Wasserstraße bringen. In Mannheim wollen wir eine zentralen Punkt schaffen, wo Straße, Wasserstraße und Schiene an einem Punkt zu zentralisiert werden und es eine Umlademöglichkeit gibt. Wir haben hier in der Nähe das Frachtverladezentrum der BASF, den Hafen Mannheim und den in Ludwigshafen. Heilbronn ist gerade eröffnet worden, um die Trimodalität zu erreichen. Hinzu kommt, dass wir den Neckar für 135-Meter-Schiffe fit bekommen müssen. Dazu soll je eine Scheusenkammer überall zwischen Mannheim und Stuttgart auf 140 Meter erweitert werden. Kleinere Schiffe und Ausflugsschiffe nutzen die andere kleinere Schleuse.

Wann soll es losgehen?

Raufelder: Beim Bund steht der Ausbau bis Heilbronn bereits auf der Agenda. Allerdings hat Verkehrsminister Ramsauer den Neckar ab Heilbronn bis Stuttgart abgestuft.

Was bedeutet das?

Raufelder: Raufelder: Damit hat der Ausbau in dem Abschnitt kaum Realisierungschancen. Dagegen wollen wir vorgehen, weil wir zur Straßenentlastung auf jeden Fall die Wasserstraßen brauchen. Wir haben das Angebot von Audi und Mercedes, dass sie auf Schiffe als Transportmittel setzen – Ford macht bereits seinen gesamten Transport von Köln bis nach Rotterdam per Schiff.

Gibt es also einen Trend weg vom Lkw hin zum Schiff – wenn es möglich ist?

Ja. Der Rotterdamer Hafen vergrößert sich bereits in dieser Richtung. Auch die deutsche Industrie setzt auf die Wasserstraße Neckar-Rhein mit Verladung für den Überseetransport in Rotterdam. Der Vorteil für die Unternehmen ist, dass Schiffe von Stuttgart bis Rotterdam durchfahren können und keine Zwischenstopps mehr nötig sind. Für die Logistiker ist das enorm wichtig. Zudem spart man auf den Flüssen auch die Lkw-Maut. Allerdings lohnt sich das Ganze logistisch erst, wenn 135-Meter-Schiffe eingesetzt werden können. Daher müssen wir alles daran setzen, den Neckar bis Stuttgart entsprechend zu ertüchtigen.

Aber diese Ertüchtigung ist doch jetzt angelaufen?

Raufelder: Aber nicht durchgängig bis Stuttgart. Da sperrt sich Bundesverkehrsminister Ramsauer noch. In Baden-Württemberg haben wir bei dem Thema übrigens eine große Koalition. Selbst die CDU ist für die Ertüchtigung des Neckars bis Stuttgart. Bei meiner Rede zu dem Thema habe ich im Landtag erstmals sogar Applaus von der CDU bekommen.

Wieviele 40-Tonner passen in ein 135-Meter-Schiff?

Raufelder: Die Logistiker sprechen von rund 120 Stück, die man dann nicht mehr auf der Straße hätte. Ein weiterer Vorteil wäre, dass die Autos nicht aufwändig verpackt werden müssen und die Verschmutzungs- und Beschädigungsrate weitaus geringer ist, als beim Transport mit Zug oder Lkw. Was noch fehlt, sind entsprechende Wendemöglichkeiten für diese langen Schiffe auf dem Neckar. Die müssen wir noch zusätzlich anlegen.

Wendepunkt Ladenburg

Wo sollen die entstehen?

Raufelder: Eine müsste im Bereich Ladenburg sein. Vor dem Wehr dort ist jedoch in meinen Augen bereits eine natürliche Wendemöglichkeit. In die Diskussion müssen wir allerdings die Bürger miteinbeziehen, weil das ein massiver Eingriff in die Landschaft ist.

Was muss in Mannheim noch getan werden?

Raufelder: Im Hafen Mannheim muss man überlegen, wo man Aufstellflächen für Lkws und die Umladeflächen hinbaut. Für eine intelligente Logistik und Straßenführung braucht man Alternativen, wo man etwas verladen kann. Wir wollen dafür die Rheintalschiene ausbauen. Da geht’s dann wieder um Lärmschutz, Kapazitäten, das Hafengleis vom Mannheimer Hauptbahnhof zum Hafen muss ertüchtigt werden. Da geht es um viele kleine Stellschrauben, die man bedenken muss.

Also reden wir über neue Schleusen und Hafenausbau in Mannheim, Stuttgart, Heilbronn …

Raufelder: Mannheim haben wir schon ausgebaut, Heilbronn haben wir gerade neu eröffnet. Es ist schon in die richtige Richtung investiert worden. Wichtig ist jetzt, die alten Schleusen zu sanieren und auf die richtige Größe auszubauen.

Wird für den Flussausbau dann beim Straßenbau gespart?

Raufelder: Nein. Beim Ausbau der „Bundeswasserstraße“ Neckar geht es um Bundesmittel. Wir müssen jetzt den Bund dazu bewegen, dass er endlich mit dem Ausbau anfängt. Wir sind dabei bereits in Vorleistung getreten und haben bei Projekten, die der Bund zahlen müsste, von uns aus Geld vorgelegt, damit es schneller geht. Auch die Rheintalschiene ist da ein Beispiel. Die Umfahrung Offenburg haben wir jetzt für fast 100 Millionen Euro in die Hand genommen. Wir haben Verträge mit Italien und Österreich und der Schweiz, dass wir eine bestimmte Verkehrslast durch den Gotthardtunnel bis 2013 garantieren müssen. Sonst müssen wir eine Strafe zahlen. Es wäre für uns eine Katastrophe, wenn der Ballungsraum Mannheim dabei abgehängt werden würde.

Während Ilvesheim und Seckenheim den Verkehr über haben, holt sich Heddesheim riesige Logistikzentren ins Gewerbegebiet.

 

Aber da herrscht doch Einigkeit unter den Parteien.

Raufelder: Vom CDU-Abgeordneten Georg Wacker und anderen Kollegen hört man allerdings nichts, wenn wir uns beim Bund massiv für die Metropolregion einsetzen und zu verhindern versuchen, dass Mannheim abgehängt wird. Bedauerlicherweise nehmen auch die Zeitungen das Thema nicht auf. In Offenburg werde ich in der Presse zitiert, dass ich um Verständnis werbe, wenn wir in Mannheim investieren. Wenn wir in die Wasserstraße bei Stuttgart investieren, kommt das wiederum Mannheim zugute. Wir müssen wegkommen von dieser „Güterhaltung“ auf der Autobahn. Wenn sie auf der Autobahn von Heilbronn nach Stuttgart fahren, sehen sie morgens nur Lkw an Lkw. Viele davon sind zudem nur zur Hälfte oder einem Drittel beladen.

Hat zum Beispiel Mercedes nun bereits die entsprechenden Schiffe und Anlagen oder sollen die erst gekauft werden, wenn der Neckar ausgebaut ist?

Raufelder: Wenn die Infrastruktur da ist, wollen sie loslegen.

Gibt es bereits einen Zeitplan? Wann ist der Neckar bereit?

Raufelder: Wir haben mit Minister Ramsauer gesprochen: Bis 2016 brauchen wir ein klares Zeichen, dass der Ausbau bis Stuttgart stattfindet. Wir können nicht mehr lange warten. Was den gewerblichen Verkehre auf den Straßen angeht – die sind jetzt schon ausgelastet. Die Beschädigung durch Lkws kommt da noch hinzu. Deswegen sind wir auch gegen den Gigaliner, weil die Belastung von Brücken und Straßen horrend wäre.

Wie viel Verkehr könnte der ausgebaute Neckar von den Straßen wegnehmen?

Raufelder: Das können wir jetzt noch nicht beziffern. Wenn sie sich aber vorstellen, dass die Werke in Sindelfingen oder Stuttgart einen Großteil ihrer Produktion über Wasserstraßen transportieren würden, wäre das eine gigantische Entlastung. Eine erste grobe Schätzung geht davon aus, dass der voll ertüchtigte Neckar bis Stuttgart die Hälfte des dortigen Lkw-Verkehrs aufnehmen könnte. Das ist aber über einen ganz dicken Daumen gepeilt, zumal dann auch Logistiker sagen, dass sie die Lkw in diesem Fall anders einsetzen würden. Aber langfristig wird es eine große Entlastung sein. Gerade für die Strecke von Heilbronn nach Stuttgart.

Weinheimer Stadtbibliothek beteiligt sich an der Metropolregion-Card

Eine Karte für 1,6 Millionen Medien

Weinheim, 28. September 2012. (red/pm) Ein Schlaraffenland für Leseratten tut sich auf: Die Nutzer der Weinheimer Stadtbibliothek können ab dem nächsten Jahr mit nur einer einzigen Metropolregion-Card in fast allen größeren und kleineren Büchereien der Region ausleihen und haben somit einen Zugriff auf rund 1,6 Millionen Medien zwischen Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen, Speyer, Brühl und Nussloch.

(siehe zum Thema auch unsere Reportage auf dem Rheinneckarblog.de)

Information der Stadt Weinheim:

“Für diese Serviceverbesserung hat der Weinheimer Gemeinderat am Mittwochabend Grünes Licht gegeben. Rund 11 000 Euro im Jahr 2013 und dann pro Jahr etwa 7000 Euro nimmt die Stadt in die Hand, damit ihre renommierte Stadtbibliothek Mitglied in diesem Verbund werden kann, der sich als „Divibib GmbH“ gegründet hat – das steht für: Digitale virtuelle Bibliothek. Der Zugang zu dieser riesigen Bücherei mit rund 1,6 Millionen Medien in der Metropolregion ist eine Karte, die der Nutzer einmal für 20 Euro erwirbt. Er kann dann in jeder der „Divibib“ angeschlossenen Bibliothek Bücher und andere Medien entleihen, je nachdem, wo er gerade unterwegs ist; er muss die Ausleihe allerdings auch dort wieder zurückgeben.

„Kommunale Zusammenarbeit erleichtert gerade im Hinblick auf die vorbildlichen Einrichtungen der Weinheimer Bildungskette in Weinheim die Aufgabe, den kommenden Generationen die notwendigen Voraussetzungen zu Information und Bildung zu bieten“, so hatte Elke Huber von der Weinheimer Bibliothek jetzt in ihrer Vorlage an den Gemeinderat argumentiert. Das war einleuchtend. Ohne Gegenstimme sprach sich das Gremium für diese regionale Vernetzung aus. Die Bibliotheken erhoffen sich von dem Ausleihverbund in den nächsten Jahren beim Vormarsch der digitalen Medien wie E-Books, E-Papers oder MP3 weitere Serviceverbesserungen. Mit der Metropolregion-Card ist die Weinheimer Stadtbibliothek für die Zukunfst gut aufgestellt.”

Gemeinderat einstimmig für eine Bewerbung – Überzeugungsarbeit in der Gastronomie

Weinheim wird zur Fair-Trade-Town

Weinheim, 28. September 2012. (red/pm) Hartmut Sallge und Bettina Trilsbach harrten lange aus. Hallenkonzeption, Breitwiesen, Bürgerentscheid – es war ein kräftezehrender kommunalpolitischer Weg zur Abstimmung in der eigenen Sache.

Information der Stadt Weinheim:

“Hartmut Sallge und Bettina Trilsbach sind die Hauptakteure der Weinheimer Weltläden „Maluma“ in der Weststadt und „Oase“ in Lützelsachsen und gemeinsam mit dem städtischen Pressesprecher Roland Kern Mitglieder einer Steuerungsgruppe, die Weinheim zur „Faire-Trade-Town“ machen will – also zur Stadt, in der fair gehandelte Produkte ihren festen Platz in den Regalen der Geschäfte in den Lokalen und im gesellschaftlichen Leben haben. Es war kurz vor zehn Uhr am Abend, als der Gemeinderat den beiden Vorkämpfern einstimmig Rückendeckung gab. Der offizielle Beschluss im politischen Gremium ist Bestandteil der formalen Bewerbung zur „Faire-Trade-Town“. Die Hürde war nicht hoch, nachdem Sallge und Trilsbach in den letzten Monaten schon reichlich Vor- und Aufklärungsarbeit geleistet hatten.

Die Kommunalpolitiker waren bald auf ihrer Seite; CDU, SPD und GAL sogar so sehr, dass sie das Anliegen mit einem eigenen Antrag unterstützten. Jetzt hat sich Weinheim – wie zum Beispiel zuvor Viernheim, Heppenheim, Bensheim und Heidelberg – aufgemacht auf den Weg zur „Fair-Trade-Town“. Sallge und Trilsbach hatten auch schon mit Info-Ständen bei der Bevölkerung geworben. Diesen Titel wird der Verein „TransFair e.V.“ verleihen – zunächst befristet auf zwei Jahre – wenn weitere Bedingungen erfüllt sind. Unter anderem darf in den Sitzungen des Gemeinderates nur Kaffee aus gerechtem Handel ausgeschenkt werden, mindestens neun Einzelhandelsgeschäfte in der Stadt (was bereits erreicht ist, es sind 13) und fünf Lokale (wozu noch Überzeugungsarbeit erforderlich ist, es sind drei) müssen Fair-Trade-Produkte führen, auch Schulen, Vereine und Kirchen müssen sich – zumindest teilweise – hierzu bekennen. Der offizielle Antrag ist in jedem Fall für nächstes Jahr geplant, bis dahin müssten alle Voraussetzungen erfüllt sein.”

Online-Vermarktung des Biogas-Wohngebietes Lützelsachsen Ebene

Mit einem Klick zum Eigenheim

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Weinheim, 27. September 2012. (red/pm) Schön wäre es, mit einem Klick zum Eigenheim zu kommen. Das ist tatsächlich komplizierter. Aber auf dem Weg dahin wird es etwas einfacher durch einen neuen Service. Die Stadt Weinheim und die Stadtwerke gehen bei der Vermarktung des Biogas-Wohngebietes Lützelsachsen Ebene zukünftig auch online neue Wege:

Information der Stadtverwaltung Weinheim:

“Die Internetseite heißt schlicht www.luetzelsachsen.de, aber sie steckt voller Überraschungen. Mit einem Klick kommt der Benutzer sozusagen direkt zum Eigenheim. Das ist technisch möglich, weil die Weinheimer Internet-Agentur „WebQ“ ein Luftbild des Neubaugebietes komplett mit den Daten der kommunalen Grundstücke hinterlegt hat. So kann der mögliche Kunde sehr rasch die Lage, die Verfügbarkeit, die genaue Größe, den Zuschnitt, den Preis und mögliche Nebenkosten erkennen.

Per Luftbild direkt zum Eigenheim

So innovativ passe die neue Internetseite genau richtig zum Gesamtkonzept des Neubaugebietes, betonten jetzt Weinheims Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Krämer und Weinheims Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner. Denn Modernität und Umweltbewusstsein bestimmen auch die Energieversorgung und das ganze künftige Leben im Neubaugebiet, mit dem die Stadt vor allem Familien mit Kindern ansprechen will. Das Areal nördlich der Bachwiesenstraße, zwischen B3 und der Bahnlinie gehört mit seinem Heizwärmekonzept zu den innovativsten der Region. Die Wärme kommt über ein Rohrleitungssystem von der Biogasanlage des in Sichtweite gelegenen Bauernhofs der Familie Großhans.

Nur zu Spitzenlastzeiten wird ein mit Gas betriebenes Blockheizkraftwerk zugeschaltet. Das Konzept und die Versorgung werden von den Weinheimer Stadtwerken umgesetzt, die in den letzten Jahren mit modernen Fern- und Nahwärmelösungen einen neuen Geschäftszweig aufgebaut haben.

Das „Biogas-Wohngebiet“ habe einen klaren ökologischen Aspekt, betonten Krämer und Fetzner. Aber auch einen sozialen, denn die Bewohner seien durch die Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen von künftig wohl weiter steigenden Energiepreisen teilweise abgekoppelt. Die Stadtwerke gaben zumindest für die nächsten vier Jahre eine Preisgarantie ab.

„Das erhöht die Attraktivität für junge Familien noch mehr“

schätzt Hartmut Neumann, der Leiter des Weinheimer Amtes für Immobilienwirtschaft. Die günstigen Grundstückspreise dürften ein weiteres Argument sein. Die Stadt kann 54 Wohnbaugrundstücke anbieten in einer Größe zwischen 172 und 730 Quadratmeter. Der Verkaufspreis für die überwiegende Anzahl, die mit zwei Vollgeschossen realisierbar sind, beträgt 260 Euro (plus Erschließungskosten und Abwasserbeitrag). Für einige wenige Wohnbaugrundstücke, die dreigeschossig genutzt werden können, wird der Verkaufspreis bei 280 Euro liegen – das ist der Spitzenplatz unter vergleichbaren Wohngebieten an der Bergstraße.

Mit einer Kindertagesstätte und der doppelten Anbindung an den regionalen Schienenverkehr, findet Neumann, sei das Gebiet für junge Familien ideal. Die Homepage informiert ausführlich auch über die Vorzüge des Wohnstandortes Weinheim mit seinen Schwerpunkten Freizeit, Lebensqualität und Bildung.

Wohngebiet ist geradezu ideal für junge Familien

Rechtzeitig zum Weinheimer Energietag am Sonntag, 30. September am Lützelsachsener Autohaus Sporer, geht die neue Homepage für das familien- und umweltfreundliche Neubaugebiet „Lützelsachsen Ebene“ an den Start. Die Freischaltung und die Präsentation ist gleichzeitig der Startschuss für die Vermarktung der kommunalen Grundstücke. Reichlich Nachfrage gibt es schon. Bald kann es an die Vergabe der Grundstücke gehen. Mit der interaktiven Internetseite geht die Stadt neue Wege – mit dem Energiekonzept auch.

Mehr Infos auf www.luetzelsachsen.de (ab 28.September), auf www.weinheim.de und am Sonntag, 30. September beim Weinheimer Energietag am Autohaus Sporer von 11 Uhr bis 17 Uhr.

Dabei ist auch eine Besichtigung der Biogasanlage möglich.”

Top-Wasserqualität im Waidsee durch Öko-Reiniger gesichert

“See-Staubsauger” vermindern den Phosphatgehalt

Reinigung Pelikane

Weinheim, 27. September 2012. (red/pm) Es war wieder so richtig dreckig, die „Pelikane“ im Weinheimer Waidsee hatten in den letzten Jahren mal wieder gierig verschlungen, was ihnen an Phosphat in den Filter kam. Jetzt war wieder – wie alle drei Jahre – ein Granulatwechsel fällig.

Information der Stadtverwaltung Weinheim:

“Aus jedem der fünf „Pelikane“ konnte der Biologe Dr. André Stelling mit Hilfe der Bademeister und einem Team des Badisch-Unterländer Angelvereins rund 900 Kilo mit Phosphat vollgesaugtes Granulat auswechseln. Stelling begleitet das Weinheimer „Pelikan“-Projekt seit Anfang an.

Das sind jetzt zehn Jahre. Seit 2002 erhält die Stadt mit Hilfe der Phosphat-Eliminations-Kompakt-Anlagen (die Anfangsbuchstaben ergeben das Wort „Peilikan“) die Top-Wasserqualität im Waidsee – und damit das Badegewässer im Baggersee. Die Weinheimer „Pelikane“ sind nimmersatte Wesen. Rund 330 Kilo Phosphate haben sie in den letzten zehn Jahren aus dem Weinheimer Waidsee gefiltert. Das ist sogar mehr als damals geplant.

Damals ging man noch von 25 Kilo im Jahr aus – aber man sollte die „Pelikane“ nicht unterschätzen. Die „See-Staubsauger“ arbeiten rund um die Uhr, um das Gewässer von jenen Nährstoffen zu befreien, die zum Beispiel Algen wachsen lassen. „Das ist für einen Baggersee lebenswichtig“, beschreibt Weinheims Umweltbeauftragter Roland Robra. Eine Winterpause bekommen die fünf Anlagen keine.

Außerdem hat die beauftragte Fachfirma Stellings mit den Bademeistern eine Art Frühwarnsystem eingeführt, so dass ein technischer Defekt immer sehr schnell behoben werden kann. Während in den ersten drei Jahren zumindest eine Eröhung des Phosphatgehaltes verhindert werden konnte, hat sich die Wasserqualität im Jahr 2005 erstmals verbessert.

„Ein Riesenerfolg“

freut sich der Umweltberater. Das wirkt sich natürlich in diesen heißen und viel frequentierten Tagen auch in der Badewasserqualität aus. Bei den monatlichen Messungen des Gesundheitsamtes ergab sich neulich ein Messwert der so genannten coliformen Keime, der nicht mehr als ein Hundertstel des zugelassenen Wertes beträgt. Robra: „Das ist mittlerweile wirklich ein blauer See.“

"Fest der offenen Höfe" am Samstag im Rodensteiner Viertel

Kulturell bis kulinarisch – Flohmarkt mit Musik

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Weinheim, 27. September 2012. (red/pm) Die Vorbereitungen auf das “Fest der offenen Höfe” im Rodensteiner Viertel laufen auf Hochtouren. Die Anwohner räumen ihre Höfe und Gärten auf – um am Samstag, 29. September, schon morgens – wenn auf der Straße der Flohmarkt lockt – Gäste zu empfangen.

Information der Stadtverwaltung Weinheim:

“Das Angebot wird wieder reichhaltig sein – so multikulti wie das ganze Viertel. Das kulinarische Angebot ist so bunt wie das Fest selbst: Es reicht von spanischen Tapas und türkischen Blätterteigspezialitäten über eine Indische Linsensuppe, japanisches Sushi, die jahreszeitgemäße Kürbissuppe, geräucherte Forellen, Schnitzel, Maultaschen bis hin zu Lavendelkuchen und Muffins.

Eintritt wird nicht erhoben

Zwischen 10:30 und 13:30 Uhr wird ein kleines Kulturprogramm geboten, wobei es zwei Auftrittsorte gibt: Am Rodensteiner Brunnen und in der Hauptstraße 1, also vor dem Martin-Luther-Haus. Um 11 Uhr trommelt die Percussionsgruppe Bassa am Rodensteiner Brunnen. Um 12 Uhr folgt für eineinhalb Stunden die Band You win again, die neulich beim Pflastersteinfest auf dem Windeckplatz mit entspannten Songs besonders gut gefallen hat.

Am Martin-Luther-Haus stellt sich um 10.30 Uhr die Singschule der Peterskirche vor, um 11:30 Uhr der Posaunenchor. Auch im Hof der Hauptstraße 30 spielen wechselnde Musikgruppen.

Schon traditionell ist die Fackelführung mit Stadtführer Franz Piva, die das Straßenfest um 20 Uhr beschließt – schließlich ist die Gegend zwischen Peterskirche und Domhof besonders geschichtsträchtig.

Information

Flohmarkt mit Tag der offenen Höfe rund um den Rodensteiner Brunnen am Samstag, 29. September, mit 16 offenen Höfen und rund 250 Flohmarktständen (Flohmarkt ab 8 Uhr). Abends, 20 Uhr, Fackelführung „Rund um den Rodensteiner“ mit Stadtführer Franz Piva. Teilnahmegebühr 4 Euro (keine Voranmeldung erforderlich).”

Breitwiesen: Gemeinderatsmehrheit lehnt Bürgerentscheid als unzulässig ab

Bürgerbeteiligung verliert, Bernhard gewinnt

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Großes Theater oder Trauerfeier? Am Mittwoch, den 26. September 2012, wurde das Kapitel “Bürgerbeteiligung” in Weinheim vorerst von einer Mehrheit des Gemeinderats zu Grabe getragen.

 

Weinheim, 26. September 2012. (red) Dass es so ausgehen würde, wie der Stand vor fast einem Jahr war, damit hatten wohl die wenigsten gerechnet. Die Mehrheit des Gemeinderats hat drei mögliche Bürgerentscheid-Fragestellung abgelehnt und dann inklusive Oberbürgermeister das Bürgerbegehren für unzulässig erklärt. Damit wird es zunächst keinen Bürgerentscheid geben und die Fläche Hammelsbrunnen wird gegen die Fläche Breitwiesen im Regionalplan getauscht. Das letzte Wort dürfte das noch nicht sein – das wird vor Gericht gesprochen. Die Untätigkeitsklage läuft weiter.

Von Hardy Prothmann

Die Gemeinderatsmehrheit aus CDU, Freien Wähler, SPD und FDP hat heute eine politische Lektion erteilt bekommen. Vom Oberbürgermeister Heiner Bernhard höchst persönlich. Chapeau.

Zweieinhalb Stunden dauerten Beratung und Diskussion, die weder beratend war noch dem Austausch von Argumenten diente. Alle Fraktionen unterstrichen ihre bekannten Positionen. Hier und da wurden die Bürgergutachten ein wenig eingeflochten, aber im Kern ging es um: “Hammelsbrunnen ist schlecht zu entwickeln und am Krankenhaus und Breitwiesen ist einfach zu entwickeln und an der Autobahn” gegen das Argument “Breitwiesen ist ein wichtiges landwirtschaftliches Versorgungsgebiet und Hammelsbrunnen muss man auch nicht bebauen”.

Die scheinbare Metarmophose des Herrn B.

Den Chapeau erhält Herr Bernhard für seine Vorstellung und seine scheinbare Metamorphose. Hatte er vor knapp einem Jahr den Gemeinderat noch heftig mit einer “Jetzt-oder-Nie”-Darstellung zur Entscheidung genötigt, stellte sich aktuell raus, dass das nur Blabla war. Denn der Regionalverband Rhein-Neckar wäre jetzt wegen eines Bürgerentscheids bereit gewesen die Entscheidung abzuwarten. Vor einem Jahr war das vollständig unvorstellbar. Wir erinnern uns:

Jetzt oder nie. Wir müssen das entscheiden, sonst steht Hammelsbrunnen im einheitlichen Regionalplan und das wars.

Die Mehrheit für den Aufstellungsbeschluss zum Flächentausch fand sich. Danach hatte der OB eine klar ablehnende Haltung gegen die Bürgerinitiative und eine ebensoklare Überzeugung:

Das Bürgerbegehren ist unzulässig. Wenn der Gemeinderat einen Bürgerentscheid zulässt, muss ich meinen Einspruch einlegen.

Sozusagen aus Gewissensgründen als verantwortliches Stadtoberhaupt und in der Verneigung vor dem Recht. Gutachten wurden eingeholt  – klar waren sie unterschiedlich. Bernhard ist nicht umsonst Oberbürgermeister – er hat politisches Gespür und merkte, dass es nicht gut läuft. Vielleicht war auch Unsicherheit dabei, ob die Rechtslage doch nicht so eindeutig ist. Deswegen wurde eine Entscheidung über ein Bürgerbegehren vertagt.

Verbeugen, um sich zur vollen Größe aufzurichten

Dann kam das Bürgerbeteiligungsverfahren. Herr des Verfahrens war zu jederzeit der Oberbürgermeister, der sich nun aber artig zurückhielt. Sich auf die Schulbank setzte und lobte, lobte, lobte. Sich zweifelnd und einsichtig zeigte, bis er dann bei uns im Interview exklusiv verkündete: Es wird einen Bürgerentscheid am Ende des Bürgerdialogverfahrens geben. Wo waren die rechtlichen Einwände? “Man muss sich der Situation beugen”, war die bescheidende Antwort.

Zwischenzeitlich hatten Unterzeichner des Bürgerentscheids Untätigkeitsklage vor dem Verwaltungsgericht in Karlsruhe erhoben. Am 05. Juli 2012. Als wir vor zwei Tagen bei der Behörde nachfragten, lag zweieinhalb Monate nach Klageerhebung noch keine Stellungnahme der Stadt vor. Aussage des Richters: “Wir fordern das jetzt an.”

Dann wurden, ganz im Sinne des Bürgerbeteiligungmissverstehens dieses Gemeinderats, in der vergangenen Woche in nicht-öffentlicher Sitzung über drei Varianten von Fragen abgestimmt. Die ursprüngliche Frage der Bürgerinitiative als Variante C2, ob man für oder gegen die Bebauung von Breiwiesen sei. Und vor allem die Variante C3, ob man dafür sei, dass die Ausweisung von Gewerbeflächen im Bereich Breitwiesen unterbleibt und Hammelsbrunnen als Gewerbegebiet bleibt. Variante C1 spielte nicht wirklich eine Rolle. Es folgten Erklärungen und Positionen und ein wenig Diskussion.

Der Konsensuale

Und dann noch eine Überraschung: Hektische Sitzung am Montag, Pressemitteilung, man hätte ein “konsensuale Frage” abgestimmt. Und in der Sitzung ein Oberbürgermeister, der mit ernster Miene und eindringlicher Stimme anmahnte, dass man doch Befindlichkeit Befindlichkeit sein lassen sollte und nun endlich zu einer Entscheidung kommt, um die Stadt zu befrieden. Immer und immer wieder. Mit einer erstaunlichen Geduld:

Lasst uns doch diesen Weg gehen.

Wenn einer in der Öffentlichkeit sich für einen Bürgerentscheid eingesetzt hat, dann der Oberbürgermeister Bernhard. 50 Zuschauer waren Zeugen, ebenso wie die Presse. Volksnah, bürgernah, geläutert.

Ganz anders eine Frau Dr. König (CDU), die größte Zweifel hatte, ob der Bürger die komplexen Zusammenhänge verstehen könne. In den Reihen wurde geraunt: “Die hält sich wohl für schlauer als wir und uns für doof.” Oder ein SPD-Chef Metzeltin, der ellenlange Sätze schwadronierte um dann Bürgerbeteiligung als “positiv” zu werten, aber zu sagen:

Schließlich war es der Bürgerwille, dass wir als verantwortliche Vertreter gewählt worden sind.

Grünen-Stadtrat Uli Sckerl warb in nicht gerade häufiger Allianz mit dem OB für den Bürgerentscheid und falls kein Konsens gefunden werden könne, um eine Vertagung. Als klar war, dass das alles nichts werden würde, warf sich Bernhard erneut fürs Volk ins Zeug und warb, wenigstens die Variante C3 anzunehmen. Man könne dann immerhin die Bürgerinitiative doch nochmals fragen, ob sie das Bürgerbegehren für erledigt erklärt, die Klage zurückzieht und die Stadt, in Gottes Namen, die 2.500 Euro Kosten übernimmt.

Mehrheitliche Angst vor dem Urteilsvermögen der Bürger

Dann wurde die Sitzung unterbrochen, die Fraktionen berieten sich. Dann kam es zur Abstimmung. Erster Antrag, weil am weitesten von einem Konsens entfernt, der von der BI. Abgelehnt. Dann C3. Abgelehnt – auch gegen den OB. Dann der “konsensuale Vorschlag”. Abgelehnt – auch gegen den OB.

Und dann die Frage, ob das Bürgerbegehren für unzulässig erklärt werden soll? Angenommen, ebenfalls vom Oberbürgermeister, der die Hand in den Himmel streckte, als sei er drauf aus, sich die Schulter ausrenken zu wollen.

Die Gemeinderäte waren danach sichtlich angestrengt, der OB wirkte erschöpft, aber zufrieden. Hat er sich nicht gegen seinen ursprünglichen Willen auf die Bürgerbeteiligung eingelassen? Hat er nicht mit allen Mitteln und allem Einsatz bis zum Schluss geradezu für den Bürgerentscheid gekämpft? Er beugt sich dem Souverän, dem Gemeinderat. Der hat nun sowohl den Aufstellungsbeschluss gefasst, als auch die Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens entschieden und damit die Ablehnung eines Bürgerentscheids bestätigt. Ganz nebenbei hat man auch noch 46.000 Euro Steuergelder verschwendet, die Antwaltskosten für Gutachten noch nicht gerechnet. Die verschwendete Zeit der Bürgerräte auch nicht.

Weinheim Plus kommentierte unser Facebook-Protokol (wir dokumentieren die Sitzungen live auf Facbook):

Eine Ohrfeige für die Bürgerräte!

Nach der Abstimmung massierte sich Herr Bernhard ein wenig die Schulter. Und wer ihn kennt, wunderte sich, dass kein Wort der Empörung von ihm geäußert wurde, obwohl er doch Befriedung und einen Bürgerentscheid wollte und all die Arbeit, die Aufregung und das Geld, das man noch nicht mal für Sporthallen hat “perdu” war.

Politisches Stretching

Vielleicht war er aber einfach zu erschöpft. Denn so ein Stretching kann schon anstrengend sein und ein gewisses Ziehen mit sich bringen. Und wer nur oberflächlich hinschaut, wird anerkennen, dass er der bürgernahe Bernhard ist, obwohl seine Partei, die SPD, im Begriff ist, die FDP in Sachen Bürgernähe auf einer Umgehungsstraße zu umfahren. Dafür gibt es den Chapeau.

Respekt gibt es keinen, weil Herr Bernhard zusammen mit der Mehrheit des Gemeinderats verantwortlich ist, dass sich die Unterzeichner des Bürgerbegehrens, die Bürgerräte, die Zuschauer und die Bürger, die sich das Thema interessieren, sich zu recht als verschaukelt vorkommen dürfen.

Ob sich neben all der Politikverdrossenheit tatsächlich in naher Zukunft nochmal jemand für so ein Theater gewinnen lassen wird, im Wissen, nur Statist zu sein und keine Rolle zu spielen, ist mehr als fraglich.

Ebenfalls fraglich ist der Ausgang der Klage. Das Ergebnis ist offen und wird das Thema weiter am Laufen halten. Die Chancen für die BI zu gewinnen stehen nicht gut. Die Chancen für die BI “Schützt die Weinheimer Breitwiesen” hingegen sind glänzend – beispielsweise für neue Bürgerbegehren, bei denen man sicher keine “Frist” mehr verpasst. Außer, man wird nochmal reingelegt.

Ob die Mehrheit des Gemeinderats die Kompetenz hat die Lektion gelernt, geschweige denn verstanden zu haben, darf ebenfalls als fraglich gelten.

 

Oberflockenbach und Lützelsachsen bevorzugt

Vorplanung für Sporthallen beschlossen

Weinheim, 26. September 2012. (red) Der Gemeinderat hat heute zum “Bedarf an Sporthallen” entschieden. Es wird eine Vorplanung für Oberflockenbach und Lützelsachsen geben. Für Hohensachsen sollen Sanierungskosten ermittelt werden. Bei allen Beschlüssen machte die Verwaltung aber klar: Eigentlich sind Null Euro für einen Bau vorhanden. Außerdem soll ein Ausschuss ein Hallenkonzept erarbeiten.

(Hinweis: Unsere Live-Dokumentation mit mehr Zitaten lesen Sie auf der Facebook-Seite von Weinheimblog.de)

Die Ortschaftsräte aus den Ortsteilen sehen kaum sinnvolle Möglichkeiten für Sanierungen. Eine Moderation lehnten sie ab. Das war auch die Haltung des Gemeinderats.

Oberbürgermeister Heiner Bernhard sagte:

Irgendwann wird die Erkenntnis wachsen, dasss nicht alle bestehenden Wünsche erfüllt werden können.
Die Wünsche stehen den Finanzen der Stadt entgegen. Bevor etwas entschieden wird, sollte es einen Entscheidungsfindungsprozess geben. Nach meiner Meinung läuft es hier auf einen Prozess eines Interessenausgleichs hinaus.

Zuvor hatte es aus Oberflockenbach folgende Stellungnahme gegeben:

Es ist an der Zeit, das gegenüber Oberflockenbach abgegebene Versprechen endlich einzuhalten.” Forderung: Bis Ende des Jahres soll ein Planungsauftrag fertig sein, die Kosten für die Halle sollen in den mittelfristigen Haushaltsplan 2014/15 aufgenommen werden.

Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner sagte:

Wer mich fragt, wieviel Geld zur Verfügung steht. Genau null Euro. Wenn wir Hallen bauen, müssen wir woanders streichen.

Stadtrat Christian Botz (CDU) forderte die Verwaltung auf, einen Vorschlag zu liefern, was finanzierbar sei, worauf Bürgermeister Fetzner sagte, er würde sich als Stadtrat niemals die Chance nehmen lassen, politisch selbst zu entscheiden. Botz konterte, dass die Entscheidung sehr wohl politisch falle, aber der Gemeinderat nicht für die Ausarbeitung des Haushalts zuständig sei.

Stadtrat Carsten Labudda unterstützte ebenso die Haltung der Verwaltung wie auch Weinheim Plus. Labudda macht als einziger Stadtrat einen konkreten Vorschlag:

Ich möchte auf den Vorstoß der Grünen zurückkommen und die Unternehmen beteiligen. Wir sollten die Gewerbesteuer erhöhen, das ist an der Zeit und aus rund einer Million Mehreinnahmen die Hälfte in einen Fonds zur Finanzierung einer Halle und zwar zuerst in Oberflockenbach zu zahlen.

Stadtrat Uli Sckerl (GAL) sagte:

Ich bin Herrn Fetzner dankbar für die klaren Worten. Der geeignete Zeitpunkt für Diskussionen ist die Haushaltsplanung. Und Herr Labudda, wir wollen eine Erhöhung, aber keine Verbindung mit den Hallen. Völlig richtig ist, dass man nicht nur über Investitionen, sondern auch über die Folgekosten reden muss. Das müssen wir ausloten, dann kriegen wir vielleicht einen Start hin.

Der Oberbürgermeister fasste die Vielzahl unterschiedlicher Vorschläge zusammen.

Für Oberflockenbach, Lützelsachsen, Hohensachsen sollen die Kosten ermittelt werden und zweitens die Folgenkosten.

Die Vorplanung für den Bau einer neuer Halle in Oberflockenbach wird beauftragt. Der Antrag wurde bei vier Enthaltungen und einer Gegenstimme angenommen.

Für die bestehende Gemeindehalle in Lützelsachsen wird wegen des schlechten Zustands keine Ermittlung der Sanierungsplanung beauftragt. Auch für Lützelsachsen soll eine Vorplanung in Auftrag gegeben.

Für Hohensachsen wird für Halle und Bad eine gemeinsame Sanierung als Vorplanung beauftragt.

Beide Antrage wurden einstimmig angenommen, ebenso der Antrag, die Folgekosten zu ermitteln.

Außerdem stimmte der Gemeinderat mehrheitlich für einen Ausschuss, der ein Hallenkonzept erarbeiten soll.

 

 

Diskutieren Sie mit!

Live-Bericht aus der Gemeinderatssitzung

Weinheim, 26. September 2012. (red) Wir berichten wieder live aus der Gemeinderatssitzung über unsere Facebookseite. Sie können sich dort mit Fragen und Kommentaren beteiligen. Der interessanteste Punkt dürfte in Kürze der Tagesordnungspunkt 3 sein: Es geht darum, ob der Gemeinderat seinen Aufstellungsbeschluss zu Breitwiesen/Hammelsbrunnen aufhebt und welche Frage beim Bürgerentscheid gestellt werden.

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Diplomverleihung am 6. Oktober

Auszeichnung in “Naturwissenschaften”

Weinheim, 26. September 2012. (red/pm) Sie waren im Hermannshof, im Schlosspark, bei den Burgen, im Wasserwerk, an der Kläranlage und am Waidsee, sie haben gelernt, wo das Trinkwasser herkommt, wie man Fahrräder für umweltfreundliche Mobilität repariert und wie sich Pflanzen vermehren.

Information der Stadtverwaltung Weinheim:

“Wieder deutlich mehr als 80 Kinder haben sich über Sommer am „Weinheimer Naturdiplom“ beteiligt. Rund 30 von ihnen waren so fleißig und haben an sechs oder mehr Veranstaltungen teilgenommen: Sie haben sich damit der „Weinheimer Naturdiplom“ verdient.

Wie es seit Jahren üblich ist, soll auch die Verleihung der Diplome ein Naturerlebnis ansich werden. Dazu hat sich Weinheims Umweltberater Roland Robra für Samstag, den 6. Oktober, ein besonderes Programm überlegt.”

Bürgerinformationsveranstaltung im Rolf-Engelbrecht-Haus

Lärmaktionsplan soll Lebensqualität steigern

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Weinheim, 26. September 2012. (red/pm) Lärm stört, gefährdet die Gesundheit und mindert die Lebensqualität. Das weiß jeder. Und doch nehmen Lärmbelastungen fast überall zu, alleine schon durch die permanente Steigerung des Verkehrs, egal ob es Autos sind, Busse oder Bahnen. Was kann man dagegen tun?

Information der Stadtverwaltung Weinheim:

“In Weinheim wird gerade an einem Lärmaktionsplan gearbeitet; der Gemeinderatsausschuss für Technik und Umwelt hatte dazu schon 2009 den Aufstellungsbeschluss gefasst.

“Viele Bürgerinnen und Bürger in Weinheim sind starken Belastungen durch Verkehrslärm ausgesetzt. Zum Schutze der Lebensqualität vor allem in den Wohngebieten sind wirksame Maßnahmen zur Lärmreduzierung dringend erforderlich”, fasst Bürgermeister Torsten Fetzner die Intention der Stadtverwaltung zusammen. Bei diesem Lärmaktionsplan will die Stadtverwaltung nun die Bürger der Stadt erneut intensiv einbeziehen und den Planentwurf sowie das weitere Vorgehen zur Diskussion stellen.

Deshalb findet am 4. Oktober, 18 Uhr, im Rolf-Engelbrecht-Haus in der Weststadt eine Bürgerinformationsveranstaltung zum Lärmaktionsplan statt, zu der alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind. Akteure des Abends sind auch Vertreter der Bürgerinitiative “Bahnlärm”, die in den letzten Monaten gemeinsam mit der Stadt schon Besserungen erreicht hat – aber noch weiteren Verbesserungsbedarf sieht.

Bürgerinitiative „Bahnlärm“ sieht Verbesserungspotential

Außerdem Bürgermeister Torsten Fetzner und die Lärmgutachter. Die Bürgerbeteiligung ist Teil des Verfahrens, das zur Aufstellung des Lärmaktionsplanes gehört. Die “BI Bahnlärm” hat ihrerseits aufgerufen, die Veranstaltung möglichst zahlreich zu besuchen. “Je mehr Lärmbetroffene an der Veranstaltung teilnehmen”, heißt es in einem Schreiben der drei Sprecher Hans Irion, Joachim Körber und Peter Thunsdorff, “desto größer ist das Gewicht, das unsere Forderung nach Lärmsanierung gegenüber der Bahn und der Politik hat”.

Die Inhalte des aktuellen Lärmaktionsplansentwurfes beziehen sich vor allem auf die so genannten “Hot-Spots” des Weinheimer Verkehrs. So wird zum Beispiel vorgeschlagen, entlang der A5 neue Lärmschutzwände einzurichten, was die Lärmbelästigung unter den vorgesehenen Wert von 70 Dezibel (beziehungsweise 60 Dezibel nachts) senken würde. An anderen Stellen erscheint es eher ratsam, die zugelassene Höchstgeschwindigkeit zu senken oder auch so genannte passive Maßnahmen wie Lärmschutzfenster zu ergreifen.

Manko: Zwar ergibt sich aus der Bahnlärmkartierung eindeutig die sehr große Zahl vom Lärm Betroffener im Weinheimer Stadtgebiet, die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen kann aber – im Gegensatz zum Straßenlärm – nicht im Detail geprüft werden, weil dazu erforderliche Angaben fehlen.

Bürgerinformationsveranstaltung am 4. Oktober

Das Amt für Stadtentwicklung lädt am 4. Oktober alle lärmbetroffenen Bürgerinnen und Bürger zu einer Öffentlichkeitsveranstaltung zum Lärmaktionsplan ins Rolf-Engelbrecht-Haus ein. Beginn ist 18 Uhr, auch die Bürgerinitiative Bahnlärm wird sich vorstellen. Alle Diskussionsbeiträge und Anregungen werden dokumentiert und gegebenenfalls in den Lärmaktionsplan eingebracht.”